Deutsche Minderheit

Schulmuseum in vorläufiger Form

Schulmuseum in vorläufiger Form

Schulmuseum in vorläufiger Form

Sonderburg/Sønderborg
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Deutsches Museum
Aufbau im Ausstellungsraum. Foto: Deutsches Museum

Im bundesdeutschen Haushalt eingeplante Gelder stehen wegen der Koalitionsverhandlungen in Berlin noch nicht bereit. Die Ausstellung soll trotzdem schon genutzt werden.

Das Schulmuseum in den Räumen der früheren Deutschen Bücherei am Rønhovedplads nimmt langsam Form an. Löcher in den Wänden sind verputzt, und die Wände sind neu gestrichen. Allerdings seien  die Maßnahmen nur ein Provisorium, wie Museumsleiter Hauke Grella berichtet, denn die Ausstellung soll mittelfristig mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt eine neue moderne Form annehmen (wir berichteten). Doch die lassen auf sich warten.

„Und  so sind wir  mit den Verhandlungen zu einer Großen Koalition in Berlin in einer Warteschleife gefangen“, wie der Museumsleiter erklärt. Zwar seien die Gelder für das Schulmuseum schon im vorläufigen Haushalt  der früheren  Regierung eingeplant, doch ob der, sollte es zur Koalition zwischen CDU/CSU und SPD kommen, auch so übernommen wird, sei fraglich, berichtet Hauke Grella. Allerdings glaube er nicht, dass der von der Groko beschlossene Haushalt gekippt werde, werden sich die Koalitionsparteien einig.

 

Deutsches Museum
Ein Klassenzimmer aus vergangenen Zeiten ist schon fast fertig. Foto: Deutsches Museum

Ausstellung nicht ungenutzt lassen

Doch bis das endgültig feststeht und die Gelder für das Museumsprojekt in Nordschleswig bereitstehen, können noch einige Monate vergehen. „Und so lange wollten wir die Schulausstellung nicht ungenutzt ruhen lassen und haben uns für eine erste Lösung entschieden, die ohne großen finanziellen Aufwand durchgeführt werden kann“, erklärt Grella.

Manuela Dierks-Misch, Mitarbeiterin im Deutschen Museum für Nordschleswig, ist damit betraut, die Ausstellung zu gestalten. „Dabei kann sie ihr Wissen einbringen, und wir können Erfahrungen mit der Schulmuseumsausstellung sammeln“, so der Museumsleiter.

In zwei Räumen im Erdgeschoss findet das Schulmuseum  vorerst Platz. Ein Raum wird als Schulzimmer eingerichtet, mit Schulbank, Tafel und weiteren Exponaten. Das soll die Schule in Nordschleswig in der Zeit von 1920 bis 1940 widerspiegeln.  Ein weiterer  Raum  wird als klassische Ausstellung die deutschen Schulen in Nordschleswig von der Nachkriegszeit bis heute beleuchten.
Froh zeigt sich Hauke Grella über die Freiwilligen, die im Museum helfen.

So hätten sich drei von denen, die  das Museum in Apenrade betreut haben,  bereit erklärt, weiterhin auch in Sonderburg zu helfen. So kann das Museum auf bis zu neun ehrenamtliche Helfer zurückgreifen, die mit ihren Fähigkeiten die unterschiedlichsten Aufgaben übernehmen können. „Das ist eine große Hilfe für das Museum“, findet er.

Nochmalige Kontrolle und Lagerabbau

Der Umzug des  Schulmuseums von Apenrade nach Sonderburg habe zwar gut funktioniert, es gebe aber trotzdem noch Herausforderungen, berichtet Hauke Grella weiter. „Wir kontrollieren in Sonderburg nochmals, ob alle Stücke der Sammlung registriert sind“, erklärt er. Als Lager für die vielen Teile dient noch ein Depot in Apenrade, das aber sobald wie möglich  aufgelöst werden soll. Die anderen Stücke lagern in zwei Räumen im Sonderburger Museum. „Wir werden nochmals nachsortieren, werden jeden Gegenstand in die Hand nehmen und bewerten, ob er in unserer Sammlung bleibt, ob er eine Geschichte zu erzählen hat“, berichtet Hauke Grella. 

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