Guitariet

Gitarren sind seine Leidenschaft

Gitarren sind seine Leidenschaft

Gitarren sind seine Leidenschaft

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Broacker/Broager
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Dennis Kinastowski
Gitarren entspannen Dennis Kinastowski. Foto: Karin Riggelsen

Dennis Kinastowski repariert und restauriert die Instrumente. Kunden kommen aus dem ganzen Land nach Broacker. Sein Motto: „Geht nicht, gibt’s nicht“.

Mit neun Jahren hat Dennis Kinastowski  eine Gitarre bekommen und natürlich  gelernt, sie zu spielen.  Aus der einen sind im Laufe der Zeit  23 geworden. Damit nicht genug. Vor bald fünf Jahren  hat der heute 38-Jährige seine Leidenschaft für Gitarren um die von anderen Nutzern erweitert. „Guitariet – passion for your instrument“ heißt seine Werkstatt,  die er im Haus in Højløkke eingerichtet hat.

Dahin  zieht sich der Lehrer   an der Friskole Søgård  zurück, abends, wenn die zwei Kinder im Bett sind,   oder   wenn   irgendwie Zeit ist.   Sich auf dem Sofa zu entspannen, fernzusehen, ist ihm ein Gräuel: „Das kann ich nicht, dazu bin ich zu rastlos, und es kribbelt in meinen Fingern. Gitarren sind meine Therapie zu entspannen. Ich vergesse dann alles um mich herum“, sagt er.

Hauptsache, der Urlaub steht

Auf die Idee hat ihn  der Inhaber eines Musikgeschäftes  in Hadersleben gebracht, mittlerweile ein Freund. Dennis hatte dessen Gitarre neu eingestellt. Der Inhaber war  begeistert vom Ergebnis. So gut habe seine Gitarre   noch nie geklungen. Er meinte, warum  machst du kein Geschäft daraus?  Das hat Kinastowski  getan.

Seine Frau Tenna   stärkt ihm den Rücken, aber: Die Werkstatt darf   nicht auf Kosten  des gemeinsamen Urlaubs gehen.  Das ist  einmal passiert, seither nie wieder.  

Über Mangel an Arbeit kann er sich nicht beklagen. Derzeit gibt es (mal wieder) eine Warteliste. Es hat sich herumgesprochen, dass  Gitarren bei ihm in besten Händen sind.   Er  repariert, justiert und restauriert  das Instrument  nach dem Motto „geht nicht, gibt’s nicht“.  Daher kann er dem Kunden auch selten einen Zeitrahmen angeben. Es sei wie bei einem Maler, der  irgendwann den Pinsel zur  Seite  legt, weil er spürt: Das Werk ist fertig.  

Aus seinem Hobby haben sich Kontakte zu Musikern entwickelt,  die ihn auch anderweitig einspannen. So fährt Kinastowski zu  Konzerten, macht Interviews  und  stellt diese Aufnahmen  in You Tube.   „Ich mache Reklame  für sie und sie für mich“, zeigt er   im Videoclip auf den unteren rechten Rand, wo seine Firma genannt wird.  

 

Die Bundstäbchen am Gitarrenhals werden glattgeschliffen. Foto: Karin Riggelsen

„Wenn  du sie wie einen Menschen betrachtest,  siehst du auch das Potenzial“

Er hat auch für Thomas Eje eine Ukulele  repariert. Daraus hat sich eine   engere Zusammenarbeit ergeben, die in einer CD mündete, wie auch bei Sängerin Kirsten Mørk. Ihr hat er  bei den Aufnahmen im Studio in Hokkerup geholfen. Ihre CD  kommt im Herbst    auf den Markt.   „Wenn ich kann, helfe ich und berate. Ich spiele seit meinem neunten Lebensjahr   Gitarre, ich  kenne  verschiedene Gitarren. Wenn  du sie wie einen Menschen betrachtest,  siehst du auch das Potenzial, das ich mit Fingerspitzengefühl versuche, herauszuholen.“

Bei den elektrischen Gitarren jedoch ist er selbst auf Hilfe von guten Freunden angewiesen: „Das ist nicht so mein Ding. Ich sage mir dann, alles, was unmöglich ist, braucht eben  nur mehr Zeit“, nennt er lachend ein weiteres Motto.

 

Der isländische Singer-Songwriter Axel Flóvent geht meist mit seiner Gitarre auf die Bühne. Foto: Karin Riggelsen

„Mir geht es gut, so wie es ist“

Dennis Kinastowski hat auch ein Gitarrenband erfunden, das den Reibungswiderstand von Metall auf Metall „zum niedrigsten der Welt macht“, klingt Stolz  an.

Seine Werkstatt läuft gut, dennoch will er sie weiterhin als  Hobby betreiben. „Dann müsste ich meinem Gehaltsscheck hinterherjagen. Das geht zulasten der Qualität. Was ich verdiene, wird wieder investiert. Mir geht es gut, so wie es ist.“  

Seine Lust am Hobby wird  auch durch andere Projekte genährt. So hat er mit dem Inhaber  von „Brew Parts“ in Vemmingbund  ein Bier „Guitariet“   gebraut. Der erste Versuch misslang, der folgende war so erfolgreich, dass   die Produktion schneller als erwartet verkauft war.  „Damit habe ich mir einen Traum erfüllt. Ich brauche so etwas. Ich mag es einfach, immer etwas zu tun zu haben“, sagt Dennis Kinastowski. 

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