Gesundheit

Brustkrebsoperationen: SP will weiter für Flensburger Lösung kämpfen

Brustkrebsoperationen: SP will weiter für Flensburger Lösung kämpfen

Brustkrebsoperationen: SP will weiter für Flensburger Lösung

Apenrade/Aabenraa
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Rainer Naujeck, Vorsitzender der Schleswigschen Partei, will sich weiter für die Möglichkeit einsetzen, dass nordschleswigsche Patientinnen und Patienten bei Brustkrebs in Flensburg operiert werden können. Der Vorschlag ist aber derzeit vom Tisch. Foto: Marle Liebelt

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Das Krankenhaus in Apenrade kann zukünftig keine Brustkrebsoperationen mehr durchführen. Diese werden künftig in Vejle und Esbjerg vorgenommen. Die Grenzlandparteien brachten Flensburg ins Spiel, der Gesundheitsausschuss der Region sagte Nein. Der Vorsitzende der Schleswigschen Partei gibt sich damit nicht zufrieden.

Als „sehr bedauerlich“ bezeichnet der Vorsitzende der Schleswigschen Partei, Rainer Naujeck, die Entscheidung des Gesundheitsausschusses der Region, Brustkrebsoperationen nicht in Flensburg durchführen zu lassen.

Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) und die Schleswigsche Partei (SP) brachten die Möglichkeit der Operationen südlich der Grenze ins Spiel, als öffentlich wurde, dass das Krankenhaus in Apenrade (Aabenraa) Brustkrebsoperationen aufgrund von Personalmangel ab Dezember nicht mehr durchführen kann.

„Ich kann das nicht nachvollziehen“, so Naujeck. Der Ökonomie wird seiner Auffassung nach Vorrang vor dem Wohl der Patientinnen und Patienten gewährt.

SSW und SP beraten sich

Patientinnen und Patienten für die Operationen auf einen weiten Weg zu schicken, sei eine Belastung für die Betroffenen. „Das ist nicht angemessen“. Naujeck kündigte an, das Thema in das kommende grenzüberschreitende Arbeitsgruppentreffen von SSW und SP mitzunehmen. Dieses Treffen ist laut Naujeck für den 27. November angesetzt.

Der SP-Chef zeigt sich kämpferisch. Es sei zwar ein politischer Beschluss seitens der Region getroffen worden, jedoch könnten derartige Entscheidungen auch wieder rückgängig gemacht werden.

Gegenüber dem „Nordschleswiger“ hatte die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Mette With Hagensen (Soz.), auf die strengen Richtlinien hingewiesen, die für Brustkrebsoperationen gelten würden. Diese mit deutschen Regelungen in Einklang zu bringen, hält der Ausschuss für sehr schwierig. Hagensen sagte, dass es möglicherweise einfacher sei, an anderer Stelle eine Zusammenarbeit zu beginnen.

Das Argument unterschiedlicher medizinischer Richtlinien sieht Naujeck kritisch. Er sei zwar kein Mediziner, so der SP-Chef, doch könne er diese Begründung nicht nachvollziehen.

Das Krankenhaus in Apenrade teilte auf Anfrage mit, dass 438 Brustkrebsoperationen in knapp zwei Jahren, im Zeitraum 1. Januar 2022 bis 31. Oktober 2023 (22 Monate), durchgeführt wurden, bei denen die Patientinnen und Patienten aus den vier nordschleswigschen Kommunen kamen. Aus der Kommune Hadersleben kamen 92, aus Sonderburg 143, aus Tondern 77 und aus Apenrade 126 Betroffene.

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