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Da steckt viel Herzblut drin: Kalös ungewisse Zukunft

Da steckt viel Herzblut drin: Kalös ungewisse Zukunft

Da steckt viel Herzblut drin: Kalös ungewisse Zukunft

Gesche Picolin
Gesche Picolin Journalistin
Apenrade/Aabenraa
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Das Museum „Det maritime Kalvø“ hofft darauf, seine Ausstellungsstätte behalten zu können. Foto: JV-Archiv

Es soll einen Käufer für die Meisterwohnung geben – die Zusammenarbeit mit dem Museum wurde bislang nicht aufgekündigt.

Der Vorsitzender des Museums „Det Maritime Kalvø“ ist zuversichtlich: „Uns ist  nicht gekündigt worden, das gibt mir Hoffnung, dass wir hier als Museum weiterbestehen können.“ Die Arbeit laufe weiter wie bisher, so Poul Stenderup.

Im April war die Kommune an den Museumsverein herangetreten. „Wir sind davon in Kenntnis gesetzt worden, dass es Zeit sei, sich auf den Verkauf des Hauses vorzubereiten“, so Stenderup.
Das historische Gebäude gehört bislang der Naturbehörde. Durch die staatliche Immobilien-AG Freja wird es nun angeboten. Freja hat unter anderem die im Öresund liegenden Festungsanlagen Middelgrunds- und Flakfortet verkauft, oder die denkmalgeschützten Kanonenbootschuppen auf Holmen.

„Es hat eine Reihe Interessenten gegeben“, so Stenderup. Der Verein „Det Maritime Kalvø“ selbst hatte überlegt, mitzubieten. Gemeinsam mit einigen Familien wurde gerechnet. Im Juli wurde es dann offiziell, und  das  mehr als 400 Quadratmeter umfassende Gebäude wurde zum Verkauf angeboten. 

Nachkommen aus den USA haben Interesse

Interesse geweckt hat der Verkauf doch nicht nur hierzulande: So hatte sich im Mai dieses Jahres auf Facebook  sogar eine Gruppe Nachkommen von Reeder Jørgen Bruhn gefunden. Deren knapp 50 Familienmitglieder sitzen in den USA, Dänemark und Deutschland. 

Und so wird  auf „Descendants of Jørgen Bruhn, Aabenraa, Denmark“ auch fleißig diskutiert. Gegründet hat die Gruppe Eva Johanson Robinson, eine in Pennsylvania lebende mutmaßliche Ur-Ur-Enkelin des Reeders. Als dort auch überlegt wird, das Gebäude in Gemeinschaft zu erwerben, fasst sie am 9. September zusammen: „Die Kommune verkauft das Museum. Der Preis ist 1,2 Millionen Kronen. Ein Familienmitglied möchte 800.000 Kronen beisteuern. Dann fehlen aber noch 400.000. Wie viel könnt ihr dazugeben?“

Und sie fährt fort: „Wenn wir es nicht kaufen und es als Jørgen Bruhns Museum  bewahren, geht das Wissen um seinen Einfluss auf die dänische Marinegeschichte verloren. Im anderen Schifffahrtmuseum ist kein Platz für Bruhns Einfluss auf Apenrade und die dänische Seefahrt.“ Was die Amerikanerin nicht weiß: Im „anderen“, dem Apenrader Schifffahrtsmuseum, ist Jørgen Bruhns Einfluss sehr wohl vertreten.

Die  lokale Maklerin stehe in konkreter Verkaufsverhandlung mit einem Käufer, meint der Vorsitzende zu wissen. Er ist weiterhin hoffnungsfroh. „Es ist in den 16 Jahren unseres Bestehens viel Geld und vor allem Herzblut in  dieses Museum geflossen.“ Zu hoffen ist, dass der Käufer ein Herz hat und „Det Maritime Kalvø“ so weiterexistieren kann.

 

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