75 Jahre „Der Nordschleswiger“

Hannah vermarktet die digitalen Inhalte

Hannah vermarktet die digitalen Inhalte

Hannah vermarktet die digitalen Inhalte

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Apenrade/Aabenraa
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Hannah Dobiaschowski fand beim „Nordschleswiger", die „perfekte Mischung aus administrativer und kreativer Arbeit". Foto: Karin Riggelsen

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„Der Nordschleswiger“ wurde am 2. Februar 75 Jahre alt. Wir bringen im Laufe des Jubiläumsjahres eine Serie über uns selbst. Projektmitarbeiterin Hannah Dobiaschowski freut sich über ihren guten Erfolg mit Erklär-Videos.

Hannah Dobiaschowski hat im April 2020 ihre Stelle als Projektmitarbeiterin im Bereich Marketing beim „Nordschleswiger“ angetreten. Aus der anfänglich festgesetzten zehnmonatigen Vertretungszeit ist in diesem Frühjahr eine Festanstellung geworden, als sie eine Kollegin ablöste.

„Als ich angefangen habe, bin ich in die Redaktion gefahren und habe meinen Computer abgeholt und wieder nach Hause gefahren“, erinnert sich Hannah Dobiaschowski. Aufgrund der Corona-Pandemie arbeitete sie am Anfang hauptsächlich im Homeoffice.

Hannah Dobiaschowski ist sich für keinen Spaß zu schade, und sie hat ihre Arbeit „zum Fressen gern", versichert sie bei dem Fototermin. Foto: Karin Riggelsen

Vielseitiger Aufgabenbereich

Hannah Dobiaschowski hat einen vielseitigen Aufgabenbereich.

„Ich habe sehr viel mit der Digitalisierung zu tun gehabt.“

Sie beschäftigt sich vor allem mit der Kommunikation nach außen, hierunter Umfragen, Anzeigenkampagnen mit Filmen, Erklär-Videos und Treffen mit den Menschen, die noch Hilfe brauchen bei der Nutzung des digitalen „Nordschleswigers“. Im Übrigen befasst sich Dobiaschowski auch mit den Gewinnspiel-Aktionen und den wichtigen sozialen Medien.

Perfekte Mischung

Mit der Arbeit beim „Nordschleswiger“ habe sie die „perfekte Mischung aus administrativer und kreativer Arbeit“ gefunden, sagt Hannah Dobiaschowski. Das Hauptaugenmerk der Wahl-Apenraderin ist auf die Vermarktung der redaktionellen Arbeit gerichtet.

„Das, was die Redaktion macht, ist unser Inhalt“, unterstreicht Dobiaschowski, die sich auch ab und an in Kulturkommentaren und Meinungsartikeln äußert. Die 40-Jährige hat unter anderem hauptberuflich als Dramaturgin, Theaterpädagogin und Regisseurin gearbeitet nach Studien der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien und im Kulturmanagement am Institut für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft Wien. 

Hannah Dobiaschowski hatte sich während der Corona-Zeit im „Kreativen Haus" (Det Kreative Hus) ein Homeoffice eingerichtet. Foto: Karin Riggelsen

„Wir sind einfach hierhergekommen“

Hannah Dobiaschowski ist im Mai 1981 in Lübeck geboren und in Kassel aufgewachsen. 2010 entschlossen sie und ihr Mann Frank Butterbrodt sich, nach Dänemark zu gehen.

„Wir sind einfach hierhergekommen. Ohne Job und mit Geld für ein halbes Jahr, und dann hat sich das sehr gut entwickelt“, blickt Hannah Dobiaschowski auf die vergangenen elf Jahre zurück.

Das Paar lebt seit fünf Jahren in Apenrade. In die Fördestadt kamen sie über Sonderburg (Sønderborg) und Atzbüll (Adsbøl) bei Gravenstein (Gråsten). Frank Butterbrodt arbeitet an der Gravensteiner Förde-Schule. Zur Familie gehören auch der im Jahr 2013 geborene Linus und Ida, die 2017 auf die Welt gekommen ist.

Amateurdarsteller in den Hauptrollen

Neben dem Familienleben und der Vollzeitarbeit hat Hannah Dobiaschowski mehrere Eisen im Feuer. Die Dramaturgin erstellt den Podcast „Hygge-Podkast“ aus und über Dänemark und ist Regisseurin beim nordschleswigschen Kabarett „Heimatmuseum“.

Zwei Mitglieder der von ihr geleiteten Amateur-Schauspielgruppe „TheaterDrang", Felix Neubert und Helmuth Petersen, spielen die Hauptrollen in einem der Videofilme, die Hannah Dobiaschowski für den „Nordschleswiger“ produzierte.

Bedeutungsvoller Film

Das Erklär-Video „Hilf uns, damit alle mitkommen!“, wurde im Vorfeld der Digitalisierung der Tageszeitung im Spätherbst 2020 veröffentlicht.

„Der Nordschleswiger“ ist seit 3. Februar ein Webmedium. Der Film mit „ihren Schauspielern“ ist Dobiaschowski ans Herz gewachsen. Sie hat das Video geschaffen und den Text für den Artikel, in den der Film eingebettet ist, geschrieben.

„Ich habe mir die Rollen ausgedacht, gefilmt, geschnitten und den Text geschrieben und selbst eingesprochen“, verrät Hannah Dobiaschowski.

