FUSSBALL

Neue Elternzeitregeln für Profis problematisch

Neue Elternzeitregeln für Profis problematisch

Neue Elternzeitregeln für Profis problematisch

Ritzau/hdj
Kopenhagen/Apenrade
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Elf Wochen Pause sind eine lange Zeit für einen Fußballprofi. Nimmt der Spieler die Zeit nicht in Anspruch, verfällt sie in Zukunft restlos. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

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Sowohl die Divisionsvereinigung als auch die Spielergewerkschaft begrüßen die Gedanken hinter dem Gesetz. Doch für männliche Profisportler ist es schwer umzusetzen.

Kann ein männlicher Fußballprofi elf Wochen in Elternzeit gehen?

Diese Frage ist aktuell geworden, nachdem sich der Dachverband dänischer Gewerkschaften (FH) und der Arbeitgeberverband auf eine neue Regelung geeinigt haben, nach der beide Elternteile je elf Wochen Elternzeit nehmen müssen. Die Zeit kann nicht übertragen werden: Nimmt einer der beiden die elf Wochen nicht in Anspruch, verfallen sie.

Die Divisionsvereinigung im Fußball und die Spielergewerkschaft begrüßen dies grundsätzlich, doch für Fußballprofis sei dies schwer realisierbar.

„Es wird dabei auf viele Faktoren keine Rücksicht genommen – zum Beispiel, dass Fußballprofis im Vergleich zu anderen Berufsgruppen von vornherein viel Zeit mit ihren Kindern verbringen können“, sagt der Direktor der Divisionsvereinigung, Claus Thomsen, zu „Berlingske“.

Michael Sahl Hansen von der Spielergewerkschaft meint, dass die neuen Regeln Fußballprofis benachteiligen – wenn auch unabsichtlich.

„Das neue Modell ist sicher gut gemeint, und es ist sicher ein großer Schritt in die richtige Richtung zur Gleichberechtigung der Geschlechter, aber unter dem Strich stellt er die Familien von Profisportlern schlechter als zuvor“, so der Direktor der Spielervereinigung.

Da Profisportler wie jede andere Berufsgruppe zu behandeln sind, müssen die Gesetze natürlich befolgt werden, gibt Claus Thomsen zu bedenken. Er hofft, dass eine Lösung gefunden wird, wenn es so weit ist.

„Es gibt viele Typen von Fußballspielern, und manche spielen als Nebenbeschäftigung. Doch für die Profis müssen wir eine Lösung finden“, so Thomsen.

Die Winterpause wäre beispielsweise ein passender Zeitpunkt für die elfwöchige Elternzeit.

 

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