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Kopenhagener Sekretariat feiert 40-jähriges Bestehen

Kopenhagener Sekretariat feiert 40-jähriges Bestehen

Kopenhagener Sekretariat feiert 40-jähriges Bestehen

Kopenhagen
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Harro Hallmann vor dem Sekretariat der deutschen Minderheit in Kopenhagen Foto: Karin Riggelsen

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Im September 1983 wurde das Sekretariat der deutschen Minderheit in Kopenhagen eingeweiht. Seitdem werden hier die Interessen der Minderheit gegenüber der Regierung und dem Parlament vertreten. Obwohl man laut des BDN-Hauptvorsitzenden, Hinrich Jürgensen, nicht von Beginn an froh über die Sekretariatslösung gewesen sei, bringe diese heute viele Vorteile mit sich.

Das Kopenhagener Sekretariat dient seit 40 Jahren als Bindeglied zwischen der deutschen Minderheit und den staatlichen Institutionen. Die feierliche Eröffnung erfolgte im September 1983. Anlässlich des 40-jährigen Bestehens wird am 30. November in Kopenhagen eine Konferenz und ein Empfang auf Christiansborg abgehalten.

„Das Kopenhagener Sekretariat ist eine sehr wichtige Einrichtung, wo wir die Interessen der deutschen Minderheit gegenüber dem Parlament und der Regierung vertreten. Mit dem Sekretariat wurde eine sehr vernünftige Lösung gefunden, nachdem man das Mandat im Parlament verlor“, meint Harro Hallmann, der seit 2020 Sekretariatsleiter ist. Vor ihm gab es nur zwei andere Minderheitenangehörige in seiner Position: den ehemaligen Chefredakteur des „Nordschleswigers“, Siegfried Matlok (1983 bis 2007), und Jan Diedrichsen (2007 bis 2019).

Die Minderheit wollte damals viel lieber im Folketing vertreten sein. Ich muss aber heute sagen, dass ich sehr, sehr froh über die Sekretariats-Lösung bin.

Hinrich Jürgensen

Entstehung des Sekretariats

1979 verlor die Minderheit ihre parlamentarische Stimme im Parlament (Chefredakteur Jes Schmidt hatte bis dahin über ein Huckepack-Verfahren mit den Zentrumsdemokraten die Minderheit im Folketing vertreten) und musste eine neue Lösung finden, um ihr gesetzlich verankertes Recht auf eine Vertretung der eigenen Interessen in der dänischen Politik wahrnehmen zu können. 

1983 konnte sich die Minderheit gemeinsam mit der damaligen Regierung um Staatsminister Poul Schlüter darauf einigen, dass die Volksgruppe ein eigenes Sekretariat bekommt. Das macht den BDN zum einzigen staatlich finanzierten Lobby-Verband.

Hinrich Jürgensen: Sekretariats-Lösung bringt Vorteile mit sich

Laut des Hauptvorsitzenden vom Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, sei man nicht von Beginn an froh über die Lösung mit dem Sekretariat gewesen.

„Die Minderheit wollte damals viel lieber im Folketing vertreten sein. Ich muss aber heute sagen, dass ich sehr, sehr froh über die Sekretariats-Lösung bin. Im Sekretariat können wir uns ausschließlich um die Themen kümmern, die für uns als Minderheit wichtig sind. So können wir bei anderen Fragen, die nicht die Minderheit betreffen, eine neutrale Rolle einnehmen. Dadurch stehen wir mit allen Parteien in einem guten Austausch und haben zu allen ein gutes Verhältnis“, so Jürgensen.

Einladung zum Jubiläum

Neben den Plätzen für die Mitglieder des BDN-Hauptvorstands stehen insgesamt 20 Plätze für Interessierte zur Verfügung, die das Jubiläum in Kopenhagen miterleben möchten. Für eine Eigenbeteiligung von 150 DKK bietet der BDN Folgendes an: 

Programm:

7.00 Uhr:         Bus von Apenrade (Aabenraa)

7.30 Uhr:         Halt in Hammeleff (Hammelev) (OK Tankstelle)

10.30 Uhr:       Freie Zeit zur Verfügung in Kopenhagen

13.30 Uhr:       Einlass über den Besuchereingang, Christiansborg

14.00 Uhr:       Konferenz zum Thema „Politische Vertretung von Minderheiten – Erfahrungen und Herausforderungen“ 

16.00 Uhr:      Jubiläumsempfang, Christiansborg

18.00 Uhr:      Bus vom Folketing nach Apenrade (Aabenraa) (inkl. Sandwich)

Die Anmeldung erfolgt ausschließlich über www.nordschleswig.dk/shop.

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