Kulturkommentar

„Vereinsleben, was bedeutet das für die deutsche Minderheit?“

Vereinsleben, was bedeutet das für die deutsche Minderheit?

Vereinsleben, was bedeutet das für die deutsche Minderheit?

Rolf Pfeifer
Apenrade/Aabenraa
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Rolf Pfeifer fordert junge Menschen aus der Minderheit dazu auf, sich aktiv in die Vorstände der Vereine einzubringen, um so das gemeinsame Austauschen von Ideen und die Nutzung von Netzwerken zu fördern. Nur mit Eigeninitiative und der Übernahme von Verantwortung könne es gelingen, den Vereinen eine stabile Basis zu sichern.

Der gesellschaftliche und kulturelle Zusammenhalt innerhalb der Minderheit hat großen Anteil an der Entwicklung und der Ausgestaltung von Events und Veranstaltungen. Um diese in eine regelmäßige und qualitativ hochwertige Reihenfolge zu integrieren, bedarf es vieler helfender Hände. Was aber, wenn diese Hände fehlen oder gar ausgefallen sind? Es entstehen Lücken, die nie wieder aufzufüllen sind.

Deshalb versuchen die Vorstände der Vereine immer und immer wieder, Personen zu finden, die rechtzeitig in die Vorstandsarbeit eingearbeitet werden können. Angesprochen werden alle Altersgruppen, aber verlasst euch nicht immer auf die Alten, denn die können nicht immer alle Ideen entwickeln und realisieren.

Wie oft schon ist es mir passiert, dass ich im Laufe eines Festes von jüngeren Gästen angesprochen wurde mit dem Hinweis, warum macht ihr nicht mal dieses oder jenes? Klasse, warum bist du mit deinen Ideen nicht bereit, bei uns im Vorstand mitzuarbeiten, um genau diese Ideen zu verwirklichen. Die Antwort darauf ist immer die gleiche: „Keine Zeit, keine Lust!“ Das kann es aber nicht sein! Auf der einen Seite wollt ihr gern Spaß haben und das genießen, was andere für euch, manchmal in mühevoller Kleinarbeit, vorbereitet haben, aber selbst ist die Bereitschaft für eine freiwillige ehrenamtliche Mitarbeit gleich null.

Wenn hier mehrmals das Wort „Arbeit“ genannt wurde, so bedeutet das nicht die physische, körperliche Arbeit, sondern das gemeinsame Austauschen von Ideen und die Nutzung von Netzwerken in den planerischen Zusammenkünften sowie das Entwickeln von Eigeninitiativen und Übernehmen von Verantwortung. Solltet ihr Bedenken über den zeitlichen Aufwand haben, der für eine solche Mitarbeit notwendig ist, sprecht doch eure Vorstände an und lasst euch erklären, was wirklich auf euch zukommen würde, wenn ihr den Entschluss fasst mitzumachen. Die Möglichkeit einer Schnupperrunde wird euch bestimmt angeboten.

Wenn wir nicht alle an dieser Situation mitwirken und versuchen, die Vereine zu stützen und auf eine stabile Basis zu stellen, werden über kurz oder lang Gruppierungen aufgelöst und aus dem allgemeinen Vereinsleben ausgelöscht werden. Ich wünsche mir nichts anderes, als informative Gespräche mit jüngeren Menschen zu führen, die das sicherstellen, was ein jahrzehntelanger Bestandteil unserer Gesellschaft war. Die Vereine in eurer Nähe kennte ihr am besten selbst, also, auf geht's!

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