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Der Nachrichtenüberblick aus Dänemark

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DN
Kopenhagen
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Auf Samsø wurden die ersten Kartoffeln des Jahres geerntet. Foto: Scanpix

Mehr Frührentner, ein ungewöhnliches Wrack und die ersten Samsø-Kartoffeln: Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

Die ersten Samsø-Kartoffeln werden für 1.000 Kronen pro Kilo verkauft

Die ersten dänischen Kartoffeln des Jahres von der Insel Samsø sind geerntet. Kostenpunkt: 1.000 Kronen pro Kilo. Das gab das Tourismusportal „Visit Samsø“ in einer Pressemitteilung bekannt. Für rund 10.000 Kronen hat sich Coop Danmark zehn Kilo der dänischen Kartoffeln gesichert und wird diese ab Mittwochmorgen in einigen ihrer Geschäfte verkaufen. In diesem Jahr sind die Erdäpfel besonders gut, sagt Kartoffelbauer Frank Kristensen, der die Kartoffeln am Dienstagmorgen mit seinen eigenen Händen aus der Erde geholt hat. „Ich mache dies schon mein ganzes Leben, doch es ist jedes Jahr wieder spannend. Sonne, Regen, Wind und Wärme sind entscheidend dafür, wie früh die Samsø-Kartoffeln geerntet werden können und wie gut sie sind“, so Kristensen in der Mitteilung.

 

 

 

 

 

Die Alternative verliert jedes neunte Parteimitglied

Die Alternative hat seit dem Frühjahr vergangenen Jahres 1.250 von 11.000 Mitgliedern verloren. Das gab die Partei über Twitter vor ihrem Parteitag am kommenden Wochenende in Odense bekannt. Der Parteivorsitzende Uffe Elbæk schreibt über das soziale Netzwerk, dass dies daran liege, weil die Partei es wage, auch unpopuläre Themen anzusprechen. „Will man die Welt wirklich verändern, muss man sich auch trauen, die unbeliebten Ideen zu formulieren. Du verbesserst die Welt nicht, indem du konform bist und nur zum Mainstream sprichst. Deshalb haben wir die Alternative gegründet“, so Elbæk.

Unsinnige Technologie an den Schulen

Der blinde Einsatz neuer Technologie um des Fortschritts willen sei für die Schüler so überflüssig wie ein schlechter Lehrer, meinen Forscher eines neuen Laboratoriums der Uni Kopenhagen. Vom Hype um „virtual reality“ halten sie nicht viel. „Das Allerschlimmste ist es doch, wenn man Schülern oder Studierenden einfach eine neue Technologie gibt, ohne dass es dokumentiertes Wissen darüber gibt, was sie davon haben“, sagt Guido Markransky zu Videnskab.dk und fährt fort: „Und ohne, dass der Unterrichtende eine klar definierte Absicht mit ihrem Einsatz hat.“

Wiederbelebter 1. Mai in Dänemark gefeiert

Der 1. Mai ist im Zuge der zeitnah erfolgreichen Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst wiederbelebt worden. Gewerkschaftsbosse und „Arbeiterpolitiker“ feierten am Dienstag trotz des kalten und regnerischen Wetters das neue Wir-Gefühl. Man habe Schulter an Schulter in den langwierigen Verhandlungen breite Solidarität gezeigt – und das habe zum Erfolg geführt, so der Tenor in den kämpferischen Reden im Sog des taufrischen Abschlusses mit Staat, Regionen und Kommunen.

Grenzhandel auch in Nordschleswig?

Per Bank, Direktor von Dansk Supermarked, hat in der Zeitung Børsen eine abgabenreduzierte Handelszone nördlich der Grenze vorgeschlagen. Der Strom dänischer Kunden in das deutsche Grenzgebiet zu Fleggaard, Scandinavian Park, Otto Duborg oder Poeztsch sei für die dänische Wirtschaft schädlich, so Bank. Eine solche Grenzhandelszone in Nordschleswig, in der Kunden das Gleiche wie in Deutschland bezahlen, würde Wachstum und Jobs in einem dänischen Randgebiet (Udkantsdanmark) schaffen und „eine Menge Geld in die Staatskasse schicken“. Nicht alle sind von der Idee begeistert.

