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Bürgermeister fordern Grenzöffnung für Touristen

Bürgermeister fordern Grenzöffnung für Touristen

Bürgermeister fordern Grenzöffnung für Touristen

Ritzau/wt
Dänemark
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Ferienzielen wie Röm drohen massive Einbußen. Foto: Archiv: DN

Die Tourismus-Industrie wird stark leiden, wenn die Grenzen über den Sommer hinweg geschlossen bleiben, meinen Bürgermeister, unter anderem auch der Tonderaner.

Bürgermeister in Kommunen mit Feriengebieten fordern nun ein Datum für die Öffnung der Grenzen. Unter ihnen ist auch Tonderns Bürgermeister Henrik Frandsen (V). Das schreibt „Politiken“.

Der Tourismus-Industrie drohen nämlich massive Einbußen, falls die Tausende ausländische Touristen, die ein Sommerhaus oder Hotelzimmer gebucht haben, nicht einreisen können.

Und die dänischen Vermieter wissen nicht, ob sie stattdessen an dänische Gäste vermieten können.

Viele deutsche Touristen

Ähnliche Bedenken hat auch Karsten Justesen, Direktor von Destination Sønderjylland: „Je früher die Grenze geöffnet wird, desto besser. Besonders in Süddänemark kommt über die Hälfte der Touristen aus Deutschland.“ Justesen befürchtet, dass es sich viele Deutsche aufgrund der anhaltenden Unklarheit anders überlegen und ihre Ferien nicht in Dänemark verbringen wollen.

„Wir brauchen einen festen Termin, der eine Grenzöffnung für Touristen in Aussicht stellt, damit der Urlaub geplant werden kann.“ Der Direktor wünscht sich, dass die Grenze geöffnet wird, sobald die Gesundheitsbehörde grünes Licht gibt.

Scheideweg

Der Bürgermeister in Ringkøbing-Skjern, Hans Østergaard (V), hofft auf eine Grenzöffnung lieber heute als morgen. Die Kommune, die bekannte Urlaubsziele wie Hvide Sande und Søndervig umfasst, hat jährlich vier Millionen Übernachtungen und einen Umsatz durch den Tourismus von vier Milliarden Kronen.

„Es ist vor allem wichtig, dass wir jetzt einen klaren Bescheid bekommen, weil viele Sommerhäuser an deutsche Gäste vermietet sind, und die halten an den Buchungen fest. Aber es ist offensichtlich, dass diese bald wissen müssen, ob sie auch in den Urlaub fahren können“, sagt Østergaard zu Ritzau.

 

„Wir stehen jetzt an einem Scheideweg und können nicht handeln. Unserer Wirtschaft und der Tourismus erleben momentan einen massiven Aderlass.“

Datum muss her

Er weist darauf hin, dass der Infektionsdruck niedrig ist. Außerdem haben die Gesundheitsbehörden eine Grenzschließung nicht empfohlen.

Hjørrings Bürgermeister, Arne Boelt (Soz.), fordert ebenfalls ein Datum und will außerdem einen Mietvertrag für ein Sommerhaus als triftigen Grund für einen Grenzübertritt gelten lassen.

„Wir würden gerne sehen, dass man sich allmählich auf ein Datum festlegt. Von Hjørring aus gesehen soll es gerne spätestens der 1. Juli sein“, sagt Boelt zu „Politiken“.

„Norwegen und Deutschland haben einen geringeren Infektionsdruck als wir. Aber wenn jetzt schon klar ist, dass eine Öffnung unrealistisch ist, können wir dies genauso gut jetzt schon klarstellen, sodass wir Dänen in die Sommerhäuser bekommen können.“

Keine schnelle Klärung

Justizminister Nick Hækkerup (Soz.) sieht das Problem, will jedoch keine schnelle Klärung versprechen.

„Das kann leicht ein eigenartiger Wettlauf werden, um ein Sommerhaus zu mieten. Aber wir müssen bis zum 10. Mai warten, bevor die nächsten Initiativen einer stufenweisen und vorsichtigen Öffnung bekannt gegeben werden“, so Hækkerup zu „Politiken“.

„Wir müssen vorsichtige Schritte unternehmen, bis wir die Ergebnisse der bisherigen Öffnung kennen.“

Die Radikalen meinen jedoch, dass die Gründe für die Grenzschließung überholt sind.

Unter anderem können die deutschen Grenzen schon am 3. Mai geöffnet werden, wenn die jetzige Schließung ausläuft.

„Die Grenzen dürfen nur so lange geschlossen bleiben, wie es absolut nötig ist. Wir sehen mehrere Länder um uns herum, die öffnen, und da ist es naheliegend, dass wir eine neue Beurteilung vornehmen, und darum werden wir den Justizminister bitten“, so der radikale Justizsprecher, Kristain Hegaard.

Der Artikel wurde um 14:24 um den Abschnitt „Viele deutsche Touristen ergänzt“.

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