Leserbeitrag

Nach Zwangspause endlich wieder gemeinsam auf Fahrt

Nach Zwangspause endlich wieder gemeinsam auf Fahrt

Nach Zwangspause endlich wieder gemeinsam auf Fahrt

Dieter Hallmann, Deutscher Ruderverein Hadersleben
Hadersleben/Haderslev
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Bei ihrer Wanderfahrt auf der Saale mussten die Teilnehmer so manche Hürde überwinden. Foto: Mogens Søberg

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Nach zweijähriger Corona-Zwangspause konnten die Mitglieder der Rudervereine in diesem Jahr wieder eine traditionelle Wanderfahrt zu Christi Himmelfahrt machen und auf ereignisreiche Tage zurückblicken.

Seit 1965 gehen die Ruderer vom Deutschen Ruderverein Hadersleben (DRH) und von Haderslev Roklub gemeinsam auf Wanderfahrt. Dabei waren oft Gäste der anderen deutschen Rudervereine in Nordschleswig sowie auswärtige Mitglieder aus Hamburg.

Seitdem der DRH 2015 die Organisation der Touren abgegeben hatte, führt Søren Larsen vom Haderslev Roklub die Fahrten durch. 12 Ruderer – nur Männer dürfen daran teilnehmen – machten sich auf den Weg nach Rossleben an der Unstrut; acht vom HR und vier vom DRH – davon drei Auswärtige aus Hamburg.

Gemeinsames Spargelessen

Dass es diesmal so wenige vom DRH waren, lag daran, dass eine Woche später der DRH eine Wanderfahrt von Venedig nach Triest in Italien geplant hatte.

21 Schleusen überwanden die Ruderer auf ihrer Wanderfahrt. Foto: Mogens Søberg

Erste Station war das Hotel Weinberg in Arten, wo die Mitglieder mit einem gemeinsamen Spargelessen – auch das ist seit vielen Jahren Tradition – dazu den Wein von Saale und Unstrut den Fahrtbeginn feierten. Es folgten sechs Rudertage mit durchschnittlich 32 Kilometern, wobei wir unter anderem Freyburg, Naunburg, Weißenfels, Bad Dürrenberg, Halle und Nienburg passierten bzw. für eine Übernachtung ausgewählt hatten. Dabei gab es die Gelegenheit, die Weine der Region zu probieren, darunter eine bekannte deutsche Sektmarke, die dort erzeugt wird.

192 Kilometer und 21 Schleusen

In Calbe war Endstation. 192 Kilometer waren wir gerudert und haben dabei 21 Schleusen bewältigt. 20-mal wurden wir von freundlichen Schleusenwärtern geschleust oder mussten selbst die Hebel zur Schleusung bedienen. Einmal hieß es „Umtragen“, da die Schleuse schon seit längerer Zeit außer Betrieb gewesen war: Die Boote mussten raus aus dem Wasser und eine steile Böschung hinauf transportiert werden. 300 Meter tragen, dann erneut eine steile Böschung hinunter und die Boote ins Wasser lassen. Dann ging es ans Einsteigen, ohne ins Wasser zu fallen. Auch dieses Manöver gelang, obwohl einige Teilnehmer schon über 70 Jahre alt waren.

Ist seit vielen Jahren dabei: Dieter Hallmann vom Deutschen Ruderverein Hadersleben. Foto: Mogens Søberg

Herzlicher Dank an die Organisatoren

Abends klang die Fahrt in einem netten griechischen Restaurant aus. Die Teilnehmer dankten dem Fahrtenleiter und dem Fahrer des Bootshängers mit herzlichen Worten, begleitet von einigen Flaschen Saale/Unstrut-Wein.

Die Heimfahrt verlief ohne Zwischenfälle. Eine erlebnisreiche Woche lag hinter uns. Dass die Kreditkarte unseres Kassenwartes nicht akzeptiert wurde, unsere Zimmer in Halle vom Vermieter storniert wurden, wir in einem Hotel kein Frühstück bekamen und zwei Tage kräftigen Gegenwind hatten, einen gewaltigen Regenschauer über uns ergehen lassen mussten, einen Bootshaken zerbrachen – über solche Kleinigkeiten wollen wir gar nicht reden. Wir sind schon gespannt, wo es im nächsten Jahr hingeht. 

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