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Neue internationale Klimaschutzinitiative Dänemarks

Neue internationale Klimaschutzinitiative Dänemarks

Neue internationale Klimaschutzinitiative Dänemarks

Kopenhagen/New York
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Lars Løkke Rasmussen
Lars Løkke Rasmussen Foto: Scanpix

Staatsminister Lars Løkke Rasmussen hat vor der UN-Vollversammlung einen Vorstoß für den Klimaschutz unternommen – unterdessen hat sich 2016 der Ausstoß von Treibhausgasen in Dänemark erhöht.

Der dänische Regierungschef  Lars Løkke Rasmussen (Venstre) nutzt seinen Auftritt  vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) in New York, um eine Lanze für den Klimaschutz zu brechen. Der Staatsminister will nicht allein dem erklärten Gegner des globalen Klimaschutzes, Donald Trump, die Stirn bieten, sondern auch für den kommenden Energie- und Klimagipfel in Kopenhagen im kommenden Jahr werben.

Mit von der Partie sind führend dänische Unternehmen wie Vestas, Danfoss, Grundfos und Novozymes, die weltweit führend bei der Entwicklung von Technik zur Nutzung regenerativer Energie und der Energieeinsparung sind.
„Wir müssen mehr tun, um unserer Verantwortung gegenüber der Weltbevölkerung und künftigen Generationen gerecht zu werden“, erklärte der dänische Regierungschef und fügte hinzu, dass gerade jetzt härter angepackt werden müsse, um die globalen Klimaschutzziele zu erreichen. „Verpflichtende Zusammenarbeit und Partnerschaften sind der Weg in die Zukunft“, so der Appell Løkke Rasmussens.

Im Rahmen der dänischen Initiative soll die P4G-Partnerschaft  neuen Schwung bekommen, die bereits seit dem  Kopenhagener Klimagipfel 2008 neben Dänemark  Staaten wie  Chile, Äthiopien, Kenia, Mexiko, Vietnam und Südkorea umfasst. Die Initiative, die  auf Klimaschutz im Rahmen von Wirtschaftskooperation und Kooperationen  zwischen Städten setzt,   wird auch von China, Kolumbien  und Indonesien unterstützt. 

Dänemark noch immer einer der größten Klimasünder

Allerdings      präsentiert sich mit dem dänischen Regierungschef in New York auch der Vertreter eines Landes, das trotz des stetigen Ausbaus der Windenergienutzung,  umweltfreundlicher Fernwärmesysteme und Förderung der Energieeinsparung weiter pro Kopf im Vergleich zu ärmeren Ländern mit rund sieben Tonnen Kohlendioxid im Jahr noch über ein hohes Einsparpotenzial verfügt.

Danmarks Statistik hat eine neue Übersicht veröffentlicht, die darauf hinweist, dass in Dänemark 2016 erstmals seit neun Jahren der Ausstoß von Treibhausgasen wieder gestiegen ist. Gegenüber 2015 gab es ein Plus von 4,1 Prozent.   Hintergrund war dabei u. a. die Tatsache niedrigerer Temperaturen  in den Wintermonaten und weniger Windstrom. Es wurde wieder mehr Kohle zur Stromerzeugung verbrannt.

Zugenommen hat auch der Ausstoß von Treibhausgasen  im Bereich  Handel und Transport, um 5,7 Prozent gegenüber 2015. Der Verkehrssektor ist angesichts steigenden Auto- und Luftverkehrs als dicker Brocken in der Treibhausbilanz  zu finden.  Allerdings liefert Danmarks Statistik keine Differenzierung nach Auto, Zug- oder Flugverkehr.

Wer sich um seinen individuellen „Fußabdruck“ in der Klimastatistik Gedanken machen will,  kann sich an Angaben der Nachrichtenagentur Ritzau orientieren. Danach „sündigt“ man klimamäßig am meisten mit kurzen Flugreisen, bei denen 160 Gramm Kohlendioxid pro Person und Kilometer zu Buche schlagen. Ein Zugreisender kommt nur auf ein Drittel des Ausstoßes, der Autofahrer auf 46 Gramm pro Kilometer, wenn vier Personen im Auto sitzen.

Dänemark stellt für die neue P4G-Partnerschaft 25 Millionen Kronen zur Verfügung. Neben der Wirtschaft sollen sich staatliche Einrichtungen,   Forschungsstätten, Kommunen und private Organisationen beteiligen, um Klimaschutzkonzepte  weltweit  weiterzutragen und zu vermitteln.

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