Schifffahrt

Reederverband fordert Marineschutz mit deutscher Beteiligung

Reederverband fordert Marineschutz mit deutscher Beteiligung

Reederverband fordert Marineschutz mit deutscher Beteiligung

dpa
München/Hamburg
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Nach dem Angriff auf einen Containerfrachter der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd hat der Verband Deutscher Reeder ein internationales militärisches Bündnis zum Schutz der zivilen Schifffahrt im Roten Meer gefordert. «Es wäre angemessen, wenn Deutschland sich entsprechend auch beteiligen würde», sagte der Hauptgeschäftsführer des Reederverbands, Martin Kröger, am Samstag in der Sendung «radioWelt» von Bayern 2. Die USA, Frankreich und England seien bereits mit Marineschiffen in der Region präsent.

Es gehe nicht nur um den Schutz von Handelsschiffen, sondern auch von Seeleuten: «Wenn Sie sich vorstellen, dass Sie auf dem Schiff stehen und Sie werden mit Raketen und Drohnen und Marschflugkörpern beschossen, das ist natürlich eine Eskalation der Gewalt, wie wir sie so noch nie gesehen haben mit der Handelsschifffahrt und die auch einfach völlig inakzeptabel ist», sagte Kröger. Zuvor hatte bereits die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), eine mögliche Beteiligung der Deutschen Marine am Schutz des freien Seeverkehrs im Roten Meer befürwortet.

Kröger verwies auf die Erfahrungen beim Schutz von Frachtschiffen gegen Piraten am Horn von Afrika. «Eines der wirkungsvollsten Mittel waren Konvoi-Fahrten, wo Marineschiffe Handelsschiffe begleiten.» Diese hätten die nötigen Waffen an Bord, um auch Drohnen- und Raketenangriffe abzuwehren, erklärte der Chef des Reederverbands.

Der Containerfrachter «Al Jasrah» war am Freitag in der Meerenge zwischen dem Jemen und Dschibuti beschossen und beschädigt worden. Das Schiff war nach Angaben der Reederei Hapag-Lloyd auf dem Weg vom griechischen Hafen Piräus durch den Suezkanal nach Singapur. Hapag-Lloyd hat den Schiffsverkehr durch das Rote Meer bis Montag ausgesetzt.

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