Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Montag

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DN
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Martin Lehmann/Ritzau Scanpix/Polfoto

Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

Ramadan-Aussagen: Gesundheitsministerium widerspricht Støjberg

Dänemarks Integrationsministerin Inger Støjberg (Venstre) hatte behauptet, dass es gefährlich sei, wenn Muslime während des Ramadans arbeiten. Das Gesundheitsministerium widerspricht nun: Für die Behauptung gebe es keinerlei Belege. Zuvor hatte bereits das Transportministerium mitgeteilt, keine Belege für die Behauptung zu haben, dass etwa Busfahrer im Ramadan weniger zuverlässig seien. Auch die Busgesellschaft Arriva hatte mitgeteilt, dass es bei dem Unternehmen noch nie einen Unfall mit einem muslimischen Busfahrer während des Ramadans gegeben habe. Støjberg hatte in einem Beitrag in „BT“ vor einer angeblichen Gefahr durch fastende Muslime gewarnt und diese aufgefordert, im Ramadan Urlaub zu nehmen.

 

2,5 Millionen neue vorläufige Steuerbescheide

Nach der neuen Steuer-Einigung im Folketing gibt es rückwirkend diverse erhöhte Freibeträge. Das hat die Steuerbehörde Skat am Montag mitgeteilt. Die meisten Bürger bräuchten deshalb aber nichts unternehmen, schließlich sei das Steuersystem in Dänemark „eines der am meisten automatisierten der Welt“. Die neue Steuerkarte werde den Arbeitgebern automatisch zugestellt, bevor der Lohn für Juli berechnet wird, schreibt die Behörde in einer Pressemitteilung. Unter anderem ist der Beschäftigungsfreibetrag um 1.000 Kronen angehoben worden. Auch wenn alles automatisch geschehe, sei es stets ratsam, zu prüfen, ob alle Angaben im vorläufigen Steuerbescheid (forskudsopgørelse) noch aktuell seien, so Skat.

Sprechen sie „æ' sproch“?

In Nordschleswig wird der Dialekt Sønderjysk gesprochen – und zwar auch noch von vielen Jugendlichen. Und das unterscheidet den Landesteil von anderen dänischen Regionen, haben Sprachforscher der Uni Kopenhagen festgestellt. Wie DR Syd berichtet, haben die Wissenschaftler junge Menschen in Bülderup-Bau in Nordschleswig mit deren Eltern- und Großelterngeneration verglichen – und dasselbe auf Bornholm und in Vendssyssel im nördlichesten Jütland getan. Ergebnis: Die Bornholmer sprechen inzwischen Kopenhagenerisch, die Vendelboer nur noch zum Spaß Dialekt – aber die Nordschleswiger, die können auch 2018 noch „æ' sproch“.

Neue CO2-Regeln sorgen bei Reedereien für Kopfzerbrechen

Zwischen 2008 und 2030 soll der CO2-Austoß der Handelsschiffe um 40 Prozent gesenkt werden. So lautet die Vorgabe der Internationalen Maritimen Organisation (IMO) an die Schiffsreedern. Und das sorgt für Kopfzerbrechen.

Acht von zehn Reeder meinen, dass dieses Ziel eine Herausforderung oder gar eine große Herausforderung wird. Das zeigt eine neue Umfrage unter 35 dänische Schiffsreeder.

„Die Reedereien sind zwar bereit, sich diese Herausforderungen zu stellen, aber das Ziel der IMO ist schon sehr optimistisch“, erklärt Maria Skipper, Direktorin der Branchenorganisation Danske Rederier.

Campingplatz-Mord: Beginn der Gerichtsverhandlung

Am Tag vor dem Campingplatz-Mord von Vejers Strand hatte die Campingplatz-Betreiberin sich an die Polizei gewandt. Die jedoch meinte nicht, dass der Tatverdächtige eine Gefahr für andere sei. Die Gerichtsverhandlung beginnt am Montag.

Ausländische Arbeitskraft: Politische Mehrheit für Erhalt der Betragsgrenze

Am Dienstag präsentiert die dänische Regierung einen neuen Gesetzentwurf zur ausländischen Arbeitskraft. Darin soll es Unternehmen in Dänemark einfacher gemacht werden, ausländische Arbeitskraft einzustellen. Doch eine politische Mehrheit im Parlament ist weiterhin für einen Erhalt der Betragsgrenze, berichtet das Gewerkschaftsmagazin Fagbladet 3F.

Die Betragsgrenze bezieht sich auf das Jahresgehalt eines Arbeiters. Bekommt dieser 418.000 Kronen oder mehr, dann darf er, obwohl er nicht aus einem EU-Land stammt, in Dänemark wohnen und arbeiten. Der Arbeitgeberverband hatte jedoch auf eine Betragsgrenze von 325.000 Kronen gepocht.

Venstre: Sozialdemokraten mit Fake News

In einer Anzeige auf der Facebook-Seite der Sozialdemokraten erhebt die Partei den Vorwurf, dass Venstre gegen eine Abgabe auf Plastiktüten sei. Eine Lüge, meint Venstres steuerpolitische Sprecherin.

Mehr Personen bleiben dem Arbeitsmarkt treu – weniger auf Sozialleistungen

Immer weniger Personen beziehen in Dänemark Sozialleistungen. Das zeigen neuen Zahlen der dänischen Statistikbehörde Danmarks Statistik. Die Entwicklung wird laut Behörde insbesondere davon beeinflusst, dass mehr Personen länger auf dem Arbeitsmarkt bleiben, statt in Frührente zu gehen.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Zahl derjenigen, die auf eine finanzielle Unterstützung des Staates angewiesen sind, um 20.000 gesunken. Insgesamt liegt die Zahl bei 712.273 Personen inklusive 325.000 Studierende, die die staatliche Bildungsunterstützung (SU)beziehen, so die Statistikbehörde.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“