20 Jahre Sønderjysk Elitesport

Mit vereinten Kräften den Sprung nach oben geschafft

Mit vereinten Kräften den Sprung nach oben geschafft

Mit vereinten Kräften den Sprung nach oben geschafft

Apenrade/Aabenraa
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Fußballerin Ida Krusborg, Handballerin Bitten Petz, Handballer René Hansen, Amtsbürgermeister Carl Holst, Eishockeyspieler Jan Jensen und Fußballer Henrik Beck bei der Pressekonferenz im Oktober 2003, als im Amtshof in Apenrade die SønderjyskE-Pläne veröffentlicht wurden Foto: Karin Riggelsen

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Leistungssport war im Landesteil nahezu ein Fremdwort, als Sønderjysk Elitesport vor 20 Jahren ins Leben gerufen wurde. Mit den schleswigschen Löwen auf der Brust haben die Hellblauen den Anschluss zur erweiterten dänischen Spitze gefunden. In allen Sportarten ging es nach oben, nur der Frauen-Fußball ist auf der Strecke geblieben.

Bei Sønderjysk Elitesport nähert sich ein runder Geburtstag. Am 2. Januar 2024 wird SønderjyskE 20 Jahre alt. 

Die Pläne für das neue Leistungssportprojekt wurden bei einer Pressekonferenz im Oktober 2003 im Amtshof in Apenrade veröffentlicht. 

Fußballerin Ida Krusborg (Vojens BI), Handballerin Bitten Petz (Sønderjyske HK), Handballer René Hansen (TM Tønder), Eishockeyspieler Jan Jensen (IK Sønderjylland) und Fußballer Henrik Beck (HFK Sønderjylland) vertraten an diesem historischen Tag ihre jeweiligen Vereine.

„Der Nordschleswiger“ hat die Hauptpersonen von damals interviewt und wird diese Artikel an den folgenden Tagen veröffentlichen.

 

 

Der Einzug ins Pokalfinale im Jahr 2008 war der Höhepunkt für die SønderjyskE-Fußballerinnen. Das Endspiel verloren sie jedoch mit 0:4 gegen Fortuna Hjørring. Foto: DN-Archiv

Höhen und Tiefen hat es in allen Abteilungen gegeben, in den meisten allerdings mehr Höhen als Tiefen. Der Frauenfußball ist auf der Strecke geblieben und 2009 aus wirtschaftlichen Gründen ausgegliedert worden, doch darüber hinaus stehen alle sportlich besser da als noch vor 20 Jahren.

Die Fußballerinnen von Vojens BI waren beim Jahreswechsel 2003/04 das bestplatzierte Frauenfußball-Team des Landesteils, standen aber als Tabellenneunte der zweitbesten Spielklasse (1. Division) mitten im Abstiegskampf, mit nur einem Punkt mehr auf dem Konto als die Tabellenvorletzten von Lunde.

Pokalfinale 2008

Mit dem SønderjyskE-Logo auf der Brust schafften die Fußballerinnen den Aufstieg in die dänische Liga und zogen als Höhepunkt ins dänische Pokalfinale 2008 ein, das sie allerdings gegen Fortuna Hjørring mit 0:4 verloren.

Die besten Fußballerinnen des Landesteils sind aktuell weit davon entfernt. Die Frauen-Mannschaft vom Haderslev Fodboldklub (HFK) ist vor wenigen Wochen in die viertbeste Spielklasse Dänemarks („Kvindeserien“) aufgestiegen.

Die SønderjyskE-Fußballer schafften 2005 den Aufstieg in die Superliga. Foto: Karin Riggelsen

Ins Pokalfinale eingezogen sind auch die männlichen Fußball-Kollegen, und zwar sogar zweimal. Der Pokalsieg 2020 ist gemeinsam mit dem Gewinn der dänischen Vizemeisterschaft 2016 und dem anschließendem Europapokal-Abenteuer der absolute Höhepunkt für die hellblauen Fußballer.

