„Rigtige Mænd“

„Finger weg, ich will nicht“

„Finger weg, ich will nicht“

„Finger weg, ich will nicht“

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Cross-Fit-Trainer Palle Olsen korrigiert die Haltung von Theodor M. Knudsen. Foto: Ruth Nielsen

Halbzeit im Projekt „Rigtige Mænd“: Der älteste Teilnehmer hat Ziel erreicht, der jüngste ist auf einem guten Weg.

Halbzeit heißt es im fünften Durchlauf des Projekts „Rigtige Mænd“, durch das Männer aller Altersgruppen auf einen gesünderen Lebensstil getrimmt werden sollen. Mit 62 Jahren ist Theodor M. Knudsen der Älteste, Claus   A. mit 27 Jahren der jüngste. 

Theodor hat sein Ziel schon erreicht, das er sich am ersten Tag, 18. August, gesetzt hat: „Bis Oktober wollte ich fünf Kilo abnehmen, bis Jahresende noch mal fünf Kilo. Das habe ich schon geschafft. Nun will ich weitere fünf Kilo bis Jahresende schaffen“, erzählt er am Dienstag im Cross-Fit-Studio.

Er zeigt auf seinen Kopf: Der Entschluss  „Ich will“   wird da gesteuert. „Anfangs habe ich mir auf die Finger  gehauen und laut gesagt, nein, ich will nicht“, sagt   er zur geschätzten   Routine, zum Abendkaffee   etwas Süßes zu essen.

Das tut er ab und an weiterhin,   aber nun mit  mehr Genuss: Früher hatte er sich, ohne nachzudenken, einen kleinen Schaumkuss nach dem anderen in den Mund geschoben, bis seine Frau Vibeke  mal die riesengroßen auftischte. „Da habe ich nur einen kleinen Bissen genommen und   bemerkt, wie gut die Schokolade eigentlich schmeckt.“

„Schokolade habe ich seit dem 18. August  nicht mehr gegessen“

  Seinen Speiseplan hat er nicht umgestellt. „Vibeke kocht ohnehin gesunde Sachen.“ Theodor verzichtet aber auf süße Zwischenmahlzeiten. „Schokolade habe ich seit dem 18. August  nicht mehr gegessen.   Süßigkeiten und Kartoffelchips liegen  schon im Schrank. Früher habe ich drei bis fünf  Handvoll Chips genommen, heute sind es drei bis fünf  Chips. Auch Eis kann in der Kühltruhe liegen  bleiben. Ich genieße alles mehr und esse bewusster“, sagt er.  

Ist er zum Essen eingeladen, verstimmt er nicht den Gastgeber damit zu sagen, dies und das esse ich nicht.  „Ich esse alles, auch den Nachtisch.  Dann habe ich zwar ein bis anderthalb Kilo  mehr drauf, aber die sind  in wenigen Tage wieder runter.“ 

Offenbar ist es diese Einstellung, sich nicht alles zu verbieten, die  zu diesen Ergebnissen  geführt hat, die ihn noch mehr freuen, wenn er an   Messungen denkt.   Sein Bodymassindex (BMI) ist von über 30 auf 26,2 geschrumpft, sein Fettprozent ebenso, dafür hat er an Muskelmasse zugelegt.  Und was ihn besonders stolz macht: Sein biologisches Alter ist  auf 53,8 Jahre gesunken, dank körperlicher Fitness.

Denn zum gesünderen Lebensstil gehört auch Bewegung. „Ich habe bisher keinen Dienstag versäumt“, sagt Theodor zu den regelmäßigen Treffen, die jeweils mit körperlicher Ertüchtigung  verknüpft sind. So wird ihnen die Vielfalt an Fitnissmöglichkeiten aufgetan.

Eine  Chance, gesünder  zu leben

Auch Claus ist mit dem bisher Erreichten  zufrieden. Er hat ebenfalls zehn Kilo abgenommen. Sein Ziel sind mindestens 40. Leider hat der junge Familienvater   nicht immer Zeit, an den Treffen teilzunehmen. Umso mehr schätzt er die Möglichkeit, sich  über  Facebook mit anderen zu verabreden,  zum Radfahren oder Joggen.

Zahlen  kann er nicht  nennen.  Aber auch sein Fettprozent ist gesunken, die Muskelmasse  hat sich vergrößert. „Wir haben uns auch vorher nicht ungesund ernährt. Nur jetzt kochen wir oft nach den Rezepten, die wir kriegen“, sagt Claus, in dessen Küche ebenfalls keine Revolution stattgefunden hat.

Auch er nennt den „Willen“ als das Fundment, durchzuhalten. Wichtig ist ihm zudem die Gemeinschaft, die beim Cross-Fit-Training zu spüren ist. Man neckt sich, mobbt aber nicht.   Diese Männer haben begriffen, dass das Projekt „Rigtige Mænd“ eine  Chance für sie ist, gesünder  zu leben. Und diese Chance will sich keiner entgehen lassen.  

Projektleiterin Petra Grünewald kann bestätigen, dass die Männer mit Eifer und wachsendem Selbstbewusstsein mitmachen. „Die Stimmung ist einfach  gut. So kannst du viel schaffen.“
Den Erfolg  liest sie auch in der Facebook-Gruppe heraus:  „Es gibt drei Männer vom ersten Projekt, die nicht mal 100 Meter laufen konnten. Nun haben sie beim Extreme Mandehørm   mitgemacht. Das ist doch toll“, weiß Petra.

Das kommunale Projekt hat auch das Augenmerk von Danmarks Radio (DR1) auf sich gelenkt. Es wird ein Film gedreht, der andere Kommunen zum Nachmachen inspirieren soll.

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