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Camp für Wohnmobile in der Marsch im Endspurt

Camp für Wohnmobile in der Marsch im Endspurt

Camp für Wohnmobile in der Marsch im Endspurt

Hjemstedt/Hjemsted
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Die Leiterin von Marsk Camp, Pia de Place, im Turm, der nur seine halbe Größe erreicht hat. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

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Bis zu 126 Wohnmobile können ab dem 5. Juli in Hjemstedt anrollen. Das gastronomische Angebot wird am 18. Juni geöffnet. Etwas längere Aussichten gibt es beim Turm. Er kann wegen Lieferengpässen erst ab August zu Fuß oder mit dem Fahrstuhl erklommen werden.

Die Arbeiten im Marsk Camp in Hjemstedt bei Scherrebek (Skærbæk) befinden sich mit Ausnahme des vom bekannten Architekten Bjarke Ingels entworfenen Ausichtsturms aus Cortenstahl im Endspurt.

Im Januar 2020 fiel der Startschuss für die Umgestaltung, um das Gelände, das sich von 1996 bis 2019 der Vergangenheit gewidmete hatte, mit einem neuen Konzept fit für die Zukunft zu machen.

Die Investierenden
• Landwirt Hans Henrik Pørksen
• Landwirte Pia und Lars Gad
• Zimmerermeister Holger Lassen
• Elektro-Installateur Jonas Olesen
• Maurermeister Per und Hans Erik Nielsen
• Möbelhändler Merry und Brian Riis
• Maschinenimporteuer Dan Hamann
• Unternehmer Mads Vejrup
• Autohändler Jørgen Hansen

Neun Investierenden aus Scherrebek (Skærbæk) kauften zum Kostenpunkt von rund einer Million Kronen der Kommmune Tondern die Anlage ab. Seither haben mehr als 20 Millionen Kronen Kurs auf Marsk Camp genommen.   

 

Der Turm aus Cortenstahl wird noch wachsen. Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Die Rolle als Zugpferd ist dem 25 Meter hohen Aussichtsturm zugedacht. Noch ist jedoch etwas Geduld angesagt, bevor es die letztendlich 132 bis 142 Stufen hochgehen kann.

„Der Turm ist leider nur zur Hälfte fertig. Er wird doppelt so hoch“, erläutert die Leiterin von Marsk Camp, Pia de Place.

Warten auf Stahl

„Wir erwarten, dass der Turm im August fertig wird. Die Konstruktion mit einem Fahrstuhl im Turm erfordert zusätzlichen Stahl. Aufgrund von Corona gibt es aber Lieferengpässe“, führt die Direktorin an.

Aus der Feder des Architekturbüros BIG (Bjarke Ingels Group) stammten auch das Lego Haus in Billund und das Tirpitz-Museum in Blåvand.

Den Turm hat der Architekt Bjarke Ingels entworfen. Foto: Pia de Place

Pia de Place berichtet, dass die unten sieben Meter breite Konstruktion weiter oben auf zwölf Meter ausgedehnt und dann wieder schmaler wird.

„Es ist eine Präzisionsarbeit ohnegleichen“, so die Chefin, die nach einem Probegucken in der bisherigen Höhe von der Aussicht schwärmt. „Der Blick ist fantastisch. Das sieht für mich aus, wie auf einem alten Gemälde aus dem Goldzeitalter.“

Ruhe ist derzeit ein Fremdwort

Pia de Place freut sich unbeschreiblich darauf, dass sich auf dem Gelände Leben durch Gäste entfaltet.
Tote Hose ist derweil derzeit nirgendwo auf dem zwölf Hektar großen Gelände angesagt.

Der Blick ist fantastisch. Das sieht für mich aus, wie auf einem alten Gemälde aus dem Goldzeitalter.

Pia de Place, Direktorin

Die Menschen, die dort sind, suchen jedoch nicht die Ruhe oder die Naturerlebnisse und hinterlegen auch kein Geld, sondern werden bezahlt, da Handwerker und Zulieferer an allen Ecken arbeiten.

Ein Blick in das rustikal eingerichtete Restaurant Foto: Jane R. Ohlsen

Nicht nur unter freiem Himmel, sondern auch in den vier erhaltenen Gebäuden aus der Ära des vorgeschichtlichen Freizeitparks „Hjemsted Oldtidspark" wird gewerkelt.

Das Restaurant ist an seinem angestammten Platz, hat aber ein Makeover erhalten. Eingerichtet wird es mit neuem Mobiliar von „Skærbæk Møbler“, da die Eigentümer zum Investierendenkreis gehören.

Schlag auf Schlag

„Das ist total klasse, dass verschiedene Branchen vertreten sind“, sieht es de Place.  

Die frühere kommissarische Fremdenverkehrschefin für Esbjerg-Fanø übernahm am 1. Februar als Direktorin bei Marsk Camp das Ruder. „Seitdem ist es Schlag auf Schlag gegangen“, berichtet sie bei einem Rundgang.
 

Erfahrerner Gastronom

Das Sagen für die kulinarische Abteilung mit Restaurant, Café und Eiscafé, hat als Pächter Tobias Skovmose. Der in Tondern wohnhafte Gastronom führt in Ripen (Ribe) die Restaurants „Brorsonsminde“, „Kolvig“ und „Den gamle Arrest“.

„Wir haben uns viel an den ursprünglichen Charakter der Gebäude mit den schönen Wänden und Holzbalken gehalten“, sagt sie beim Blick an die Decke im Empfangsbereich.