Fahnen auf der Tibet-Demo in Kopenhagen am 15. Juni 2012. Foto: Dennis Lehmann/Ritzau Scanpix

Tibetfall: Zwei leitende Polizeibeamte wegen Falschaussage angeklagt

Die Staatsanwaltschaft hat zwei leitende Polizeibeamte wegen Falschaussage vor Gericht im sogenannten Tibetfall angeklagt, dies teilte Staatsanwältin Lise-Lotte Nilas in Kopenhagen mit. Die beiden Beschuldigten leugnen die Tat. Mit der Untersuchung war die interne Ermittlungsbehörde (Uafhængige Politiklagemyndighed, DUP) betraut. Weitere Ermittlungen gegen andere Polizisten wird es nicht geben.

Außergewöhnliches Schiffswrack bei Falster gefunden

Nach einigen Tagen mit steifer Brise ist vorm Strand von Bøtø auf Falster erneut ein ungewöhnliches Schiffswrack in Sicht gekommen. Marinearcheölogen vom Wikingerschiffmuseum in Roskilde haben sich das Wrack jetzt näher angesehen und, so berichtet TV Øst, festgestellt, dass es sich wahrscheinlich um ein sehr altes Schiff handelt. Es ist fünf Meter breit und 14 bis 20 Meter lang – und intakt. Jetzt muss eine Genehmigung der Schloss- und Kulturbehörde her, damit die Wissenschaftler das Boot genauer untersuchen können. 1872 sind in einem einzigen Sturm mehr als 400 Schiffe vor Falster gesunken – doch dieses Wrack dürfte noch viel älter sein, meinen die Archäologen nach ersten Einschätzungen.

 



Zahl der Frührentner nimmt wieder deutlich zu

Seit 2013 hat sich die Zahl der Frührentner (førtidspensionister) in Dänemark fast verdoppelt. Das teilt die Statistikbehörde Danmarks Statistik mit. Im vergangenen Jahr wurde es 10.100 Menschen in Dänemark genehmigt, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Ein Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zu 2016. In den Jahren nach 2013, wo es eine Reform auf dem Gebiet gab, war die Zahl der neuen Frühverrentungen zunächst stark rückläufig. 2017 ist die besonders die Zahl der Frührentner im Alter 60 bis 64 angestiegen – um 22 Prozent. Im Januar 2018 hat es rund 202.000 Frührentner im Alter von 18 bis 64 Jahre in Dänemark gegeben – 5,8 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe. Vor der Reform lag die Zahl bei rund 7 Prozent.

Großer Andrang bei Gewerkschaften

In den vergangenen Monaten ist die Zahl der Gewerkschaftsmitlieder in Dänemark gestiegen. Laut Danmarks Radio ist dies eine Folge der großen Aufmerksamkeit, die die Gewerkschaften im Zuge des erst kürzlich beigelegten Arbeitskampfes erhielten. Sowohl FO als auch HK und DJØF melden Neuzugänge.

Landesweit sind es bei FOA 3.000 neue Mitglieder. „Ungewöhnlich“ und „markant“ nennt Michael Hæstrup, Chef des FOA-Führungsbüros, diese Entwicklung. Ihm zufolge muss die Gewerkschaft normalerweise einen Verlust von 1.800 bis 2.000 Mitliedern jährlich hinnehmen. Ein Teil davon werde durch Neuzugänge wieder aufgefangen.

Wozniacki begeisterte ihre Fans

Caroline Wozniacki ist bei einem ihrer seltenen Auftritten in Dänemark von ihren Fans gefeiert worden. Die dänische Tennisspielerin konnte in einem Schaukampf vor 12.500 Zuschauern im ausverkauften Kopenhagener Parken die US-Amerikanerin Venus Williams mit 6:3, 6:4 besiegen.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“