„Tina’s Konditori“

Mit viel Liebe und handgemacht

Mit viel Liebe und handgemacht

Mit viel Liebe und handgemacht

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Augustenburg/Augustenborg
Zuletzt aktualisiert um:
Tina Kristensen
Tina Kristensen mit den Schaumküssen á la Weihnachtswichtel. Foto: Karin Riggelsen

Tina Kristensen hat sich als Konditorin mit Hang zur kreativer Arbeit mit Schokolade in Augustenburg selbstständig gemacht und hat jetzt drei Standbeine.

Es duftet verführerisch, das Wasser läuft einem im Munde zusammen beim Anblick   der fruchtigen  Baisertorten, bunt dekorierten Blechkuchen,   Pralinen, aufwendig und liebevoll verziert mit Blattgold und Perlen, sowie   Schaumküsse, die   wie Wichtel  aussehen mit ihrer roten Kappe  und damit anzeigen: Bald ist Weihnachten.

Dass  es auf das Jahresende zugeht,  darauf verweisen goldene Glücksschweinchen  und goldene hochhackige Schuhe á la Aschenputtel, gefüllt  mit Pralinen und verpackt mit einer  Flasche  Piccolo. Und natürlich „kransekage“, dem  gestapelten Genuss   aus gebackenem Marzipan. Bis auf   Flasche und Kuchen ist alles  aus Schokolade. Diese kalorienreichen, selbstgemachten  Herrlichkeiten gibt es in „Tina’s Konditori“ im Bro Centervej 2. 

Von Kindesbeinen an hat sich Tina Kristensen nichts Besseres vorstellen können, als ihre Passion „Backen“ zum Beruf zu machen.   Ihre Mutter hat sie inspiriert, zu Hause durfte Tina backen, wonach  ihr der Sinn stand.
Tina fand einen  Lehrplatz als Bäcker/Konditor bei SuperBrugsen  in Höruphaff. Leider stellte sich nach einem halben Jahr heraus: Sie ist gegen Roggenmehl allergisch. Das löste  Asthma aus. Sie  beendete ihre Lehre dennoch mit Schwerpunkt Konditorei, hat verschiedene Jobs gehabt, aber am Ende musste sie aufgeben. „Es war einfach zu hart, den ganzen Tag von Mehl umgeben zu sein“, sagt die  44-Jährige.

Sie  sattelte um und unterrichtete als ausgebildete Diätassistentin unter anderem an Schulen. Nebenbei  machte sie das,  wofür sie brennt: Kuchen von feinster Qualität. Vor allem ihre  Hochzeitstorten und Himbeer-Baiser-Kuchen sind gefragt wie auch  ihre Schokoladen-Kurse.

 

Tina Kristensen
Schokolade wird in Muschelformen gefüllt. Foto: Karin Riggelsen

Vater hilft beim Kuchenbacken

Mit ihren Torten/Kuchen  und Pralinen hatte sie einen Nerv der Zeit getroffen. Und als sie dann noch selbstgemachte  Schaumküsse auf den Markt brachte, wurde ihre Küche zu Haus in Düppel  zu klein. Seit Januar 2017 gibt es „Tina’s Konditori“ im Bro Centervej (früher Tulips-Grillbar), in dem auch Platz für ein Café ist.
Ihr Arbeitsplatz ist eine offene Werkstatt, sodass die Kunden    zusehen können, wie sie etwas herstellt oder ihr Vater, der beim Kuchenbacken aushilft, wenn Tina es nicht allein schafft.

Auch wenn er wenig für Süßes übrig hat,  muss er meistens als Vorkoster herhalten. Denn bei Tina wurde kürzlich  Diabetes festgestellt: „Zum Glück ist es nicht Diabetes 1. Ich koste immer noch, aber nicht mehr so viel wie früher“, erzählt sie. Die Nachfrage wächst langsam aber stetig. Daher hat sie ihr Geschäft  mittlerweile an vier Tagen in der Woche geöffnet, montags und dienstags erledigt sie  Büroarbeiten und bereitet  die Woche vor.
Gefragt sind auch ihre  Kurse, durch die Teilnehmer erfahren, was sie aus Schokolade oder Eiweißschaum alles an Köstlichkeiten herstellen können.  Tina verwendet nur   hochwertige Schokolade  aus Belgien. „Einige meinen, das bekommt  mir nicht“, und zeigt dabei auf ihre Hüften, „aber dann sage ich, es ist mit viel Liebe gemacht und selbstgemacht“, zerstreut sie    Bedenken über eine zu    reichhaltige Kalorienzufuhr.

Exquisite Kuchen Foto: Karin Riggelsen

Geschmackserlebnisse jenseits der Massenproduktion

Ihre Produkte sind teurer, aber mehr und mehr Kunden sind bereit, das zu bezahlen. Sie erwerben Qualität und intensive Geschmackserlebnisse, was Kuchen/Torten aus Großbäckereien nicht  geben können. „Die sehen nicht nur gleich aus, sondern   schmecken auch  gleich. Ich denke, die Leute sind  es leid, so etwas zu kaufen“, sagt sie zum Kundenverhalten, wenn Süßes, dann weniger, aber dafür   von erlesener  Qualität. Bestätigt wird sie von 5.700 Freunden im Facebook. Sie wirbt für ihre exquisiten Leckereien im Netz, oder, was sie am schönsten findet,   Kunden    geben ihre Adresse weiter.

Ihre Back- und Konditoreikunst spricht sich herum. Im Sommer sind es vor allem deutsche Urlauber, die  ihr Café besuchen und begeistert sind. Firmen bestellen Kurse  als Auftakt für ihre  Betriebsfeiern. Sie veranstaltet Polterabende oder verlegt kurzerhand  ihre Arbeit in ein Restaurant,  wo sie eine Kaffeetafel für 150 Hochzeitsgäste ausrichtet.

So gesehen läuft es schon recht gut, doch was sie sich wünscht, ist mehr „Laufkundschaft. Kunden kann man ja nie genug haben.  Da geht noch mehr.  Dann  könnte  ich jemanden fest einstellen, sodass mein Vater nicht immer auszuhelfen muss. Er hat ja bald ausgelernt“, sagt sie lachend.

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