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Die deutsche Minderheit verlegt das Knivsbergfest

Die deutsche Minderheit verlegt das Knivsbergfest

Die deutsche Minderheit verlegt das Knivsbergfest

Nordschleswig/Knivsberg
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Das Knivsbergfest 2021 findet nicht im Juni, sondern im September statt. Foto: Karin Riggelsen

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Das diesjährige Knivsbergfest der deutschen Minderheit in Nordschleswig wird aufgrund der ungeklärten Corona-Situation vom Juni auf den September verlegt. Dies sichere bessere Chancen, dass das Sommerfest mit mehreren tausend Besuchern dann durchgeführt werden kann, meinen die Veranstalter.

Die Unsicherheit darüber, ob im Juni Großveranstaltungen mit mehreren tausend Besuchern durchgeführt werden können, hat dazu geführt, dass der Knivsbergfestausschuss des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig das diesjährige Knivsbergfest verlegt hat.

Statt am 19. Juni soll das Sommerfest der deutschen Minderheit in Dänemark nun am Sonnabend, den 11. September, stattfinden.

„Wir wollten nicht riskieren, dass wir das Knivsbergfest noch einmal absagen müssen. Deshalb die Verlegung in den September“, erklärt Lasse Tästensen, Abteilungsleiter des Jugendverbandes, nach einer Ausschusssitzung am Freitagmorgen, bei der die Verlegung des Knivsbergfestes der einzige Tagesordnungspunkt war.

August wäre zu früh

Lasse Tästensen hatte auf die Signale von Regierung und Gesundheitsbehörden der vergangenen Tage reagiert.

„Es ist von einem Corona-Impfpass in drei bis vier Monaten die Rede, aber wir brauchen hier und jetzt Planungssicherheit“, sagt Tästensen.

Das September-Datum ist aus Rücksicht auf die Schulen gewählt worden. Auch diese benötigen, so der Abteilungsleiter, Zeit zum Planen, und die ist gleich nach Schulbeginn nicht gegeben.

Tästensen ist sich im Klaren, dass auch andere Großveranstaltungen möglicherweise in den September verschoben werden. Aber nun liege der Termin für das Knivsbergfest zumindest fest. 

Andresen: „Keine zweite Absage"

2020 musste das Knivsbergfest bereits aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Damals sollte unter anderem der 100. Jahrestag der deutschen Minderheit groß gefeiert werden.

„Wir wollen nicht ein weiteres Jahr ohne Knivsbergfest. Daher bin ich mit dem September-Datum ganz zufrieden. Zu dem Zeitpunkt besteht die Wahrscheinlichkeit, dass wir ein solches Fest wieder durchführen können“, glaubt der Vorsitzende des Jugendverbandes, Jasper Andresen.

An dem Knivsbergfest 2019 nahmen etwa 4.500 Besucher teil.

BDN-Vorsitzender ist positiv

Die Verlegung des Knivsbergfestes wird von Vertretern der Minderheit unterstützt. Unter anderem vom Hauptvorsitzenden der Dachorganisation der Minderheit, Hinrich Jürgensen vom Bund Deutscher Nordschleswiger:

„Ich finde, es ist die richtige Entscheidung. Ich glaube nicht an eine Veranstaltung, so wie wir gerne das Knivsbergfest durchführen wollen, im Juni“, sagt Jürgensen. Er verweist darauf, dass auch die Großveranstaltung Royal Run auf dasselbe Wochenende verlegt worden ist (Sonntag, 12. September).

„Das heißt, dass auch andere davon ausgehen, dass zu dem Zeitpunkt wieder in irgend einer Form ein Normalzustand herrscht“, so der Vorsitzende.

Schulen und Kindergärten ziehen mit

Auch andere Verbände sehen die Verlegung positiv, darunter der Deutsche Schul- und Sprachverein für Nordschleswig, der mit Schulen und Kindergärten am Knivsbergfest teilnimmt.

„Einige Schulen haben zu dem Zeitpunkt ihr eigenes Schulfest, aber alle sind darauf eingestellt, dem Knivsbergfest zu weichen beziehungsweise das Fest auf den Knivsberg zu verlegen“, erklärt Käthe Nissen, pädagogisch-administrative Konsulentin des DSSV.

Sportlich gesehen bereitet die Verlegung auch kein Problem, so Christian Hansen und Thore Naujeck vom Ausschuss. Sowohl Handball, Fußball und Faustball können zu dem Zeitpunkt gespielt werden. Vielleicht, so die beiden Sport-Planer, sei der Zeitpunkt für einige Vereine und Mannschaften sogar günstiger als der Juni. 

(Der Artikel wurde 9.53 Uhr mit weiteren Aussagen von Minderheitenvertretern und Veranstalter aktualisiert)

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