Schleswig-Holstein & Hamburg

Andere Linienführung: 70.000 Passagiere mehr auf der U5

Andere Linienführung: 70.000 Passagiere mehr auf der U5

Andere Linienführung: 70.000 Passagiere mehr auf der U5

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Die geplante U-Bahnlinie U5 in Hamburg soll durch eine leicht veränderte Streckenführung deutlich mehr Fahrgäste anziehen als bislang prognostiziert. Unter anderem wegen einer nun vorgesehenen Haltestelle auf dem Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) erhöhe sich die Zahl der im direkten Einzugsbereich der U-Bahn lebenden Menschen um 30.000 auf rund 180.000, teilte die Hochbahn am Donnerstag mit. Dadurch wiederum steige die Zahl jener Menschen, die die U5 täglich nutzen, im Vergleich zu den Planungen von 2019 um 70.000 auf 270.000. Die Zahl der Ein-, Aus- und Umstiege auf der gesamten Strecke von den Arenen bis nach Bramfeld wachse von 390.000 auf etwa 500.000.

«Es gibt kein anderes Verkehrsmittel, das wie U- oder S-Bahn dazu in der Lage ist, außerordentlich große Fahrgastmengen emissionsarm und klimaneutral zu transportieren», erklärte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). Die U5 binde bislang verkehrlich schlechter erschlossene Gebiete an das Netz an und ermögliche es, zentrale Ziele wie die Universität, die Arenen oder die City schneller als zuvor zu erreichen. So ist man den Angaben zufolge etwa von Steilshoop zur Universität statt 37 nur noch 22 Minuten unterwegs.

«Die Reisezeit ist eines der wesentlichsten Entscheidungskriterien, um vom eigenen Auto auf den ÖPNV umzusteigen», sagte Hochbahn-Vorstandschef Henrik Falk. Den Prognosen zufolge können durch die U5 täglich rund 290.000 Auto-Kilometer und jährlich 6,1 Millionen Stunden Reisezeit eingespart werden.

Die Linie U5, deren Kosten und Bauzeit bislang unklar sind, ist auch umstritten. So macht sich etwa die Initiative «Elbtram jetzt!» für eine Stadtbahn anstelle einer U-Bahn stark. Sie wäre effektiver, kostengünstiger und schneller realisierbar, ist die Initiative überzeugt. «Diese Lösung wäre auch nicht mit den großen CO2-Emissionen verbunden, die bei Herstellung und Verbauen von Stahl und Beton in Tunnelprojekten anfallen.» Zu den Unterstützern von Stadtbahnen zählen unter anderen auch die Grünen als Partei von Verkehrssenator Tjarks.

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Kommentar

Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
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