Deutsche Bücherei in Sonderburg

„Vom Erfolg überrannt“

„Vom Erfolg überrannt“

„Vom Erfolg überrannt“

Nordschleswig
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Büchereidirektorin Claudia Knauer steht in der Jugendecke der Deutschen Zentralbücherei Apenrade. (Archivfoto) Foto: K. Riggelsen

Die ins Multikulturhaus in Sonderburg integrierte Deutsche Bücherei ist gut angenommen worden. So gut, dass der Andrang mittlerweile fast nicht mehr zu bewältigen ist, berichtet Büchereidirektorin Claudia Knauer.

„Wir wurden völlig überrannt“, beschreibt Claudia Knauer, Büchereidirektorin der Deutschen Bücherien in Nordschleswig, die Situation der Deutschen Bücherei in Sonderburg. Die ist vor Kurzem zusammen unter anderem mit der dänischen Bibliothek in das neu eröffnete Multikulturhaus gezogen und  von den Besuchern so gut angenommen worden, dass vorerst eine Hilfskraft eingestellt werden musste, um die Kunden bedienen zu können, damit   andere Arbeiten nicht liegen bleiben. „Wir haben dort schlichtweg  zu wenig Personal“, erklärt die Büchereidirektorin. 

Großes Interesse für deutsche Literatur

Das große Interesse, das  durch das  Zusammenschmelzen der deutschen  und dänischen Bücherei im Multikulturhaus entstanden sei, sei Schuld an den Engpässen, so  Claudia Knauer.   „Die Menschen kommen zu uns in die Bücherei, interessieren sich für uns, die deutsche Literatur  und die deutsche Minderheit“, berichtet sie weiter – und das sei gut für die Minderheit, die so sichtbarer für die Mehrheitsbevölkerung werde, sagt sie. Doch das bedeute eben auch Mehrarbeit.

Aus der Zentralbücherei in Apenrade oder aus anderen Büchereien des Verbands kann kein Personal nach Sonderburg gesendet werden, denn „auch dort sind die Mitarbeiter sehr mit Arbeit belastet“, wie Claudia Knauer berichtet. Sie betont   allerdings, dass die Büchereimitarbeiter und auch sie sich über den Zuspruch und  Erfolg freuen, den die Besucherzahlen  und Buchungen zeigen. „Wir freuen uns, wenn wir zu tun haben“, ergänzt sie. 

800 Überstunden

Doch: „Knapp 800 Überstunden der Mitarbeiter  stehen beim Büchereiverband zu Buche. Deshalb ist es bei unserer Personaldecke schwierig, der Sonderburger Abteilung  unter die Arme zu greifen“, so erklärt sie das Dilemma, denn „wir wollen und wir dürfen nicht geschlossen haben, wenn die dänische Bibliothek in Sonderburg geöffnet hat“, meint sie. 

Sie sei allerdings schon mit dem Bund Deutscher Nordschleswiger, der als Vertreter aller Institutionen der deutschen Minderheit  in Nordschleswig  für die Verteilung der Gelder zuständig ist,  im Gespräch. „Und von dort bekomme ich positive Rückmeldungen“, so Claudia Knauer. 
 

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