Landwirtschaft

Kleine Höfe fallen weg

Kleine Höfe fallen weg

Kleine Höfe fallen weg

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Apenrade/Aabenraa
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Foto: Morten Rasmussen/Ritzau Scanpix/Biofoto

Die Zahl der „kleinen“ Vollzeitbetriebe in der dänischen Landwirtschaft ist geschrumpft.

2016 gab es 1.416 „kleine“ Vollzeitbetriebe in der dänischen Landwirtschaft.  2011 waren es noch 2.713 – also in wenigen Jahren fast eine Halbierung. Diese Entwicklung folgt aber den Prognosen und war damit erwartet.

In der gleichen Periode ging die Zahl aller Vollzeitbetriebe „nur“ um 16 Prozent von 11.678 auf 9.789 zurück, so Landbrugsavisen auf der Grundlage von Seges-Zahlen. Dabei muss man dann eben definieren, was heute ein kleiner Agrarbetrieb ist: bis zu 100 Hektar, 80 Milchkühe, 250 Jahres-Sauen und eine  Produktion von 5.000 Mastschweinen pro Jahr. „Es sind speziell die kleinen Betriebe, die entweder aufgekauft werden oder die versuchen zu expandieren. Man sucht Großproduktionsvorteile, wo man gerne kleine Kosten pro Einheit erzielen will“, so Klaus Kaiser, gewerbeökonomischer Chef von Seges, der Denkfabrik der dänischen Landwirtschaft.

Er weist darauf hin, dass die kleineren Tierhaltungen typisch im Besitz älterer Bauern sind, die schon daran denken, aufzuhören oder zu verkaufen. Wenn das geschieht, wird der kleine in einen großen Betrieb integriert. Und wenn der Hof an die nächste Generation geht, will diese normalerweise erweitern durch Übernahme anderer Betriebe. Seit den 50ern seien die Betriebe stetig größer geworden, um überleben zu können. Kleine  Betriebe werde es aber weiter geben, so Seges. Insbesondere bei der Produktion von Spezialprodukten. „Man kann sehr wohl ein gutes Geschäft auf einem kleinen Hof haben, wenn man hochwertige Ware produziert“, so Kaiser.

Die Vorsitzende der Häusler und Vizechefin des dänischen Bauernverbandes,  Lone Andersen, stimmt dem zu und meint, dass auch Zusammenarbeit der richtige Weg in die Zukunft ist für viele kleinere Bauern.

„Wir sind nicht gleich. Es ist nicht sicher, dass jemand, der 100 Kühe bewältigen kann, auch mit 1.000 klarkommen könnte. Wichtig ist nur, dass man sich mit seiner Arbeit wohlfühlt und dabei Geld verdienen kann“, so Lone Andersen zu Landbrugsavisen.

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