Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Freitag

Der Nachrichtenüberblick am Freitag

Der Nachrichtenüberblick am Freitag

DN
Apenrade/Aabenraa
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Morten Messerschmidt (DF) Foto: Linda Kastrup/Ritzau Scanpix

Løkke warnt Grönland vor Alleingang, neues Datenschutzgesetz tritt in Kraft: Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick

Heftiger Naturbrand in der Randbøl Hede

In der Heide zwischen Billund und Vejle ist es am Freitagnachmittag zu einem heftigen Naturbrand gekommen. Die Polizei teilte mit, dass ein Gebiet von zwei mal vier Quadratkilometern in Falmmen stehe. Alle lokalen Feuerwehren, sowie die Bereitschaft aus Hadersleben und Herning haben an den Löscharbeiten teilgenommen.

Jysk Fynske Medier: Sparplan und Entlassungen

Das zweitgrößte Medienhaus Dänemarks, Jysk Fynske Medier, zu dem auch die südjütische Tageszeitung Jydske Vestkysten gehört, steht vor der zweiten Sparrunde innerhalb von zwei Jahren. Erneute Entlassungen seien unumgänglich, sagt Geschäftsführer Jesper Rosener. In einer Pressemitteilung schreibt er, dass vor allem der Mangel an Anzeigenkunden dafür ausschlaggebend sei. 90 Millionen Kronen sollen bis Ende des Jahres gespart werden. Im Juni soll ermittelt werden, welche Konsequenzen dies genau für die Mitarbeiter hat. Vor nicht einmal zwei Jahren wurden 67 redaktionelle Stellen bei dem Konzern gestrichen.

Morten Messerschmidt kandidiert für die Parlamentswahl

Der Europaparlamentarier der Dänischen Volkspartei, Morten Messerschmidt, kandidiert nach zehn Jahren im EU-Parlament in Brüssel für die kommende Parlamentswahl in Dänemark. Das bestätigt ein Ratgeber Messerschmidts gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau. Er wird voraussichtlich im Wahlkreis Fredensborg, nördlich der Hauptstadt Kopenhagen, kandidieren.

Die kommende Parlamentswahl wird spätestens am 17. Juni 2019 stattfinden.

Dänischer IS-Kämpfer in der Türkei festgenommen

Ein dänischer Staatsbürger, der unter Terrorverdacht steht, ist in der Türkei festgenommen worden. Der Mann kämpfte laut Radio24syv  für die Terrororganisation Islamischer Staat und trat in diversen Propagandavideos des IS auf. Es soll sich um einen 26-Jährigen handeln, der sich gemeinsam mit drei anderen Personen aus Dänemark der Terrormiliz anschloss. Vizepolizeiinspektor Jens Møller von der Kopenhagener Polizei bestätigte die Verhaftung des Dänen. Die drei anderen sollen tot sein. Die dänische Polizei versucht nun eine Auslieferung des Mannes zu erwirken.

 

Samuelsen will Zusammenarbeit mit den USA stärken

Außenminister Anders Samuelsen (Liberale Allianz) und Verteidigungsminister Claus Hjort Frederiksen (Venstre) reisen am Freitag in die USA, um sich dort mit ihren amerikanischen Amtskollegen zu treffen. Ziel sei es, die transatlantische Zusammenarbeit zwischen Europa und den USA zu stärken. Während Samuelsen in Washington von Mike Pompeo empfangen wird, trifft Hjort Frederiksen James Mattis im Pentagon. Themen sind unter anderem der Bürgerkrieg in Syrien und das angespannte Verhältnis zu Russland.

18-Jähriger stirbt nach Arbeitsunfall auf Fünen

Ein 18-jähriger Mann ist am Freitagmorgen in Nørre Aaby auf Fünen bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen. Laut Polizei sei dem 18-Jährigen beim Abmontieren eines Elektromotors ein Eisenregal auf den Kopf gefallen. Kurze Zeit später sei er an den Verletzungen gestorben, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau.

Die dänische Arbeitsaufsicht will nun den Unfallhergang untersuchen.

Videobeweise sollen Eishockeyfan entlasten

Der 34-jährige Mann, dem vorgeworfen wird, den Lebensgefährten des dänischen Justizministers in der Nacht zum 17. Mai tätlich angegriffen und sich schwulenfeindlich geäußert zu haben, will nach der Vorlage von Videoaufnahmen des Vorfalls aus der Untersuchungshaft entlassen werden. Das hat dessen Anwalt mitgeteilt. Der Mann war aus der Slowakei zur Eishockey-WM nach Dänemark gereist und in der betreffenden Nacht vor einer Kopenhagener Bar mit Josue Vasquez aneinandergeraten. Dieser hatte ausgesagt, der Slowake habe ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen und gesagt, dass er keine Schwulen möge. Der Beschuldigte gab an, dass Vasquez ihn zuerst geschlagen habe, dass er selbst nicht mit der Faust zugeschlagen habe und dass er nichts gegen Homosexuelle habe. Was auf den Überwachungsvideos zu sehen ist, ist bisher nicht bekannt.

