Geburtshilfe auf Sylt

Wie Sophie Schupp aus Hamburg ihren Einsatz für den Hebammen-Notdienst meistert

Wie Sophie Schupp aus Hamburg ihren Einsatz für den Hebammen-Notdienst meistert

Sophie Schupp meistert Einsatz für den Hebammen-Notdienst

SHZ
Sylt
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Jederzeit bereit sein muss die Hebamme Sophie Schupp, wenn auf Sylt plötzlich ihr Diensthandy klingelt. Foto: Kramer/shz.de

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Die Hamburgerin Sophie Schupp gehört zu dem neu formierten Hebammen-Notruf für Sylt, der seit Jahresbeginn wieder aktiv ist. Wie sie ihren Alltag im Dienst organisiert, hat die junge Frau shz.de verraten.

Seit Beginn dieses Jahres ist der Hebammen-Notruf wieder auf Sylt aktiv. Die für werdende Mütter frohe Botschaft kam nach einer Durststrecke von mehreren Monaten, in denen schwangere Sylterinnen, aber auch Urlauberinnen bei geburtshilflichen Notfällen auf lokale Unterstützung verzichten mussten. Zu dem neu formierten Netzwerk gehören vier Hebammen: Neben der auf Sylt bereits bekannten Cornelia von Böhlen gehört unter anderem auch die Hamburgerin Sophie Schupp dazu.

Die 28-Jährige, die gerne reist, in einer festen Beziehung lebt und ihrem Hauptjob in der Asklepios Klinik Altona nachgeht, hat im Januar bereits ihre erste Dienstwoche auf Sylt absolviert. Hierfür bezog sie eine Ferienwohnung in Westerland, die als Übergangslösung dient, bis eine dauerhafte Lösung für den Hebammen-Notdienst gefunden ist. Doch wie bringt die junge Frau Zweitjob und Hauptjob sowie das Privatleben unter einen Hut?

Im Gespräch mit shz.de schildert Sophie: „Bei meinem Hauptjob in Hamburg handelt es sich um eine 75-Prozent-Stelle, das war auch vor meinem Dienst für den Hebammen-Notruf auf Sylt schon so“. Fest angestellt ist sie nicht: Wie die gebürtige Hessin erklärt, arbeitet sie seit 2017 auf selbstständiger Basis für die Geburtshilfe-Station in Altona – eine hierfür extra ins Leben gerufene Kooperation mit entsprechenden Verträgen macht das möglich. Die Arbeit auf Sylt kommt also oben drauf und macht aus 75 Prozent Arbeit 100 Prozent.

Sophie verbringt die Zeit auf Sylt mit ihrem Freund

Direkt nach der Ausbildung lediglich 75 Prozent zu arbeiten sei schön gewesen, merkt Sophie an. Sie habe die Zeit genutzt, um viel mit Freunden zu unternehmen und ausgiebig zu reisen. Doch der Wunsch war da, sich eine zusätzliche Aufgabe zu suchen. Also bewarb sich Sophie auf eine entsprechende Stellenanzeige des Kreises. Trotz der Mehrbelastung scheint das Privatleben der engagierten Hebamme nicht darunter zu leiden. „Als ich im Januar für eine Woche auf der Insel war, ist mein Freund einfach mitgekommen. Er arbeitet im Homeoffice, kann also auch von Sylt aus seinen Aufgaben nachgehen“, freut sich Sophie über diesen glücklichen Umstand.

Der Lebenspartner der jungen Hamburgerin bringt außerdem das nötige Verständnis für Flexibilität während Sophies Aufenthalt auf der Insel als Hebamme mit. „Eines Abends, da hatten wir gerade zu Abend gegessen und wollten ein Spiel spielen, klingelte mein Bereitschaftshandy. Ich war daraufhin drei Stunden weg“, erinnert sich Sophie. Mit solch spontanen Planänderungen muss man umgehen können, betont die Hebamme. Insgesamt klingelte Sophies Handy zwei Mal: Beim zweiten Anruf sei lediglich eine Frage zu klären gewesen. Ansonsten sei es bei ihrem ersten Einsatz auf der Insel ruhig geblieben, erzählt Sophie.

Vor dem Start: Hebammen stellten sich bei Nordseeklinik vor

Vor dem Start des Hebammen-Notrufs am 1. Januar nutzten die Hebammen die Gelegenheit, sich bei einem ersten Treffen im Dezember auf Sylt genauer kennenzulernen. „Da war auch Frau Friedrichsen vom Kreis dabei. Wir stellten uns unter anderem bei der Asklepios Nordseeklinik in Westerland vor sowie in der gynäkologischen Praxis auf Sylt, da wir ja eng mit diesen Institutionen zusammenarbeiten“, erklärt die Hebamme.

Aktuell sind Sophie Schupp und ihr Partner wieder auf Sylt: Am Sonntag, 13. März, hat sie ihre zweite Dienstwoche im Zuge des Hebammen-Notdienstes angetreten. „Da ich im Februar Urlaub hatte, bin ich erst jetzt wieder dran“. In solchen Fällen verlängern die Kolleginnen ihren Dienst, sodass eine Hebamme statt sieben Tagen auch mal zehn bis 14 Tage auf der Insel ist. Normalerweise wechseln sich die Hebammen mit ihren Diensten so ab, dass jede eine Woche im Monat im Einsatz ist, erklärt Sophie.

Ihr Vertrag ist zunächst auf ein Jahr befristet. Sophie ist optimistisch: „Es besteht die Option, dass sich dieser danach automatisch verlängert“.

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