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Abfall von heute wird Erde von morgen: So geht Kompostieren

Abfall von heute wird Erde von morgen: So geht Kompostieren

Abfall von heute wird Erde von morgen: So geht Kompostieren

Ritzau/ANI
Dänemark
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Erde aus dem Kompost ist besonders nährstoffreich.
Erde aus dem Kompost ist besonders nährstoffreich. Foto: Sandie Clarke/Unsplash

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Ein eigener Komposthaufen ist eine hilfreiche Komponente jedes Gartens, und der Spätsommer ist der perfekte Zeitpunkt, um einen anzulegen. Das ist auch gar nicht so kompliziert.

In Garten und Haushalt entstehen vielerlei organische Abfälle. „Gold aus dem Garten“ nennt diese Signe Schrøder, Autorin des Buches „Dyrk“ (dänisch „Wachsen“). „Von Karottenspitzen über Mangold bis hin zu Heckenschnitt, man kann alles verwenden.“ Und wofür? Für einen Komposthaufen. Der bietet außer einem Platz für Küchenmüll und gejätetes Unkraut nach einiger Zeit auch noch kostenlose, reichhaltige Erde für die eigenen Beete.

So legt man sich einen solchen Multikönner an.

Eine Plane schützt den Kompost vor größeren Tieren. Foto: Ida Guldbæk Arentsen/Ritzau Scanpix

Es gibt verschiedene Varianten, wie man loslegen kann. Es besteht die Möglichkeit, das Material einfach direkt in einer Ecke des Gartens aufzuschichten. Schneller entwickelt sich der Kompost jedoch, wenn man einen geschlossenen Behälter wie eine große Holzkiste oder eine Tonne wählt. Es gibt auch spezielle Kompostkisten, die die Entnahme der fertigen Erde erleichtern, es geht aber auch gut ohne diese.

Am besten Verschiedenstes mischen

Dann geht es ans Schichten. Im Prinzip ist es sehr einfach: Jede Art von organischem Müll kann einfach auf den Haufen oder in die Kiste geworfen werden. Dabei gibt es wenige Grenzen. Auch Kaffeesatz, Teebeutel (ohne Metallklammer) und Eierschalen sind geeignet. Von anderen tierischen Produkten, Backwaren oder Asche wird jedoch abgeraten.

Von Vorteil ist es dabei, wenn grüne und braune Abfälle gemischt werden. „Das Grün kann Grasschnitt, Salat aus dem Gemüsegarten oder Fallobst sein, und das Braun kann aus kleinen Zweigen, abgefallenen Blättern und trockenen Staudenspitzen bestehen“, sagt Louise Møller, Gartenberaterin bei „Haveselskabet“, einer gemeinnützigen Organisation für Gartenliebhaber.

In einem Garten fallen viele Abfälle an – ein Komposthaufen bietet Platz für alles. Foto: Signe Goldmann/Ritzau Scanpix

Und dann heißt es nur noch: warten. Sechs bis zwölf Monate dauert es, bis der Kompost bereit ist, wieder in den Garten zurückgegeben zu werden. Wer im Frühjahr frische Erde haben möchte, sollte also bald damit anfangen. Um den Prozess zu beschleunigen, sollte man den Kompost von Zeit zu Zeit wenden.

Geldbeutel und Klima schützen

„Durch Kompostieren entsteht lebendige Erde. Sie enthält eine Menge guter Mikroorganismen, von denen der Boden profitiert“, sagt Møller. Außerdem enthält die Masse viele Nährstoffe. Deswegen kann sie sogar zu Blumenerde verarbeitet werden. Dafür einfach mit etwas Erde aus dem Garten und Sand oder Kies mischen. Damit trägt man auch zur Nachhaltigkeit bei, da man keine Blumenerde aus Torf mehr kaufen muss. Für dessen Gewinnung müssen Moore zerstört werden, und das setzt große Mengen an CO₂ frei.

Andere Länder wie Großbritannien und Deutschland möchten in den nächsten Jahren den privaten Gebrauch von Torf deshalb verbieten. Auch dänische Gärtnerinnen und Gärtner sind vielleicht in Zukunft gezwungen, auf Alternativen umzusteigen.

Ein Grund mehr, um sich jetzt einen eigenen Komposthaufen anzulegen.

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