Umwelt

Fischfarm in der Kritik

Fischfarm in der Kritik

Fischfarm in der Kritik

Ritzau/hm
Horsens/Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Symbolbild Foto: picture alliance/dpa/Hinrich Bäsemann

Sportfischer waren verwundert, als sich vor etwa eineinhalb Jahren pazifische Silberlachse an Dänemarks Küste fingen. Die stammten aus einer Fischfarm bei Horsens. Das brachte den dänischen Sportfischerverband dazu, zu recherchieren. Nun erhebt dieser schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen und gegen die Kommune.

Der dänische Sportfischerverband beschuldigt eine der größten Fischfarmen im Meer, Hjarnø Havbrug in der Nähe von Horsens, jahrelang Umweltschutzregeln missachtet zu haben. Die Unterlagen, die diese Rechtsverstöße dokumentieren sollen, hat nun der Interessenverband der Angler der Polizei übergeben. Auch wirft der Verband der betreffenden Kommune Hedensted vor, jahrelang nicht reagiert zu haben.

Im vergangenen Jahr kam heraus, dass die Fischfarm einige Jahre lang mutmaßlich ohne Genehmigung den pazifischen Silberlachs produziert hatte, der nicht heimisch ist. Diese Lachse hatten das Weite gesucht und wurden später von erstaunten Sportfischern gefangen. Der dänische Sportfischerverbund begann zu recherchieren. Der Verband beschuldigt nun die Fischfarm, in den vergangenen Jahren viel mehr Fisch produziert zu haben, als genehmigt. Damit habe es auch das Meerwasser stärker belastet als erlaubt.

Sportfischer befürchten, dass nicht heimische Fische den Bestand der heimischen gefährden. In TV Syd bekräftigte damals das Unternehmen, dass die vorhandene Genehmigung auch Silberlache einschließen würden.

Die Kommune weißt die Kritik der Sportfischer zurück. Die Fischfarm habe sich an die Regeln gehalten, so Lene Tingleff (Venstre), Vorsitzende des technischen Ausschusses, Hedensted Kommune.

Nach dem Entweichen der Silberlachse versprach im Januar dieses Jahres der damalige Umweltminister Esben Lunde Larsen (Venstre), der Sache nachzugehen. Da es bis jetzt keine Fortschritte gab, hat der umweltpolitische Sprecher der Sozialdemokraten, Christian Rabjerg Madsen, nun eine Reihe von Fragen an den jetzigen Umweltminister Jakob Ellemann-Jensen (Venstre) gerichtet.

Der Streit kommt zu einer Zeit, in der das dänische Parlament ein umstrittenes Gesetz beschlossen hat, das mehr Fischfarmen erlaubt. Unter 37 Unternehmens-Anträgen sind auch Anträge von Hjarnø Havbrug. Der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge war es nicht möglich, einen Kommentar von Hjarnø Havbrug sowie von der zuständigen Polizei von Südostjütland zu erhalten.

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