EISHOCKEY

Geduld und Vernunft bei SønderjyskE

Vernunft und Geduld bei SønderjyskE

Vernunft und Geduld bei SønderjyskE

Woyens/Vojens
Zuletzt aktualisiert um:
Kasper Diedrichsen (2. v. r.) wird in der kommenden Saison reichlich Möglichkeiten bekommen, sich zu beweisen. Foto: DIU

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Verantwortlichen für SønderjyskEs Eishockeyteam verspüren mit Blick auf den Spielkader für die kommende Saison noch keinen Druck. Viel größere Sorgen bereitet die gesundheitspolitische Lage.

In unsicheren Zeiten wimmelt es auf dem Eishockey-Transfermarkt vor Spielern, doch SønderjyskE wird nicht davon abrücken, mit nur vier Importspielern in die neue Saison zu gehen – Stand jetzt. Die Hellblauen setzen in ihrer Transferpolitik auf Vernunft und Geduld.

Für SønderjyskE-Sportchef Kim Lykkeskov ist die Planung bezüglich ausländischer Spieler mit den drei Neuzugängen Victor Rollin Carlsson, Brendan Harms und Cam Brown sowie der Verlängerung mit Mike Little vorerst abgeschlossen.

„An unserer Situation hat sich nichts geändert, seit wir bekannt gegeben haben, dass wir mit nur vier Importspielern in die neue Saison gehen. Wir halten natürlich immer die Augen offen, aber große Sprünge können wir nicht machen. Das ist eine gute Chance für unsere jungen Spieler, sich zu beweisen, wenn die Saison losgeht“, sagt Kim Lykkeskov.

Zuschauersituation ungeklärt

SønderjyskE will in den nach wie vor unsicheren Zeiten keine Risiken eingehen. Der fachliche Direktor des staatlichen Serum-Instituts, Kåre Mølbak, hat vor wenigen Tagen starke Bedenken bezüglich einer weiteren Öffnung des gesellschaftlichen Lebens in Dänemark geäußert.

Die „Phase 4“ soll verschoben werden und Veranstaltungen weiterhin auf 500 Personen begrenzt sein. Darunter wurde SønderjyskE mit dem zweithöchsten Zuschauerschnitt der Liga (2.781 in der vergangenen Saison) besonders leiden.

„Das ist kein gutes Zeichen für uns. Von den 500 Personen müssen noch Spieler, Betreuer und Ordner abgezogen werden. Da bleibt nicht viel übrig“, sagt Kim Lykkeskov, der weiterhin von einem Saisonstart am 18. September ausgeht.

Saisonstarts verschoben

Zahlreiche Ligen haben derweil ihre Saisonstarts verschoben, darunter die norwegische GET-Liga, die deutsche DEL, die britische EIHL sowie zuletzt die amerikanische ECHL.

Viele Spieler bieten sich deshalb laut Kim Lykkeskov auf dem Transfermarkt an, doch bis in die dänische Liga ist es ein weiter Weg – nicht nur geografisch.

„Viele Spieler schauen sich nach einem neuen Verein um, weil in ihren Ligen Gehaltseinbußen drohen. Oftmals liegen die Gehälter aber trotzdem noch über unseren und die Spieler gehen in andere Ligen“, so der Sportchef von SønderjyskE.

Liga der Geringverdiener

Der Spielervermittler Darryl Wolski hat einen Überblick über die Gehälter der europäischen Ligen veröffentlicht, mit denen er zusammenarbeitet. Demnach sei die dänische Liga mit der französischen Ligue Magnus und der weißrussischen Extraliga vergleichbar. Selbst in Rumänien und Ungarn verdienen die Spieler laut Darryl Wolski mehr.

Schwierige Bedingungen für die dänischen Klubs, doch SønderjyskEs Sportchef sieht es gelassen.

„In der vergangenen Saison sind wir mit vier ausländischen Abwehrspielern in die Saison gegangen. In dieser wird es mit Mike Little vielleicht nur einer sein. Das wäre auch nicht weiter schlimm. Bis zu den Playoffs im April ist noch jede Menge Zeit – und vorher gibt es eh nichts zu gewinnen“, so Kim Lykkeskov.

Das Eishockey-Team von SønderjyskE steigt am Montag in die reguläre Vorbereitung auf den Saisonbetrieb ein.

Mehr lesen