Naturunterricht

Kein Fangglück für Frede und Cecilie

Kein Fangglück für Frede und Cecilie

Kein Fangglück für Frede und Cecilie

Süderhaff/Sønderhav
Zuletzt aktualisiert um:
An mangelndem Einsatz hat es nicht gelegen, dass die Geschwister Frede und Cecilie sowie Oma Johanne keine Krebse gefangen haben. Foto: Anke Haagensen

Die Geschwister aus Hünding sind mit ihrer Oma einmal quer durch Nordschleswig gefahren, um freiwillig Naturunterricht zu machen. Die Grasgrüne Plastikangel war das Ziel.

Eigentlich wollten sich die achtjährige Cecilie und ihr fünfjähriger Bruder Frede gemeinsam mit ihrer Oma Johanne Terp schon dem mitgebrachten Picknickkorb widmen, denn trotz größter Anstrengung und Beherzigung aller Ratschläge von Biologin Mette Juhl war es dem Trio nicht gelungen, am Strand von Süderhaff Krabben zu fangen. Auf Wunsch des Nordschleswigers machten die Drei aber noch einen letzten Versuch, schließlich winkte demjenigen, der der Biologin den größten und  schwersten Krebs  präsentierte, eine grasgrüne Krabbenangel.

„So eine hätte ich gerne“, sagt der Fünfjährige und schaut seine Oma flehend an. Um es vorweg zu nehmen: Auch das Daumendrücken des Nordschleswiger half nichts. Cecilie und Frede hatten  einfach kein Fangglück. „Wir versuchen es einfach in Emmerleff noch mal. Jetzt wissen wir ja, wie’s geht“, sagt Johanne Terp. Die Oma aus Wollerup befindet sich mit ihren beiden Enkeln aus Hünding gerade in dem Sommerhaus von Schwager und Schwägerin in Emmerleff. „Ich las im Nordschleswiger von der Aktion hier am Strand und dachte, dass es meinen Enkeln sicherlich Spaß machen würde. Sie sind beide sehr an der Natur interessiert, insbesondere Frede muss alles untersuchen und hat sogar ein Mikroskop, um alles genau betrachten zu können“, erzählt die Großmutter. Die weite Anreise hat sie nicht gescheut.

Mit Bindfaden und Wäscheklammer zur Krabbe

Es bedarf übrigens keiner grasgrünen Plastikangel, um Krabben zu fangen. Ein dickerer Bindfaden mit einer Wäscheklammer am Ende, in die man ein Stück Muschelfleisch klemmt, reicht völlig aus.  Auf diese Weise waren einige Kinder schon erfolgreich gewesen. Der Rekord lag am Mittag bei 81 Gramm – ein ordentlicher Brocken.

Auch wenn Frede nichts gefangen hatte, so nahm er das Angebot von Biologin Mette Juhl gerne an, einen Krebs in die Hand zu nehmen.
 

Biologin Mette Juhl von der Kommune Apenrade erläutert den Geschwistern Cecilie und Frede, wie man Krabben am besten anfässt. Foto: Anke Haagensen

Zwei Methoden

„Es gibt da zwei Methoden. Man kann die Krabbe mit zwei Fingern am Panzer greifen, dann aber wird er ein wenig herumzappeln, weil er denkt, dass er von einer Möwe gepackt wird. Er wehrt sich und versucht sich loszumachen. Die andere Möglichkeit ist, dass man ihn auf die flache Hand nimmt. Diese Alternative ist viel schöner für das Tier. Es denkt dann, dass die Hand nur ein komischer Sandboden ist“, erläutert Biologin Juhl.

Dennoch wählt Frede die Zwei-Finger-Methode. Anfangs zaghaft, dann immer mutiger und ärgert seine ältere Schwester, indem er die Krabbe in ihre Richtung hält. „Ihhhhh, lass das“, ruft sie, springt zurück und schüttelt sich vor Ekel. „Das ist übrigens ein Männchen“, erzählt die Achtjährige dann. Auf die Frage des Nordschleswigers, woran man das erkennt, antwortet sie: „Der Hinterleib ist bei Männchen schmaler und hat eine dreieckige Form. Bei den Weibchen ist er breit und rundlich.“

Inzwischen ist ihr kleiner Bruder deutlich mutiger geworden. Er lässt die Krabbe über seine Handfläche laufen. Cecilie läuft es weiterhin eiskalt den Rücken herunter. Das sieht man.

Mehr lesen

Leitartikel

Anna-Lena Holm
Anna-Lena Holm Hauptredaktion
„Vertrauenskrise in den Medien“