Recht & Justiz

SF und DF: Kommission soll Brand auf der Scandinavian Star untersuchen

SF und DF: Kommission soll Brand auf der Scandinavian Star untersuchen

SF und DF: Kommission soll Brand auf der Scandinavian Star untersuchen

Jon Thulstrup
Jon Thulstrup
Kopenhagen
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Die Scandinavian Star im April 1990 Foto: dpa

Das Motiv eines Versicherungsbetruges beim Fähren-Brand der Scandinavian Star im April 1990 ist nicht grundlegend untersucht worden. Das meinen die Volkssozialisten und die Dänische Volkspartei, die nun eine Kommissionsuntersuchung fordern.

Die Volkssozialisten (SF) und die Dänische Volkspartei (DF) wollen ein für alle Mal den verheerenden Brand auf der Ostsee-Fähre Scandinavian Star, bei dem 159 Menschen ums Leben kamen, untersuchen lassen. Sie fordern eine Kommissionsuntersuchung, die klären soll, wie die dänischen Behörden sich verhielten und ob Versicherungsbetrug ein Motiv für den noch ungeklärten Brand sei. Das berichtet die Wochenzeitung Danmark.

„In Norwegen gab es eine Kommission, die sich aber nicht um den dänischen Verantwortungsbereich kümmerte – sprich die Besitz- und Versicherungsverhältnisse des Schiffes. Deshalb wollen wir nun eine neue Untersuchung aufrollen“, erklärt der rechtspolitische Sprecher der Volkssozialisten, Karsten Hønge. Vor zwei Jahren hatte seine Partei ebenfalls eine solche Kommission vorgeschlagen und bekommt nun Unterstützung von DF.

„Der Fall ist längst nicht grundlegend untersucht worden. Deshalb ist eine neue Kommission die einzig richtige Entscheidung“, so Peter Kofod Poulsen, rechtspolitischer Sprecher von DF.
 

Die Scandinavian Star im Hafen von Lysekil Foto: dpa

Hochaktueller Fall

In der Nacht zum 7. April 1990 entstand auf der Scandinavian Star, die im Linienverkehr zwischen Oslo und Frederikshavn verkehrte, ein verheerender Brand. 159 Menschen starben an den zum Teil giftigen Rauchgasen. Weil die Brandursache nie genau ermittelt werden konnte, ist der Fall auch heute noch, 28 Jahre später, hochaktuell. Jüngst haben Angehörige der Opfer neun Personen wegen Versicherungsbetruges mit Brandstiftung zur Folge angezeigt. Zudem sind auch neue Erkenntnisse, die die Annahme eines Betruges verstärken, ans Licht gekommen. So entstand der Brand unter anderem am letzten Tag, an dem das Schiff noch versichert war, so die Wochenzeitung Danmark.

„Es ist weiterhin ein heikler Fall. Und wir können nicht damit leben, dass ein solcher nicht grundlegend untersucht wurde“, so Hønge. Parteikollegen von Venstre und Sozialdemokraten unterstützen den Vorschlag, während Justizminister Søren Pape Poulsen (Konservative) keinen Kommentar hatte.

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