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SønderjyskE hat das Siegen doch nicht verlernt

SønderjyskE hat das Siegen doch nicht verlernt

SønderjyskE hat das Siegen doch nicht verlernt

Vejle
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Für SønderjyskE war es der erst vierte Saisonsieg in der Superliga. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

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Im Kampf gegen den Abstieg scheint der Zug abgefahren, doch ohne den Abstiegsdruck auf den Schultern hat SønderjyskE den Gegner im absoluten Kellerduell ausgetanzt und Vejle Boldklub mit auf die Reise Richtung 1. Division genommen.

Die Frist ist verlängert worden. Der Abstieg aus der Fußball-Superliga hätte am fünftletzten Spieltag der Abstiegsrunde besiegelt werden können, ist aber um mindestens eine Woche verschoben worden. Die SønderjyskE-Kicker haben mit einem überraschend deutlichen 3:0-Sieg im absoluten Kellerduell in Vejle den erst vierten Saisonsieg gefeiert und den Rückstand auf AGF auf acht Punkte verkürzt.

Ob da in Sachen Klassenerhalt noch etwas geht, wird sich am kommenden Sonntag in Aarhus zeigen, wenn die krisengeschüttelte AGF-Mannschaft der Gegner ist.

Im Kampf gegen den Abstieg scheint der Zug aber weiterhin abgefahren. Und ohne Druck spielt es sich manchmal leichter. Dies wurde im absoluten Kellerduell mehr als deutlich. Eine Vejle-Mannschaft, die plötzlich eine Chance im Kampf gegen den Abstieg hatte, verkrampfte und wurde von einem befreit aufspielenden SønderjyskE-Team gnadenlos bestraft.

 

Rasmus Vinderslev machte ein starkes Spiel für SønderjyskE. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

„Es sieht weiterhin schwierig aus, da müssen wir schon realistisch sein. Die Möglichkeiten, die noch da sind, werden wir verfolgen“, sagt Emil Kornvig zum „Nordschleswiger“: „Wir haben nichts mehr zu verlieren. Das hatten wir die letzten paar Spiele schon nicht mehr. Das hat man vielleicht heute ein wenig erkennen können. Wir haben zumindest in Sachen Endprodukt zulegen können.“

Dabei war es von SønderjyskE keineswegs die beste erste Halbzeit nach dem Jahreswechsel, und schon gar nicht die erste halbe Stunde, aber SønderjyskE führte dennoch 2:0. Fußball kann da manchmal komisch sein.

Die Gäste hatten Spiel und Gegner in der ersten halben Stunde nicht im Griff, hielten mit einer gewissen Portion Glück dem Vejle-Druck stand und trafen zweimal, als der Klärungsversuch eines Vejle-Verteidigers den Ball in die Füße des späteren Torschützen rollen ließ. 

Erst nach dem 0:2 durch Emil Frederiksen übernahm SønderjyskE die Kontrolle und spielte plötzlich brasilianischer als die Brasilianer. Das 0:3 unmittelbar nach dem Seitenwechsel war ein Sahnestück. Ein von José Gallegos initiierter Doppelpass und ein Hackentrick von Peter Buch Christiansen lieferten die Vorlage für den Treffer von Emil Kornvig.

Emil Kornvig jubelt über sein Tor zum 0:3. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Vejle hatte die Halbzeitpause genutzt, um gleich vier Spielerwechsel vorzunehmen, doch der Schockeffekt blieb aus.

Der SønderjyskE-Sieg gegen eine desillusionierte Vejle-Mannschaft hätte noch höher ausfallen können, ja müssen, aber nach dem erst vierten Saisonerfolg in der Superliga ist man bei den Hellblauen dennoch zufrieden. Hier wurde nach zahlreichen Enttäuschungen und Nackenschlägen Selbstvertrauen getankt.

„Die halbe Stunde war nicht immer gut, aber die letzte Stunde war super. Unsere Arbeit hat endlich mal Früchte getragen. Es ist mit Sicherheit ein großer Vorteil gewesen, dass wir früh in Führung gegangen sind und auch mal die Führung länger halten konnten. Das hat uns die nötige Ruhe gegeben“, meint Emil Kornvig: „Wir gehen jetzt mit einem Sieg im Gepäck in das Pokalspiel gegen OB. Das gibt uns Selbstvertrauen.“

Vejle wirkte gegen SønderjyskE verkrampft. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

Spätestens der Blick auf die Startaufstellung verriet, dass der schier aussichtslose Abstiegskampf nicht mehr erste Priorität genießt, sondern das Pokal-Halbfinale, wo auf das Rückspiel am kommenden Donnerstag in Odense Rücksicht genommen wurde.

SønderjyskE musste erwartungsgemäß ohne Emil Berggreen auskommen, der nach seiner Schulterverletzung aus dem Hinspiel „auf unbestimmte Zeit“ ausfällt. Isak Steiner Jensen war krank. Darüber hinaus wurden Bubacarr Sanneh und ein angeschlagener Emil Holm geschont, die erfahrenen Mads Albæk, Marc Dal Hende und Rilwan Hassan begannen alle auf der Bank.

Auch die Fans schienen die Hoffnung auf den Klassenerhalt schon aufgegeben zu haben. 66 SønderjyskE-Anhänger hatten die rund 50 Kilometer von Hadersleben nach Vejle auf sich genommen und den Weg in den Gäste-Block gefunden. Sie feierten aber eine Party, im Gegensatz zu mehr als 4.000 anderen im Vejle Stadion, das sich bereits Mitte der zweiten Halbzeit immer mehr leerte.

Peter Buch Christiansen traf zum zweiten Mal in Folge. Foto: Claus Fisker/Ritzau Scanpix

„Das war eine unserer besten Saisonleistungen. Der große Unterschied war der, dass wir uns diesmal auch mit Toren belohnt haben“, meint Stefan Gartenmann: „Wir waren effektiv und haben gesehen, dass wir mit ein wenig Spielfluss auch richtig guten Fußball spielen können.“

 

Vejle Boldklub - SønderjyskE (0:2) 0:3

0:1 Peter Buch Christiansen (10.), 0:2 Emil Frederiksen (29.), 0:3 Emil Kornvig (47.)

Vejle: Alexander Brunst – Tobias Mølgaard, Denis Kolinger, Raul Albentosa (46.: Oliver Provstgaard), Heron Crespo da Silva (46.: Jerome Opoku) – Lundrim Hetemi, Mouhamadou Drammeh (46.: Ebenezer Ofori), Edgar Babayan – Allan Sousa (72.: Andres Ponce), Luka Djordjevic, Arbnor Mucolli (46.: Dimitrios Emmanouilidis).

SønderjyskE: Nicolai Flø – Maxime Soulas, Stefan Gartenmann, Duplexe Tchamba – Rasmus Vinderslev (85.: Robin Schouten), Nicolaj Thomsen, Emil Kornvig (85.: Marc Dal Hende), Atli Barkarson – Emil Frederiksen (63.: Rilwan Hassan), Peter Buch Christiansen (74.: Mads Albæk), José Gallegos (63.: Kristofer Kristinsson).

Gelbe Karten: Raul Albentosa, Dimitrios Emmanouilidis – Atli Barkarson, Emil Kornvig.

Schiedsrichter: Aydin Uslu. VAR-Schiedsrichter: Jakob Sundberg.

Zuschauer: 4.158.