Superliga-Aufstieg 2005

Unter dem Namen HFK Sønderjylland standen die Fußballer beim Jahreswechsel 2003/04 auf Tabellenplatz fünf der 1. Division, 13 Punkte hinter Tabellenführer Horsens und fünf Punkte hinter Randers auf dem zweiten Aufstiegsplatz. 

Der Aufstieg wurde klar verfehlt, aber 2005 nachgeholt. Nach dem direkten Wiederabstieg 2006 und Wiederaufstieg 2008 blieben die Hellblauen 14 Jahre lang in der Superliga.

SønderjyskE wurde in seiner ersten kompletten Saison mit dem neuen Logo auf der Brust dänischer Eishockey-Meister. Foto: Friedrich Hartung

Die Eishockeyspieler befanden sich beim Jahreswechsel 2003/04 im Oberhaus, waren aber weit von den besten Mannschaften der Liga entfernt, und die Chancen auf einen vierten Meistertitel nach den Triumphen von Vojens IK 1979, 1980 und 1982 gingen gegen Null.

Vojens IK war Ende der 80er-Jahre sogar ein paar Mal aus der Liga abgestiegen und 1993 wieder aufgestiegen, um zu bleiben. Im Frühjahr 2003 musste ein drohender Konkurs abgewendet werden, und beim Jahreswechsel 2003/04 war IK Sønderjylland, wie die Mannschaft damals hieß, Achter und Vorletzter der Tabelle. Nur Rødovre war schlechter.

Titelgewinne am laufenden Band

Mit dem SønderjyskE-Logo auf der Brust stellte sich der Erfolg jedoch schnell ein. Es folgten dänische Meistertitel 2006, 2009, 2010, 2013, 2014 und 2015, dänische Pokalsiege 2010, 2011, 2013 und 2021, mehrmalige Champions-League-Teilnahmen und der Gewinn des europäischen Continental Cups 2020.

Sønderjyske HK hatte 2003 für den Liga-Aufstieg gesorgt. Foto: DN-Archiv

Im Oberhaus fanden beim Jahreswechsel 2003/04 auch die Handballerinnen wieder, die allerdings mit nur einem Punkt aus acht Spielen Tabellenletzte waren. Sønderjyske HK stieg aus der Liga ab, und das wiederholte sich in den darauffolgenden Jahren einige Male.

Die ewige Fahrstuhlmannschaft

Auch als SønderjyskE tat man sich schwer, den Anschluss nach oben zu finden. Nach 2015 folgten sogar sechs Jahre in der Zweitklassigkeit, mittlerweile stehen die Hellblauen endlich wieder in der Liga, aktuell sogar auf Tabellenplatz fünf.

Den weitesten Weg nach oben hatten die Handballer. Gleich drei nordschleswigsche Mannschaften spielten in der Saison 2003/04 in der drittbesten Spielklasse. TM Tønder war beim Jahreswechsel Vierter, HF Sønderborg Fünfter und Haderslev KFUM Elfter der 2. Division West.

Die SønderjyskE-Handballer spielten in den ersten Jahren noch in Tondern. Foto: Karin Riggelsen

Die Wahl eines Standorts für den Männer-Handball fiel auf Tondern und TM Tønder, in erster Linie aus geografischen Gründen, doch die Ehe zwischen SønderjyskE und TM Tønder wurde nicht glücklich.

Umzug nach Sonderburg

Nach nur zwei Jahren trennte man sich wieder. SønderjyskE zeigte sich von der Unterstützung der Sponsoren an der Westküste enttäuscht und zog um.

TM Tønder behielt die Lizenz und stieg später aus eigener Kraft für zwei Jahre in die Liga auf, während SønderjyskE einen Neuanfang in Sonderburg und in der Drittklassigkeit machen musste.

Nach dem Liga-Aufstieg 2011 ist SønderjyskE im Oberhaus geblieben, spielte einmal sogar auf der europäischen Bühne, doch der Sprung nach ganz oben ist nicht gelungen. Mehr als Platz fünf ist nicht herausgesprungen.

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