Kulturkommentar

„Identität – aber wie zeigt man die?“

Identität – aber wie zeigt man die?

Identität – aber wie zeigt man die?

Harro Hallmann
Apenrade/Aabenraa
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Diese Frage stellt sich der Kommunikationschef und Leiter des Sekretariats der deutschen Minderheit in Kopenhagen, Harro Hallmann. Und er hat auch gleich zwei Empfehlungen parat: Selbstbewusst die deutsche Sprache benutzen – und einen Aufkleber mit dem Nordschleswigwappen aufs Auto kleben.

Unser neues, schönes Museum ist um den Begriff „Identität“ aufgebaut. Schlägt man im Duden nach, erhält man dazu unter anderem folgende Erklärung: „als „Selbst“ erlebte innere Einheit der Person“.

Wie aber kann man dann diese „innere Einheit“ in einem Museum zeigen?

Die Vorsitzende des Vereins Deutsches Museum Nordschleswig, Ilse Friis, sagte bei der Einweihung dazu: „Wir haben viele Stunden, ja Tage diskutiert, waren uns nicht immer einig, was uns eigentlich geprägt hat und warum wir sind, wie wir sind […] haben viel über uns selbst nachgedacht und heute nun ist das fertige Ergebnis allen zugänglich.“

Aber natürlich ist es nicht die Identität an sich, die im Museum ausgestellt wird, sondern Gegenstände, die für unsere Identität von Bedeutung sind, zum Beispiel das Laternelaufen dargestellt durch Laternen oder auch eine Studentenmütze, die früher verpönt war, weil zu dänisch. Darüber hinaus kommen – vor allem Jugendliche aus dem Grenzland – zu Wort, um über ihre Auffassungen von Identität und Minderheitenzugehörigkeit zu reden.

Aber kann man als Angehöriger der deutschen Minderheit seine Identität zeigen?

Ja durchaus: vor allem in dem man selbstbewusst die deutsche Sprache nutzt. Oder auch in dem man einen der Aufkleber mit dem Nordschleswigwappen aufs Auto klebt – wobei unser Hauptvorsitzender dann immer hinzufügt: „Am besten auf das eigene Auto!“

Die Aufkleber sind übrigens (kostenlos) im Haus Nordschleswig erhältlich.

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