Josue Vasquez
Søren Pape Poulsen (rechts) mit seinem Lebensgefährten Josue Vasquez (Archivbild). Foto: Linda Kastrup/Ritzau Scanpix

Tourismus in Dänemark hat weiter zugenommen

Der just veröffentlichte Jahresbericht der dänischen Tourismusgesellschaft VisitDenmark für 2016 zeigt ein Umsatzwachstum von 5,7 Milliarden Kronen im Vergleich zu 2015. In der Branche sind demnach in dem Jahr 11.000 Vollzeitstellen mehr entstanden als im Vorjahr. Das teilt das Gewerbeministerium mit. Der Tourismus schaffe Wachstum und Beschäftigung in den Städten und auf dem Lande, so Minister Brian Mikkelsen (Kons.). Die Regierung wolle angesichts des Wettbewerbs zwischen den nordeuropäischen Ländern die Bedingungen für die Touristikbranche weiter mit öffentlichen Mitteln fördern, teilt er mit.

Steuerbehörde muss illegale Beweise löschen

Die dänische Datenschutzbehörde (Datatilsynet) hat die Steuerbehörde (Skat) dazu aufgefordert, Informationen über einen im Ausland lebenden Dänen aus den Jahren 2006 und 2007 zu löschen, die auf unzulässige Weise von der Polizei beschafft wurden. Wie die Nachrichtenagentur Ritzau auf Grundlage einer Akteneinsicht berichtet, hatten Polizeibeamte der Polizeieinheit für Wirtschaftskriminalität vertrauliche Gespräche des Betroffenen mit dessen Anwalt abgehört, bei einer Durchsuchung sicherten sie zudem schriftliche Korrespondenzen des Mannes mit dem Anwalt. Sowohl in erster als auch in zweiter Instanz wurde von dänischen Gerichten entschieden, dass dieses Vorgehen gegen das Rechtspflegegesetz verstößt. Dennoch gab die Polizei das Material an die Steuerbehörde weiter. Dies muss die Behörde nun löschen.

Neue EU-Datenschutzverordnung tritt in Kraft

In der EU gilt ab sofort ein einheitlicher Datenschutz. Nach zweijähriger Übergangsfrist müssen alle 28 EU-Staaten die sogenannte Datenschutzgrundverordnung anwenden, die die Verarbeitung personenbezogener Daten durch Unternehmen, Vereine oder Behörden strenger regelt als bisher.

Dadurch sollen die EU-Bürger die Hoheit über ihre Daten zurückgewinnen. So müssen Verbraucher ab sofort darüber informiert werden, wer persönliche Daten wie Name, Adresse, Email-Adresse und Ausweisnummer aus welchem Grund sammelt - und sie müssen zustimmen. Zudem müssen Daten, die für den ursprünglichen Zweck der Speicherung nicht mehr benötigt werden, gelöscht werden. Unternehmen und Organisationen müssen gespeicherte Daten außerdem auf Anfrage zur Verfügung stellen. Bei Verstößen gegen die neuen Regeln drohen saftige Strafen. Unternehmen können mit Zahlungen bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes belegt werden.

Unfall am Filmset: Schauspieler Jakob Oftebro im Krankenhaus

Der norwegische Schauspieler Jakob Oftebro hat sich bei Filmaufnahmen in Schweden Verbrennungen zugezogen und liegt im Krankenhaus. Dies berichtet Danmarks Radio. Dänischen Fernsehzuschauern ist er aus den Serien 1864 (als Laust) und „Skammerens Datter“ bekannt. Der Unfall geschah bei Dreharbeiten für eine Serie um den schwedischen Agenten Hamilton. In einer Filmszene, in der es zu einem Zusammenstoß zwischen Polizisten und Demonstranten kommt, traf ein Brandsatz, ein sogenannter Molotow-Cocktail, den Schauspieler. Sein Zustand wird als Ernst bezeichnet; die Polizei ermittelt.
 

Flughafenausbau: Staatsminister warnt Grönland vor Alleingang

Der dänische Staatsminister Lars Løkke Rasmussen (Venstre) warnt Grönland davor, Landebahnen von drei Flughäfen von chinesischem Firmen bauen zu lassen. Dies berichtet die Zeitung Politiken. Vorgesehen ist der Bau von zwei 2.200 Meter langen Landebahnen in den westgrönländischen Städten Nuuk und Ilulissat. Der Flughafen in Qaqortoq im Süden des Landes soll mit einer 1.500 Meter langen Rollbahn versehen werden. Der Staatsminister erklärte, Investitionen in dieser Größenordnung hätten – je nach Wahl der externen Partner – außenpolitische Bedeutung, die die Regierung mit der grönländischen Regierungsspitze diskutieren wolle. Løkkes Worte sind ein Hinweis auf das Selbstverwaltungsabkommen Grönlands, in dem sich Dänemark ein Mitspracherecht bei Themen sichert , die von außen- oder sicherheitspolitischer Belang sind.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“