Wirtschaft

Deutsch-dänischer Glasermeister bringt Leben in die ehemalige Buchhandlung

Deutsch-dänischer Glasermeister bringt Leben in die ehemalige Buchhandlung

Glasermeister bringt Leben in die ehemalige Buchhandlung

Pattburg/Padborg
Zuletzt aktualisiert um:
Carel Heinecke hat sich in der Nørregade in Pattburg ein neues Domizil für seinen Glaserbetrieb ausgesucht. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Carel Heinecke sorgt für den Durchblick. Der 54-Jährige hat sich mit seiner Glaserfirma in der Pattburger Nørregade niedergelassen, wo sich jahrelang eine Buchhandlung befand. Der Glas- und Fensterexperte, der in Südschleswig aufwuchs und als junger Mann nach Fröslee zog, hofft auf einen guten Start an neuer Wirkungsstätte.

Wie in einem Taubenschlag geht es in diesen Tagen in der Nørregade 16 in Pattburg zu. Glasermeister Carel Heinecke ist dabei, das Gebäude, in dem bis zur Geschäftsaufgabe lange Zeit ein Buchgeschäft beheimatet war, für seine Glaserei umzubauen. Die Immobilie hat er – mit Vorkaufsrecht – erst einmal gemietet.

Carel Heinecke vor dem Schaufenster seines neuen Firmenstandorts Foto: Karin Riggelsen

Carel Heinecke stammt aus Südschleswig, besuchte im Flensburger Raum dänische Einrichtungen und ließ sich in jungen Jahren zum Glasermeister ausbilden. Ende der 1990-er-Jahre zog er über die Grenze und siedelte sich in Fröslee (Frøslev) an. 

Nach beruflichen Zwischenstationen in anderen Branchen ist er in seinen Beruf zurückgekehrt. „Ich war unter anderem zwei Jahre lang bei Sydglas in Tingleff“, so Heinecke, dessen Vorname übrigens nichts mit dem Schlagersänger Karel Gott (†) zu tun hat, wie er auf Nachfrage schmunzelnd aufklärt. Seine Eltern hätten den Namen nicht vom tschechischen Sänger abgeleitet. „Er schreibt sich ja auch mit K“, so der Glasermeister mit einem Lachen.

Alles, was mit Glas zu tun hat

Sein Service umfasst alles, was mit Glas zu tun hat. Ob Scheibenreparatur oder Austausch, Spiegelanfertigungen, Restaurierung alter Haus-, Kirchen- und Stallfenster oder Maßanfertigung von Glasregalen oder anderen gläsernen Accessoires: Der 54-jährige Allrounder möchte seine Expertise ausschöpfen und einen weitreichenden Service liefern. „Auch das Anfertigen oder Reparieren von Bilderrahmen werde ich anbieten“, so Heinecke.

Der Glasermeister an seinem speziellen Arbeitstisch Foto: Karin Riggelsen
Das Zuschneiden von Scheiben gehört zum Arbeitsalltag eines Glasers. Foto: Karin Riggelsen

Sein Portfolio umfasst zudem den Komplettaustausch von Fenstern und Türen. „Auch das gehört zum Beruf des Glasermeisters. Man denkt da meist an Tischler- und Zimmererbetriebe, ursprünglich ist es aber ein Arbeitsbereich der Glaser gewesen. Es ist mit der Zeit gewissermaßen weggenommen worden“, so Carel Heinecke, ohne seinen Kollegen der anderen Branche einen Vorwurf machen zu wollen.

Fenstertausch ohne Nacharbeit

Bei der Sanierung oder Renovierung von Häusern kann man Heinecke für den Austausch der Fenster anheuern. „Darin enthalten sind alle Nebenarbeiten. Wenn ich mit dem Austausch fertig bin, muss kein Handwerker mehr kommen“, verspricht der Glasermeister.

Carel Heinecke an der Fensterfront seines neuen Firmendomizils Foto: Karin Riggelsen

In der ehemaligen Buchhandlung wird er im hinteren Abschnitt seine Werkstatt einrichten. „Vorn soll ein Showroom sein“, so Heinecke, der erst einmal ohne Festangestellte auskommen möchte. 

Den Kreis seiner Kunden hat der 54-Jährige bis nach Deutschland ausgeweitet. Er profitiert dabei von seiner Zweisprachigkeit. Heinecke beherrscht sowohl Deutsch als auch Dänisch.

Den vorderen Bereich der Geschäftsräume möchte Carel Heinecke zu einem Showroom machen. Foto: Karin Riggelsen

In absehbarer Zeit soll eine Firmenhomepage erstellt werden, damit er auch online auf sich und seinen Betrieb aufmerksam machen kann.

Am 2. Oktober lädt der Glasermeister Kunden, Geschäftspartner, Freunde und Interessierte zu einem Eröffnungsempfang ein. „Ab 12 Uhr – und alle sind willkommen“, so der Handwerker mit Durchblick. 

Der Glasermeister vor seinem Firmenwagen Foto: Karin Riggelsen
Mehr lesen

Kommentar

Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
„Grenzüberschreitender Verkehr: Warum Bus und Zug kaum eine Alternative sind“