ZWIEBELN GEGEN DIE SCHWELLUNG

Wespenstiche - Haushaltsmittel und Erste Hilfe

Wespenstiche - Haushaltsmittel und Erste Hilfe

Wespenstiche - Haushaltsmittel und Erste Hilfe

shz.de/Malin Lindenberg
Flensburg
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Foto: dpa

Jetzt im Sommer ziehen sie wieder ihre Bahnen: Wespen haben Hochsaison. Mülltonnen und Rastplätze werden von den Plagegeistern umschwärmt. Mit einfachen Tipps können Stiche vermieden oder ihre Folgen gelindert werden.

Hat sich eine Wespe erst einmal für sein Opfer entschieden und umkreist dieses mit lästiger Aufdringlichkeit, heißt es in erster Linie: Ruhe bewahren! Hektische Bewegungen durch Schläge oder wildes Fuchteln, verjagen die Wespe keineswegs, sondern sorgen im schlimmsten Fall dafür, dass das Insekt die Jagd umso aggressiver aufnimmt. Trifft es einen schließlich doch und die Wespe sticht zu, ist das in der Regeln kein Grund zur Panik. Denn die Stiche sind zwar schmerzhaft und wegen des etwas später einsetzenden heftigen Juckreizes auch sehr lästig, aber in der Regel nicht gefährlich. In den meisten Fällen sorgen einfache Hausmittel für Abhilfe.

Schnelles Handeln ist gefragt

Wird ein Pechvogel gestochen, sollte er - entgegen dem weitverbreiteten Irrglauben - auf gar keinen Fall die Stichwunde mit dem Mund aussaugen, da sich das Gift so im Körper verteilen kann. „Als erstes sollte man mit einer Pinzette vorsichtig den Stachel aus der Haut entfernen, um die Gefahr von Infektionen mit Bakterien zu verringern und weil dann weniger Gift in die Wunde gelangt,“ rät Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer. Außerdem sollte die betroffene Haut unmittelbar nach dem Stich gekühlt werden, um eine rasche Ausbreitung des Gifts zu vermeiden.

Fallobst und Essen locken die gestreiften Flieger an

Offen herumstehendes Essen oder allmählich verdorrendes Obst kommen für eine Wespe, die auf Nahrungssuche ist, einer Einladung gleich. Deshalb sollte nach Möglichkeit darauf geachtet werden, dass bei einem Picknick im Freien oder einem Grillabend auf der Terrasse die Lebensmittel so häufig wie möglich wieder verpackt oder eingewickelt werden. Bei eigenen Obstbäumen ist es ratsam, das Fallobst regelmäßig zu entfernen - oder natürlich das Obst rechtzeitig zu ernten -, um Wespen von vornherein fernzuhalten.

Wird man trotz dieser Vorkehrungen einmal gestochen, helfen diese Tipps:

  • Einstichstelle ausreichend kühlen, um den Schmerz und das Jucken im Zaum zu halten. Am besten mit Eiswürfeln oder einem Kühlpad.
  • Eine aufgeschnittene Zwiebel auf die Wunde legen. Sie hat auch eine kühlende Wirkung und wirkt gleichzeitig entzündungshemmend.
  • Kalte Essigumschläge neutralisieren das Gift und mindern die Schwellung.
  • In der Apotheke ein kühlendes Gel oder einen Saugstempel kaufen, der das Gift aus der Wunde entfernt.
  • Auch ein mit heißem (nicht kochendem!) Wasser getränkter Waschlappen kann gegen das Gift eingesetzt werden. Durch die Hitze sollen die im Insektengift enthaltenen Eiweiße zerfallen.

Bei allergischem Schock Notarzt rufen

Auch wenn ein Wespenstich in der Regel keine schwerwiegenden Auswirkungen auf die Gesundheit hat, sollten Allergiker hingegen besonders achtsam und vorbereitet sein. Zu Beginn der Wespensaison sollten sie ihre Notfallapotheke auf Vollständigkeit überprüfen und die Medikamente auf ihre Haltbarkeit hin kontrollieren. Dass das kleine Erste Hilfe-Set beim Schritt vor die Haustür zum ständigen Begleiter wird, liegt natürlich auf der Hand. Sollten nach einem Stich trotz der Medikamente schwerwiegende Allergie-Symptome auftreten, sollte sofort der Rettungsdienst informiert werden.

 

Kurz und bündig: Fünf Tipps zum Umgang mit Wespen

  • Nicht nach den Tieren schlagen oder sie anpusten, das macht Wespen aggressiv.
  • Lebensmittel im Freien abdecken und nach der Mahlzeit nach drinnen bringen.
  • Getränke nicht direkt aus Glas oder Flasche, sondern mit einem Strohhalm trinken.
  • Den Tieren eine sogenannte Ablenkfütterung anbieten, d.h. abseits vom Tisch einen Teller mit Essen hinstellen. Am besten eignen sich dafür reife Trauben.
  • Bunte Kleidung sowie Parfüm oder parfümierte Cremes vermeiden, davon fühlen sich die Tiere angezogen.
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