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Fast elf Jahre Haft für lebensgefährliche Attacke

Fast elf Jahre Haft für lebensgefährliche Attacke

Fast elf Jahre Haft für lebensgefährliche Attacke

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Handschellen sind an einem Gürtel eines Justizvollzugsbeamten befestigt. Foto: Frank Molter/dpa/Symbolbild

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Augenzeugen sprachen von einer Art Hinrichtung, als Angreifer einen Mann in Eckernförde niederstreckten. Das Opfer überlebte schwer verletzt, ein Mann ist schon verurteilt. Jetzt muss ein zweiter Täter lange in Haft.

Für einen lebensgefährlichen Angriff mit Baseballschläger und Revolver in Eckernförde muss ein 31-Jähriger fast elf Jahre ins Gefängnis. Das Kieler Schwurgericht verurteilte den Angeklagten am Freitag wegen gemeinschaftlich begangenem versuchten Totschlags und gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung zu zehn Jahren und elf Monaten Haft, teilte ein Gerichtssprecher mit. Nach Feststellungen des Gerichts lauerten die Männer dem Opfer am 30. März 2020 an dessen Wohnort im Domsland in Eckernförde auf, um den Mann zu töten.

Aus dem Hinterhalt überraschten sie demnach den damals 33-jährigen Geschädigten und schlugen auf dessen Kopf und Oberkörper mit dem Baseballschläger ein. Der 31-jährige Armenier soll dabei mindestens viermal geschossen und zweimal den Hinterkopf seines Landsmannes getroffen haben.

Das Opfer überlebte nur knapp und behält trotz mehrfacher Operationen und wochenlangem Krankenhausaufenthalt Hör- und Sehschäden. Der Mann habe sich aber insgesamt relativ gut erholt, stellte der Kammervorsitzende nach Angaben des Gerichtssprechers fest.

Die Hintergründe des Verbrechens blieben auch im zweiten Prozess ungeklärt, sagte der Gerichtssprecher. Ein mitangeklagter 28-Jähriger muss wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz 1200 Euro Geldstrafe zahlen (60 Tagessätze zu je 20 Euro). Bei ihm waren bei einer Hausdurchsuchung fünf Patronen gefunden worden. Dass er die Tatwaffe besorgt haben soll, wie die Staatsanwaltschaft vermutete, wurde aber laut Urteil nicht nachgewiesen.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Wegen der Tat hatte die Strafkammer bereits vor fast genau einem Jahr einen Mittäter zu zehn Jahren Haft verurteilt. Dieses Urteil ist rechtskräftig. 

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