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Zwist innerhalb der Sozialdemokratie um Wortbeitrag im Folketing

Zwist innerhalb der Sozialdemokratie um Wortbeitrag im Folketing

Zwist innerhalb der Sozialdemokratie um Wortbeitrag

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Frederik Vad (Soz) hat innerhalb seiner Partei eine Diskussion über Einwanderer entfacht. Foto: Thomas Lekfeldt/Ritzau Scanpix

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Die Sozialdemokraten streiten darum, was an Worten in der Ausländerpolitik in Ordnung ist und was nicht. Die Haltung der Parteiführung ist eindeutig.

Innerhalb der dänischen Sozialdemokraten ist es in jüngster Zeit zu einem Streit gekommen. Wie der Sender „DR“ berichtet, sind einige sozialdemokratische Bürgermeister und Stadtratsmitglieder nicht glücklich über die Worte von Frederik Vad, ausländerpolitischer Sprecher der Partei, die er im Folketing aussprach. Laut Nachrichtenagentur „Ritzau“ sagte Vad, Einwanderer könnten oberflächlich gut integriert und ebenso ausgebildet wirken, sich aber dennoch gegen die dänischen Werte stellen. 

Laura Rosenvinge, politische Sprecherin der Partei im Kopenhagener Rathaus, meint, diese Worte könnten zu einer Polarisierung der Gesellschaft führen und Rassismus im Land fördern. Dies verneint Vad. Auch Brigitte Munk Grunnert (Soz.), Vizebürgermeisterin in Kolding, ist der Ansicht, dass die Worte ihres Parteikollegen mehr spalten als einen.

Laut dem Sender haben eine Reihe von sozialdemokratischen Politikerinnen und Politikern einen Brief an die Parteiführung geschrieben, in dem kritisiert wird, dass Frederik Vad Ausländerinnen und Ausländer stigmatisiere.

Rückendeckung von Frederiksen

Rückendeckung erhält Vad von Würdenträgern seiner Partei. Ausländer- und Integrationsminister Kaare Dybvad Bek (Soz.) ist der Ansicht, dass Erstgenannter keine neue politische Linie innerhalb der Sozialdemokraten erfunden hat. Auch Regierungschefin Mette Frederiksen (Soz) unterstützt Frederik Vad. Vieles, auf das dieser sein Augenmerk richte, sei etwas, was sehr viele Däninnen und Dänen erlebten – unsichere Situationen auf S-Bahnhöfen, Kriminalität und Gewalt, so Frederiksen, die im Parlament noch deutlicher wurde: „Wir werden nicht akzeptieren, dass viele Menschen sich in ihrem Alltag nicht sicher fühlen aufgrund von jemandem, der von außen hierherkommt.“

Sozialdemokrat Sadik Topcu meint, man müsse selbstverständlich über offensichtliche Probleme diskutieren, doch dürfe man Ausländerinnen und Ausländer nicht über einen Kamm scheren. Er lehnt es laut „Sjælandske“ ab, eine gesamte Bevölkerungsgruppe unter Generalverdacht zu stellen.

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