Hannah Dobiaschowski hat sich in Dänemark und im Medienhaus gut zurechtgefunden. Foto: Karin Riggelsen

Nie um gute Ideen verlegen

„Ich war damals relativ neu. Es ist schön, dass ich mit meinen Ideen kommen kann, die auch angenommen werden und einen Mehrwert schaffen“, sagt Dobiaschowski.

Für den Videofilm, den „Nordschleswiger“-Chefredakteur Gwyn Nissen auch in einer Version auf „Synnejysk“ eingesprochen hat, habe es gutes Feedback gegeben. Darüber habe sie sich sehr gefreut, sagt Hannah Dobiaschowski und ergänzt:

„So eine Zeitung ist nicht besonders kreativ in dem Sinne. Aber ich bekomme schnell Ideen, wenn Carsten (Marketingchef Carsten Werth, redaktionelle Anmerkung) sagt, wir brauchen das und das.“

Kreative Schnittstelle

Eine enge Zusammenarbeit hat Hannah Dobiaschowski auch mit Mediacross-Mitarbeiterin Lana Riedel.

„Lana ist in der Redaktion, ich bin im Marketing. Unsere Zusammenarbeit klappt gut. Wir sind schnell auf einen Nenner gekommen“, freut sich Hannah Dobiaschowski. Die „kreative Schnittstelle“ zwischen Redaktion und Marketing managt im Übrigen die sozialen Medien.

To-do-Liste mit vielen Punkten

Auf der To-do-Liste der Projektmitarbeiterin stand im Sommer unter anderem das Erstellen eines Videos. Der Film informiert über die Angebote, die „Der Nordschleswiger“ bereithält für Familien.

Im Vorsommer kümmerte sich Hannah Dobiaschowski auch darum, dass die Lokalredaktionen und die Hauptredaktion neue Werbeschilder bekommen, und das „Nordschleswig“-Banner im Fußballstadion in Hadersleben (Haderslev) musste erneuert und dem digitalen Webmedium angepasst werden.

Im Kielwasser der Corona-Pandemie konnten die angedachten Schulungen für Leserinnen und Leser, die noch nicht ganz vertraut sind mit dem Webmedium, nicht durchgeführt werden. Hannah Dobiaschowski geht deswegen in die deutschen Büchereien, wo sie Interessierten Hilfe anbietet bei der Umstellung.

Die Planung der Vermarktung des „Nordschleswigers“ bei Veranstaltungen wie das Knivsbergfest gehören auch zu ihren Aufgaben, und aktuell plant sie einen Adventskalender, der im Dezember auf dem Instagram-Kanal des „Nordschleswigers“ gepostet werden wird.

Jetzt bleiben wir erst mal für immer hier – und dann kucken wir mal

Hannah Dobiaschowski, Projektmitarbeiterin

In ihrer neuen Heimat gut eingelebt

Um „mitmischen zu können“ in ihrer neuen Heimat, entschloss sich die Projektmanagerin eine Zulassung zum Einbürgerungstest zu beantragen. Dobiaschowski bestand den Test im Frühsommer. Sie hofft, 2022 alle Voraussetzungen erfüllen zu können, um die dänische Staatsbürgerschaft zu beantragen.

„Jetzt bleiben wir erst mal für immer hier – und dann kucken wir mal“, lacht Hannah Dobiaschowski und ergänzt, dass sie inzwischen recht gut vernetzt ist in Nordschleswig.

Froh ist sie darüber, dass ihr Theaterprojekt „TheaterDrang“ gut vorankommt, denn diesem Freizeitprojekt misst sie große Bedeutung bei.

Stationen aus ihrem Leben

Nach dem Abitur in Kassel studierte Hannah Dobiaschowski von 2002 bis 2007 Theater-, Film und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Währenddessen machte sie unter anderem Hospitanzen am Staatstheater Braunschweig in den Sparten Schauspiel und Kinder- und Jugendtheater sowie in der Presseabteilung.

Sie arbeitete anschließend als Regieassistentin am Staatstheater Kassel und als Dramaturgin am Brandenburgischen Staatstheater Cottbus. Danach ging sie ans Theaterpädagogische Zentrum Hildesheim und leitete zwei Jahre lang ein Theaterprojekt für Langzeitarbeitslose. 

Seit 2010 ist Dobiaschowski in Nordschleswig und machte nebenher als Theaterpädagogin bei „Blaustich“, der mobilen Kunstwerkstatt des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) kleine Projekte. Von 2013 bis 2020 war sie pädagogische Helferin in den Deutschen Kindergärten Apenrade, seitdem ist sie Projektmitarbeiterin beim „Nordschleswiger“.

2015 gründete sie die Amateur-Theatergruppe „TheaterDrang“, mit der sie bisher vier Stücke inszenierte, außerdem ist sie Regisseurin beim Kabarett „Heimatmuseum“. 

Sie ist Autorin des Theaterstücks „Jyskland“ im Auftrag des BDN für das Festjahr 2020. Das Stück konnte wegen der Corona-Pandemie nicht gespielt werden.

Dobiaschowski ist außerdem Autorin und Hörbuchproduzentin des Monologs „Heval Bakûr“.

 

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Cornelius von Tiedemann
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