Schleswig-Holstein & Hamburg

Weniger Entschädigung nach Abschaltungen wegen Überlastungen

Weniger Entschädigung nach Abschaltungen wegen Überlastungen

Weniger Entschädigung nach Abschaltungen wegen Überlastungen

dpa
Quickborn (dpa/lno) -
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Entschädigungszahlungen wegen Überlastungen der Stromnetze sind in den ersten Monaten des Jahres in Schleswig-Holstein deutlich zurückgegangen. Im Höchstspannungsnetz des Betreibers Tennet und im Hochspannungsnetz von Schleswig-Holstein Netz waren es bis April hochgerechnet 63 Millionen Euro, wie der Vorstandschef der Hansewerk AG, Matthias Boxberger, am Montag sagte. Im gleichen Zeitraum 2020 seien es 157 Millionen Euro gewesen. Etwa je zur Hälfte liege der Rückgang am Ausbau der Netze und an weniger Wind. «Jetzt zeigen sich die Erfolge des Netzausbaus», sagte der Unternehmenschef.

Betreiber zum Beispiel von Windrädern erhalten eine finanzielle Entschädigung, wenn ihre Anlagen reduziert oder abgeschaltet werden, weil die Stromnetze überlastet sind. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn bei Wind und Sonne viel regenerativer Strom erzeugt wird, es aber keinen entsprechend hohen Verbrauch gibt.

Boxberger geht von einem weiteren starken Zuwachs an erneuerbarer Energie in Schleswig-Holstein aus. Der Wert von heute rund 9000 Megawatt installierter Leistung an Land werde sich bis 2035 mehr als verdoppeln. Dabei werde die Photovoltaik überdurchschnittlich zulegen. Das sei auch nötig, um den Strombedarf der Zukunft in Deutschland für Wärme, Mobilität und Wasserstoffwirtschaft decken zu können. In den weiteren Netzausbau will Hansewerk nach Boxbergers Angaben jedes Jahr rund 300 Millionen Euro investieren.

Etwa acht Monate im Jahr habe Schleswig-Holstein bereits jetzt einen Stromüberschuss, der zu Versorgung anderer Regionen genutzt werden kann. «Das grüne Kraftwerk Schleswig-Holstein brummt», sagte Boxberger.

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