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Spedition getäuscht: 16 Jahre Haft für Drogenschmuggler

Spedition getäuscht: 16 Jahre Haft für Drogenschmuggler

Spedition getäuscht: 16 Jahre Haft für Drogenschmuggler

Pattburg/Padborg
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Am Gericht in Sonderburg wurde ein Ketaminschmuggler zu einer hohen Haftstrafe verurteilt (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

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Ein 60-jähriger Mann aus Kopenhagen ist wegen Schmuggels von 500 Kilogramm des Wirkstoffs Ketamin zu einer hohen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Er hatte eine Spedition in der Kommune Apenrade für den Schmuggel missbraucht.

Ein 60-jähriger Kopenhagener ist am Dienstag am Gericht in Sonderburg (Sønderborg) zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Laut einer Pressemitteilung der Polizei für Südjütland und Nordschleswig hatte der Mann 500 Kilogramm Ketamin nach Dänemark geschmuggelt und versucht, weitere 200 Kilo des als Droge eingestuften Wirkstoffes ins Land zu bringen. Ketamin soll mit der Droge Ecstasy vergleichbar sein.

Der 60-Jährige legte gegen das Urteil Berufung ein.

Ein 33-jähriger mutmaßlicher Mittäter, der in der Sache ebenfalls angeklagt war, wurde freigesprochen.

Von Deutschland zu einer Firma in Nordschleswig

Die Ketaminmenge wurde zwischen Februar und August 2022 von einem Zolllager in Deutschland zu einem Zolllager einer Spedition in Nordschleswig transportiert.

Laut Polizei erfolgte der Transport unter dem Vorwand, dass der Stoff legal gehandelt worden sei und weiter exportiert werden sollte. Das Gericht sah es jedoch als erwiesen an, dass geplant war, das Ketamin im Lager durch das Industrieprodukt Soda zu ersetzen, und das Ketamin in Beutel umzufüllen und umzudeklarieren.

Die Spedition schöpfte aufgrund der Ware und der Versandpapiere Verdacht und kontaktierte die dänische Arzneimittelbehörde, die Anzeige bei der Polizei erstattete.

Die Ermittlungen führten zur Festnahme der beiden Personen, die im August 2022 festgenommen wurden und sich bis zur Verhandlung in Untersuchungshaft befanden.

Für die Ermittlungen in dem grenzüberschreitenden Fall war die Ausländerkontrollbehörde West (Udlændingekontrolafdeling Vest) mit Sitz in Pattburg  zuständig.

Anklagevertretung mit Strafmaß zufrieden

Pernille Heiss von der Anklageabteilung bei der Polizei Südjütland und Nordschleswig zeigte sich mit der Strafe von 16 Jahren Gefängnis zufrieden.

„Bezüglich des Strafmaßes hatte das Gesicht betont, dass ein organisierter internationaler Drogenhandel vorliegt. Das Gericht signalisiert mit dem Urteil, dass der Drogenschmuggel sehr ernst genommen wird“, so die Staatsanwältin in der Mitteilung.

Der freigesprochene 33-Jährige ist laut „JydskeVestkysten“ bei der besagten Speditionsfirma in der Kommune Apenrade (Aabenraa) beschäftigt, bei der das Ketamin zwischengelagert war. Dass es sich um eine illegale Fracht handelte, wusste er offensichtlich nicht.

Für die Untersuchungshaft von über einem Jahr steht dem 33-Jährigen Schadensersatz zu. Laut „Retsinformation“  beträgt der Tagessatz 850 Kronen, bei Isolationshaft 1.100 Kronen.

Die Firma war in der Sache nicht beschuldigt.

Ketamin

Rettungsdienste verwenden Ketamin als Schmerzmittel. Als Narkosemittel kommt es hingegen kaum noch zum Einsatz, da die Substanz Nebenwirkungen wie Halluzinationen hervorrufen kann. Als Partydroge ist Ketamin auf dem Schwarzmarkt umso beliebter. Der Wirkstoff kann dabei zu Bewusstseinszuständen führen, die Nahtoderlebnissen ähneln. Als Arzneimittel gibt es Ketamin meist in Form einer Lösung. Auf dem Schwarzmarkt ist auch „Special K“ oder „K“ als Pulver im Umlauf. Der Wirkstoff wird synthetisch hergestellt, auch in illegalen Labors. 

Quelle: Die Techniker Krankenkasse

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