Sommer

Diese 10 Dinge sollte man beim Grillen ausprobieren

Diese 10 Dinge sollte man beim Grillen ausprobieren

Diese 10 Dinge sollte man beim Grillen ausprobieren

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Flensburg
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Immer nur Bartwurst und Nackensteak? Langweilig, finden unsere Experten Tobias Heller, Nico Mordhorst und Björn Fahrenkrug. Sie erklären, was man in der Grillsaison auf jeden Fall ausprobieren sollte.

Diese 10 Dinge sollte man beim Grillen auf jeden Fall ausprobieren

Zum Frühstück grillen: Wer sagt, dass man immer nur das Abendessen auf den Rost werfen kann? „Gerade im Urlaub kann man Gegrilltes auch wunderbar morgens genießen“, findet Tobias Heller. „Und mit einem Gasgrill kann es auch schnell losgehen.“ Sein Tipp: Rührei mit Bacon, Pancakes oder Aufbackbrötchen auf dem Rost erwärmen – ein super Start in den Tag.

Gemüse und Obst grillen: Die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die Zutaten: Tobias Heller füllt am liebsten Pilze, Tomaten oder Zucchini mit Quark oder Frischkäse, Frühlingszwiebeln und Speckwürfeln. Nico Mordhorst lässt gern Süßkartoffeln, Rote Bete oder Knollensellerie eingepackt lange auf dem Grill oder in der Glut mitziehen. „Das Wasser geht raus, der Geschmack bleibt drinnen.“ Für den Gartest piekst man hinein. Oder Ananas: In dicke Scheiben geschnitten, grillt er sie heiß an und lässt sie dann noch schön durchziehen. „Dann Chili drüber, Garnelen und Rosmarin oder eine Kugel Vanille-Eis dazu – super!“

Wassermelonenscheiben grillt er an und isst sie zu Hähnchenbrust oder Meeresfrüchten, die abgefallenen Stückchen gibt er in einen kleinen Topf mit Curry, Rosmarin und Estragon und lässt sie zu einem Sud köcheln. Apropos Sud: In einen alten Topf gibt der Koch überreife Tomaten mit Essig, Zucker, Salz und Gewürzen und schmurgelt sie auf dem Grill. „Dann hat man ein tolles Tomaten-Sugo, fast eine Barbecuesoße“, schwärmt er.

3-2-1-Rippchen nach amerikanischem Stil: Hierfür nutzt Tobias Heller sogenannte Chunks, also Holzstücke, die auf dem Brenner vor sich hin schwelen und so über eine lange Zeit Raucharoma verströmen. „Ich nehme zum Beispiel Apfel- oder Kirschholz, das den Rauch dann ans Fleisch abgibt“, erklärt der Experte. Dann gibt er etwas Apfelsaft über die Rippchen („der macht das Fleisch mürbe“) und packt sie in Butcherpaper (Fleischerpapier). Etwa zwei Stunden sollen sie dann bei indirekter Hitze garen (also bei geschlossenem Deckel auf der kühleren Seite des Grills), danach grillt er sie noch bei direkter Hitze und bepinselt sie mit Barbecue-Soße. „Danach kennen Sie das richtige Rippchen, bei dem man das Fleisch vom Knochen drehen kann!“, schwärmt er.

Beer-Can-Chicken: Beim sogenannte Bierdosenhähnchen nehme man eine zu drei Vierteln leere Schwarzbierdose, in die man Gewürze wie Rosmarin oder Thymian gibt. Das Hähnchen wird dann mit dem Hinterteil auf die Bierdose gesetzt und indirekt gegrillt. „Das Bier und die Gewürze geben den Geschmack an das Fleisch ab, das nach etwa einer bis anderthalb Stunden seine Kerntemperatur erreicht haben sollte“, erklärt Tobias Heller. „Das Ergebnis ist hervorragend: Das Fleisch ist supersaftig, die Haut kross.“

Fisch auf Holz: Ein Holzbrett, zum Beispiel Zedernholz, Eiche oder Buche, eine halbe Stunde in Wasser einweichen, den Fisch mit der Hautseite nach unten darauf legen, das Ganze auf den Grill packen und diesen schließen. „Weil das Brett Dämpfe abgibt, schmeckt der Fisch ein bisschen geräuchert“, erklärt Tobias Heller. Und Nico Mordhorst rät: „Man kann dann noch Kräuter mit in die Glut werfen, das gibt ein schönes Aroma.“

Baconbombe: Björn Fahrenkrug isst sie gern so: Er legt auf einer etwa Backblech-großen Fläche Baconscheiben nebeneinander und flechtet sie, damit sie besser zusammenhalten. Dann mischt er Hackfleisch je nach Geschmack mit Gewürzen, Mais oder Champignons und breitet die Mischung circa einen Zentimeter hoch auf der Baconfläche aus. Auf die Hack-Füllung kommen dann noch einmal Käse oder auch Zwiebeln. Danach wird das Ganze zusammengerollt wie ein Rollbraten und für zwei bis drei Stunden gegrillt.

Experimentieren: „Ich würde jedem empfehlen, einfach auszuprobieren ohne Angst, etwas falsch zu machen!“ rät Björn Fahrenkrug. Starten könne man damit, nicht die immergleichen Nackensteaks zu kaufen, sondern sich durchs Angebot zu testen: Ob Rumpsteak oder Entrecote, Hüft- oder Flanksteak, Wasserbüffel, Bison oder Wagyu-Kreuzung – „da gibt es so große Unterschiede im Geschmack! Und jeder sollte für sich herausfinden, was ihm am meisten liegt“, sagt der passionierte Griller. Übrigens, das Experimentieren betrifft nicht nur das Essen, sondern auch den Ort. „Mal woanders grillen, weg von den Standards“, rät Nico Mordhorst. „Ich habe dafür immer einen Rost im Auto liegen. Einfach mal spielen und über den Tellerrand schauen!“

Underground Cooking: Was Nico Mordhorst auf den Cook Islands und den Fidschis gemacht hat, funktioniert auch in Norddeutschland: Ein Loch ausheben, darin ein Feuer machen und Feldsteine hineinwerfen. Dann das Gargut zusammen mit Kräutern einwickeln, auf die Steine oder heiße Glut legen und abdecken – „wir haben es mit Bananenblättern gemacht, geht aber auch mit einer Holzplatte“, sagt der Koch. Dann Süßkartoffeln, Hähnchen oder Fisch drei bis vier Stunden langsam vor sich hingaren lassen – „das Aroma ist sensationell!“

Beefhammer: Früher schnitt man aus dem Bein vom Rind Scheiben. Heute macht man den Beefhammer daraus, erklärt Björn Fahrenkrug. Dafür nimmt man eine ganze Rinderwade am Knochen und lässt sie bei indirekter Hitze circa neun Stunden auf dem Smoker ziehen. „Die wird so weich, dass sie auseinanderfällt, und sie hat einen sehr eigenen, interessanten Geschmack“, schwärmt Björn Fahrenkrug.

Mit Cola grillen: Der Trick eignet sich zum Beispiel bei Spanferkel: Wer es während des Garens immer wieder mit Cola bepinselt, bekommt einer „super Kruste“, erklärt Nico Mordhorst. „Die verteilt sich gleichmäßig und wie Karamellsirup.“

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