Haus und Garten

Wie gestalte ich einen Klimagarten?

Wie gestalte ich einen Klimagarten?

Wie gestalte ich einen Klimagarten?

Apenrade/Aabenraa
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Bäume im Garten sind als Schattenspender Gold wert. Foto: Privat

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Extremwetter wie Starkregen und Trockenheit sind klimatische Veränderungen, die bereits jetzt spürbar sind. Gartenliebhaberinnen und -liebhaber müssen sich jedoch nicht sorgen: Wenn man ein paar Grundregeln befolgt und das eigene Ökosystem hinter dem Haus gegebenenfalls ein wenig umgestaltet, wird die eigene grüne Oase einem die Treue halten. Dies ist Teil 1 der „Überlebenstipps“ für den Garten.

Wir hören und lesen – und mittlerweile fühlen und sehen – es oft genug: Der Klimawandel ist nicht mehr abzuwenden. Also bleibt Mensch und Tier wohl nur noch übrig, sich anzupassen. Und Gleiches gilt auch für unser aller Lebensgrundlage – die Umwelt und Natur.

Städtebaukonzepte, die einer Überhitzung von Innenstädten im Sommer entgegenwirken sollen, sind längst keine Neuheit mehr. Auch Pläne, wie die Wassermengen auf Straßen nach Starkregen absickern können, berücksichtigen diese Initiativen.

Der Baum, dein Freund und Helfer

Privatmenschen können zumindest im Kleinen – im Privaten eben – in der Natur dahingehend gestalterisch aktiv werden – denn auch der eigene Garten will gegen Extremwetter gewappnet sein.

Büsche und Sträucher sind natürliche Filtersysteme. Foto: Privat

Wie sollte also der geeignete, dem Klima trotzende Garten aussehen? Der Naturschutzbund (Nabu) rät dazu, bei Hitze und großer Trockenheit für eine höhere Luftfeuchtigkeit, ausreichend Kühlung und ein kluges Wassermanagement zu sorgen. Kommt es zu Starkregen, ist es wichtig, dass der Niederschlag im Boden versickern kann. Schließlich steht das Wasser erst dann den Pflanzen zur Verfügung – und so kann sich auch das Grundwasser neu bilden.

Insbesondere Bäume können hier Abhilfe schaffen. Das verzweigte Wurzelsystem lockert und belüftet das Erdreich und sorgt so dafür, dass der Niederschlag die Tiefen erreichen kann.

Der Nabu rät zur Diversität (Archivbild). Foto: Karin Riggelsen

Der Baum ist also eine Schlüsselfigur im Ökosystem Garten, so ist es auf der Webseite des Nabus zu lesen. Dass diese meterhohen Gewächse Schatten spenden und im Zuge der Fotosynthese Sauerstoff produzieren sowie Kohlenstoff speichern, ist wohl den meisten noch aus dem Biologieunterricht bekannt. Die Tatsache, dass dabei Wasser über die Blätter verdunstet, ist hingegen vielleicht in Vergessenheit geraten. Dabei ist dies sehr wertvoll, denn es sorgt für die Kühlung der Umgebung.

Diversität sorgt auch im Pflanzenreich für mehr Stabilität

Diesen Dienst erweisen jedoch längst nicht nur die Bäume – Pflanzen aller Art tragen so zum Gedeihen des Gartens bei.

Auch Bodengewächse wie Hecken und Sträucher tragen dank ihrer besonderen Eigenschaften einen nicht unerheblichen Teil dazu bei, wenn es darum geht, den Garten klimafest zu machen. Der Nabu klärt auf: Das Gestrüpp dieser flacheren und breiteren Gewächse schützt den Garten vor Wind und isoliert ihn vor Staub. Zeitgleich speichert es ebenfalls Kohlenstoff und spendet Schatten, Schutz sowie Nahrung für verschiedenste Tiere.

Das Verdunsten von Wasser auf den Blättern sorgt für die Kühlung der Umgebung. Foto: Privat

Auch der Windschatten eines solchen Gewächses ist nicht zu unterschätzen: Hier bildet sich mehr Tau, und der Boden ist somit feuchter.

Bei der Bepflanzung sollte unbedingt auf die Vielfalt geachtet werden, rät der Nabu. Monokulturen seien problematisch, weil die Pflanzen bei Extremwetter naturgemäß alle gleich reagieren würden. Um vorzubeugen, dass nicht alle Pflanzen zeitgleich eingehen, sollte eine gewisse Diversität im Garten vorhanden sein.

Wildblumen für eine gute Ökobilanz Foto: Privat

Und nun zum Rasen: Weg vom gepflegten Anlagerasen ist hier die Devise, wenn man es klimafreundlich will. Die Gräser wurzeln nur innerhalb der ersten Zentimeter in den Boden – daher muss diese Grünflache ständig gegossen werden. Nicht nur deswegen hat diese Form von Begrünung eine schlechte Ökobilanz. Die kluge Alternative: eine Wiese mit Wiesengräsern und Wildblumen. Die Vorteile können sich sehen lassen: Nicht nur duften die bunten Blumen und bilden das Paradies auf Erden für diverse Insekten – ein solcher Garten ist darüber hinaus sehr pflegeleicht und übersteht trockene Phasen ohne jegliche Bewässerung. Zudem schützen die robusteren Wurzeln den Boden vor Erosion.

Ein Strauß aus Wildblumen ist außerdem immer ein schönes Mitbringsel. Und wenn man diesen ganz kostenfrei mit Blumen aus dem eigenen Garten zusammenstellen kann: umso besser.

Quelle: NABU

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