Zwei Ehrenamtliche sind für den Kräutergarten zuständig. Wegen Windschutz soll die Hofanlage verglast werden. Foto: Jane R. Ohlsen

Auf dem Außengelände sind die drei Längen, die die frühere Hofanlage umrandeten, noch erhalten. Die zwei Höfe wurden wegen ihrer schlechten Verfassung abgerissen.

Dort gibt es reichlich Platz für die Sitzgelegenheiten. „Da es ja ziemlich heftig wehen kann, werden wir die Seiten verglasen.“ Der Innenhof würde sich auch für Musikveranstaltungen anbieten.

Strandroggen und Sand

Der Platz soll mit Strandroggen und Sand in rollenden Untersätzen aus Cortenstahl dekoriert werden.

„Der Kräutergarten wird von zwei Ehrenamtlichen weitergeführt, die auch bereits früher dafür zuständig waren. Das ist ganz toll“, freut sich die Direktorin über diese Lösung.

Diei Minigolfanlage wird internationalen Standards entsprechen. Foto: Jane R. Ohlsen

Im Umfeld gibt es einen Naturspielplatz und die Minigolfanlage gewinnt Form.

„Die Bahn mit 18 Löchern entspricht den Richtlinien für die Ausrichtung von Dänemarks- und Europameisterschaften“, erläutert Pia de Place. In einer kleinen Außenküche erhalten die Gäste die Möglichkeit, Austern zu reinigen und es gibt dort Grillmöglichkeiten.

Auf in die Natur

„Wir bieten in Zusammenarbeit mit Partnern verschiedene Natur-Touren an. Dabei handelt es sich um bestehende Akteure in der Branche“, so de Place.

Die Essenslokalitäten, der Turm, die Minigolfanlage und der Hofplatz sind nicht nur dem campierenden Volk vorbehalten, sondern dort gibt es Zutritt für alle.

Der Entleerungs-Platz für die Wohnmobile (l.) wird geteert. Rechts, wo es Erweiterungspotenzial gibt, ist vorerst Gras vorgesehen. Foto: Jane R. Ohlsen

Der Entleerungs- und Wasch-Platz für die Wohnmobile wird derzeit geteert. Dann geht es an eine noch nicht verplante Fläche vorbei, bevor man auf dem zurückliegenden Teil des Geländes zu den 126  Stellplätzen für Wohnmobile vordringt.

Sechs Glampingzelte

Als zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten, falls die Campierenden Gäste empfangen, gibt es sechs komplett eingerichtete Glampingzelte.

Beim Glamping – aus den Begriffen Glamour und Camping zusammengesetzt – müssen die Gäste nicht auf Komfort verzichten. Die 24 Quadratmeter großen Luxuszelte bieten Platz für vier Erwachsene und zwei Kinder.

Die Stellplätze dienen derzeit den auf der Baustelle Beschäftigten als Parkplätze. Foto: Jane R. Ohlsen
Der Holzboden für die Glamping Zelte wird bereitet. Foto: Jane R. Ohlsen

Die Wohnmobile können zwischen Standard-Plätzen, Plätzen mit Holzterrassen oder Plätzen mit Seeblick, oder mit Holzterrassen und Seeblick wählen.

Blick auf die Sonne

„An den Wällen führen Treppen hoch, damit der Sonnenuntergang oder auf der gegenüberliegenden Seite der Sonnenaufgang genossen werden kann. Das ist einfach nur schön“, sagt die 38-jährige Chefin.

In der Nähe des Sees gibt es ein kleines eingezäuntes wildes Gebiet, wo sich die Hunde balgen können.

Einige Stellplätze verfügen über Seeblick. Foto: Jane R. Ohlsen

„Wir streben eine durchgehende Öffnung an, da es ja auch im Frühling und im Herbst Naturerlebnisse gibt. Im Empfang werden wir Produkte aus der Region verkaufen. Für mich ist es stets wichtig gewesen, dass eine Zusammenarbeit allen Seiten etwas bringt“, so Pia de Place.

Keller noch nicht verplant

Im Kellergewölbe, wo früher die Ausstellung über die Vergangenheit residierte, herrscht derzeit Leere. „Die Ausstellung wurde komplett an das Museum Sønderjylland übertragen. Dort ist es in den rechten Händen“, sagt die 38-Jährige.

Ihr schwebt vor, dass die 1.000 Quadratmeter bei der Ausrichtung von Sitzungen, Konferenzen und Firmen-Events eine Rolle spielen könnten.

Pia de Place freut sich darauf, wenn die Gäste anrücken. Foto: Jane R. Ohlsen

Der Zutritt zum Turm wird 90 Kronen kosten und ist für Kinder bis zu sechs Jahren kostenlos. Für Schulklassen kostet es im Zeitraum von Montag bis Donnerstag von 9 bis 14 Uhr 20 Kronen pro Person. Für Schülerinnen und Schüler aus dem Scherrebeker Postdistrikt 6780 ist es kostenlos.

Eröffnung in Etappen

Coronabedingt gibt es eine sanfte Eröffnung. Das Eiscafé, das Café und das Restaurant eröffnen am 18. Juni. Der Platz für Wohnmobile, die Glamping-Zelte und Minigolf folgen am 18. Juli.

Der Turm, in dem es einen Weg hinauf und an anderer Stelle herunter geht, steht dann voraussichtlich ab August für einen weiten Blick über die flache Marschenlandschaft zur Verfügung.

 

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