Restaurierung

Mühle muss erhalten bleiben

Mühle muss erhalten bleiben

Mühle muss erhalten bleiben

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Elstrup
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Inger Thomsen und Carsten Andersen vor der Mühle, aus Holz konstruiert und damit die einzige dieser Art in Dänemark. Foto: Ruth Nielsen

Die Elstruper Mühle braucht mehr als eine helfende Hand, denn die Restaurierung kostet 13 Millionen Kronen. Eine Stiftung soll Mittel einwerben.

Inger Thomsen und Carsten Andersen, Vetter bzw. Cousine, können sich Elstrup ohne Mühle nicht vorstellen.  Im Dorf sind sie  groß geworden, dort wohnen  sie  nach berufsbedingten  Abwesenheiten mit ihren Familien.  Und   dort engagieren sie sich im Verein „Elstrup Mølles Venner“  für den Erhalt  der Mühle, die wahrhaft eine    Hand braucht. „Die Mühle ist ja unser Wahrzeichen“, sagt der Vorsitzende Carsten Andersen.

Die Kulturbehörde hat ein Restaurierungsprojekt erarbeitet, das 13 Millionen Kronen kosten wird. Sehr viel Geld zwar, um das sich die beiden aber weniger Gedanken machen. Schließlich wurde deswegen eine Stiftung gegründet, die die Mittel einwerben soll. Und die beiden  sind sehr zuversichtlich, dass sie es schafft. Das schreiben sie der   Besetzung mit stark vernetzten Persönlichkeiten  zu, wie  die ehemalige Bürgermeisterin  Aase Nyegaard, die frühere Flughafenchefin Mariane Hvid   und den engagierten  Keld Aaes.

Die Stiftung kann aber erst tätig werden, wenn die Mühle öffentliches Gut ist.   Ernst Linow  besitzt die Mühle in dritter Generation. Bei dieser Aufgabe ist der Freundeskreis am Zug.  Die Mühle soll 750.000 Kronen kosten. Bisher hat der Verein um die 120.000 Kronen zusammen. Es sollten gerne über 200.000 Kronen sein, dann kann er   den Rest über einen Kredit finanzieren.   Carsten Andersen hofft, dies Ende  des Jahres tun zu können. 

Das Geld beschafft sich der Verein über Veranstaltungen. Dank der Gabe von Realdania wurde ein Saal eingerichtet, für den   mit eigenen Mitteln im Vorjahr Stühle gekauft wurden.     Zugpferd ist „der gemütlichste Weihnachtsmarkt Dänemarks“, nennt   Andersen den Markt, der die Mühle miteinbezieht.   2017 kamen über 800 bezahlende Gäste. Sehr gut angenommen wird auch  der Erntemarkt. 

Was Inger Thomsen als PR-Verantwortliche freut und auch berechtigt stolz macht,  ist die Nachfrage bei Konzerten. Das   im Herbst  mit Ib Grønbæk war innerhalb von zehn Tagen ausverkauft.     „Es sind intime Konzerte, da nur 97 Plätze da sind.  Wir haben ja keine Backstage (Raum hinter der Bühne), der Künstler ist mittendrin. Das mögen sie, die Gäste auch. Und sie werden gut bedient.   Das macht das zu etwas Besonderem“, sagt Inger Thomsen und lobt Jan Sørensen, der für die Buchungen zuständig ist. Davon versteht er was, hat er das jahrelang für das Nordals Musikfestival getan. Das aufgebaute Netzwerk nutzt er nun für die Mühle.

Auch über mangelnde Hilfe braucht sie sich nicht zu beklagen.  Sie hat eine Liste  mit Namen und weiß, wer für welche Aufgaben eingesetzt werden kann. Zudem bieten oft nach Konzerten  Gäste ihre Mithilfe an.
„Wir haben keine turmhohen Preise“, meint Inger Thomsen,  dank Absprachen  mit lokalen Geschäften, die auf diese Weise den Verein unterstützen.

Je mehr Förderung der Verein vorweisen kann und vor allem auch Mitglieder, desto einfacher sei  es, Mittel einzuwerben.   Ist die Mühle gekauft, müssen  die Betriebskosten bezahlt werden.

Seit mehr als sechs Jahren sind die beiden  für ihre Mühle aktiv. Ans Aufgeben denken  sie nicht, auch wenn es manchmal mühevoll sei.    „Wenn du etwas willst, hast du  Zeit dafür. Es ist ein Hobby. Da  fragst du auch nicht,  wie viele Stunden du   verwendest“, meint Carsten Andersen. Seine Cousine sieht es ähnlich: „Ich  habe Zeit, weil ich dafür Zeit haben will.“  

Mehr Informationen unter  elstrupmolle.dk. Die Mühle hat  jeden Tag  von 9 bis 20 Uhr geöffnet.  Jeder kann sie selbst erkunden oder mit Führung. Dann muss er  Ernst Linow unter Tel. 26830989 kontaktieren.

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