Korruptionsskandal

Dänemark weist Südkoreanerin aus – die will klagen

Dänemark weist Südkoreanerin aus – die will klagen

Dänemark weist Südkoreanerin aus – die will klagen

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Chung Yoo-ra
Chung Yoo-ra bei einem Turnier im Jahre 2014. Foto: Scanpix

Profi-Reiterin und Vertraute der wegen Korruptionsvorwürfen des Amtes enthobenen südkoreanischen Präsidentin will sich nicht in ihr Heimatland abschieben lassen. Seit Januar sitzt sie in Untersuchungshaft – und es wird vermutet, dass ihre dänischen Pferde eng mit dem Regierungsskandal in Südkorea zusammenhängen.

Profi-Reiterin und Vertraute der wegen Korruptionsvorwürfen des Amtes enthobenen südkoreanischen Präsidentin will sich nicht in ihr Heimatland abschieben lassen. Seit Januar sitzt sie in Untersuchungshaft – und es wird vermutet, dass ihre dänischen Pferde eng mit dem Regierungsskandal in Südkorea zusammenhängen.

Sie ist die Tochter einer der engsten Vertrauten der ehemaligen Präsidentin Südkoreas – und sie hat eine Vorliebe für teure Pferde. Die 20-jährige Chung Yoo-ra, die 2014 im Team bei den Asienmeisterschaften Gold im Dressurreiten gewann, soll jetzt an ihr Heimatland ausgeliefert werden. Das hat der Reichsadvokat, Dänemarks höchster Staatsanwalt, entschieden.

Chung Yoo-ra erwarten in ihrer Heimat schwerwiegende Korruptionsvorwürfe. Und ein schlechter Ruf: Ihre Universität hat sie bereits exmatrikuliert, ihr High-School-Diplom wurde ihr rückwirkend aberkannt. Sie soll ihre Schulzeugnisse gefälscht haben.

Südkorea hatte im vergangenen Dezember eine internationale Fahndung nach der jungen Sportlerin ausgerufen. Die hatte sich geweigert, nach Südkorea zu kommen, um dort im Korruptionsskandal rund um ihre Mutter auszusagen. Choi Soon-sil, Tochter eines Führers eines schamanisch-evangelischen Kultes, ist die Hauptfigur des Skandales, der die Präsidentin zu Fall brachte. Sie soll Einfluss auf Politiker und Wirtschaftsentscheider genommen haben und von ihrem italienischen Restaurant im Seoul-Stadtteil Gangnam aus die Strippen der südkoreanischen Politik gezogen haben. So wird ihr unter anderem vorgeworfen, den Samsung-Konzern erpresst zu haben.

Ein Teil des Geldes, dass Choi Soon-sil auf diese Weise einnahm, soll in die teuren Reitpferde geflossen sein, die ihre Tochter Chung Yoo-ra besaß. Sie war von Deutschland nach Dänemark gereist, nachdem der internationale Haftbefehl ausgestellt worden war – und dort im Januar von koreanischen Journalisten aufgestöbert worden. Gegen die Ausweisung, die der Reichsadvokat beschieden hat, will sie nach Angaben ihres Anwalts nun klagen – vor dem Höchstgericht.

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