HANDBALL

Absteiger verlangen eine Erklärung

Absteiger verlangen eine Erklärung

Absteiger verlangen eine Erklärung

Ritzau/hdj
Kopenhagen
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SønderjyskE musste im letzten Spiel des Jahres 2019 eine empfindliche Heimniederlage gegen den späteren Absteiger Nordsjælland Håndbold hinnehmen. Foto: Karin Riggelsen (Archiv)

Im Gegensatz zur deutschen Liga mussten in Dänemark die Tabellenletzten nach Abbruch der Saison absteigen. Dagegen wollen sie nun vorgehen.

Nachdem die Saison der dänischen Handballliga wegen der Corona-Krise vorzeitig abgebrochen wurde, erklärte der Ausschuss für professionellen Handball die zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzten zu Absteigern.

Aus den höchsten Ligen sind EH Aalborg bei den Frauen und Nordsjælland Håndbold bei den Männern von der Entscheidung betroffen – und alles andere als glücklich darüber.

„Die Entscheidung entbehrt jeglicher Fairness, um die es im Sport geht“, sagt Henrik Skals, Direktor bei EH Aalborg.

Keine nachvollziehbare Erklärung

Der Ausschuss beruft sich in seiner Entscheidung auf Paragraf 20 in den Regeln des dänischen Handballverbandes DHF, der ihn ermächtigt, die Ligastruktur bei Bedarf zu ändern. Dieses wurde den Vereinen mitgeteilt – mit dem Vermerk, dass die Entscheidung nicht angefochten werden könne.

„Ich finde nicht, dass man bei so einer schwerwiegenden Entscheidung einfach ohne Erklärung auf einen Paragrafen hinweisen kann“, sagt Henrik Skals. „Wir sprechen hier über professionelle Organisationen und Unternehmen, in denen echte Menschen arbeiten. Das ist weder ein Kindergarten noch Kinderhandball“, so der Direktor von EH Aalborg.

Keine Absteiger in Deutschland

In der deutschen Handballliga wurde auf Absteiger verzichtet und die Liga durch Aufsteiger entsprechend erweitert. Dies sei in Dänemark nicht möglich, erklärt der Vorsitzende des DHF, Per Bertelsen. Zum einen gebe es nicht genug Termine für die Spieltage, und zum anderen müsse man darauf achten, dass die Spieler nicht überbelastet werden.

Der Argumentation kann Henrik Skals nur zum Teil folgen. „Sie sagen, dass im Kalender kein Platz ist und dass es hart für die Spieler ist. Das trifft vielleicht auf Vereine zu, die in europäischen Wettbewerben antreten, aber nicht auf Klubs, die sich am unteren Ende der Tabelle befinden“, so der Direktor.

Endgültige Entscheidung im Mai

Die Sache hat hohe Priorität bei der offiziellen Klageinstanz für Handball. Derzeit werden die verschiedenen Parteien angehört; eine Entscheidung wird für Anfang Mai erwartet.

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