Justizminister Søren Pape Poulsen will das Sicherheitsgefühl der Menschen in Dänemark stärken und die Polizei lokal mehr in Erscheinung treten lassen, meldet Danmarks Radio. Einen entsprechenden Vorschlag will er nach den Sommerferien den Parteien unterbreiten. Poulsen sagte dem Sender: “Mir ist wichtig, dass die Bürger ihre Polizei sehen, der wir auch gute Arbeitsbedingungen geben müssen. Wir bilden mehr Beamte aus, und einige von ihnen werden näher am Bürger sein.“

Die Regierung und die Dänische Volkspartei hatten im Zuge des diesjährigen Haushaltsplanes beschlossen, dass im Laufe von vier Jahren 600 Polizisten neu angestellt werden. Nach den Plänen des Justizministeriums sollen 100 davon lokal eingesetzt werden. Nach Auffassung des Ministers braucht Dänemark mehr Polizei.

Auch eine Aufgabe der Polizei

DR zufolge hat sich der Justizminister von einem Projekt der beiden Polizeikreise Südseeland und Lolland-Falster inspirieren lassen. Dort ruft die Polizei Bürger an, die sich unsicher fühlen oder besucht sie. In den Polizeikreisen wünscht sich der Minister Polizeibeamte, die die Tagesberichte durchsehen und dann mit den Menschen ins Gespräch kommen. Dies sei auch eine Aufgabe der Polizei, so Poulsen.

Den klassischen Polizisten auf dem Lande, der in der Vergangenheit die Dinge vor Ort im Blick hatte, will Poulsen aber nicht wieder einführen. Auf die Frage, ob es verkehrt gewesen sei, viele lokale Polizeistationen dichtzumachen, räumt Poulsen vorsichtig gegenüber dem Sender ein, dass man an einigen Orten die Entscheidung vielleicht hätte besser abwiegen müssen.

DF: nicht ambitioniert genug

Nun muss Poulsen nach den Sommerferien eine Mehrheit für seinen Vorschlag finden. Die Dänische Volkspartei (DF) steht dem Vorschlag positiv gegenüber, meint aber, er sei wenig ambitioniert. Für DF sind 100 Polizisten mehr, die für Bürgernähe sorgen sollen, zu wenig.