Prozess

Bewährungsstrafen für illegale Geschäfte mit Shisha-Tabak

Bewährungsstrafen für illegale Geschäfte mit Shisha-Tabak

Bewährungsstrafen für illegale Geschäfte mit Shisha-Tabak

dpa
Schwerin
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Vor einem Landgericht hält eine Statue der Justitia eine Waagschale. Foto: Stefan Puchner/dpa/Symbolbild

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Wegen der Herstellung und des illegalen Verkaufs von Shisha-Tabak in großen Mengen hat das Landgericht Schwerin am Freitag vier Männer im Alter zwischen 30 und 61 Jahren zu Bewährungsstrafen verurteilt. Der fünfte Angeklagte muss 6000 Euro Geldstrafe zahlen.

Für den 48-jährigen Hauptangeklagten setzten die Richter das Strafmaß wegen Steuerhinterziehung in 26 Fällen auf ein Jahr und elf Monate Gefängnis fest, für einen weiteren auf 15 Monate. Zwei weitere Männer wurden wegen Beihilfe zu jeweils acht Monaten Haft verurteilt. Alle Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt.

Die Männer hatten gestanden, 2017 und 2018 acht Tonnen Tabak für Wasserpfeifen hergestellt zu haben. Nachdem ihre erste Produktionsstätte in Demmin (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) von der Polizei durchsucht worden war, verlegten sie die Herstellung in eine Scheune in Eckernförde in Schleswig-Holstein. Sie verkauften den Wasserpfeifen-Tabak unter anderem in Hamburg, Berlin, Essen, Kiel und Magdeburg.

Durch den illegalen Verkauf soll den Finanzkassen ein Schaden von rund 176.000 Euro entstanden sein, hieß es. Vermögen im entsprechenden Wert soll laut Urteil beim Hauptangeklagten eingezogen werden. Ein weiterer Angeklagter soll knapp 15.000 Euro bezahlen, weil auch er von der Steuerhinterziehung profitierte.

Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft den Steuerschaden mit 521.000 Euro beziffert. Dies konnte während des Prozesses nicht bestätigt werden. Das Gericht verneinte zudem, dass die Angeklagten als Bande gehandelt hätten, was eine höhere Strafe bedeutet hätte. Das Verfahren gegen einen sechsten Angeklagten wurde eingestellt.

Die Polizei hatte die Angeklagten über einen längeren Zeitraum observiert und ihre Telefone abgehört, bevor sie Mitte 2018 zuschlug. Während des Prozesses zeigten sich die Angeklagten reumütig und entschuldigten sich für ihre Taten.

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