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Zugunfall am Hauptbahnhof: Sieben Verletzte und Bahnchaos

Zugunfall am Hauptbahnhof: Sieben Verletzte und Bahnchaos

Zugunfall am Hauptbahnhof: Sieben Verletzte und Bahnchaos

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Auf einem S-Bahn-Waggon am Hauptbahnhof steht der Schriftzug "S Bahn Hamburg". Foto: Rabea Gruber/dpa/Archivbild

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Ein Bauzug kollidiert mit einer Brücke am Hamburger Hauptbahnhof. Sieben Arbeiter kommen zu Schaden. Der Unfall am Freitagnachmittag löst ein Chaos im Bahnverkehr aus.

Ein Zugunglück am Hauptbahnhof hat den Hamburger S-Bahnverkehr am Wochenende erheblich gestört. Sieben Arbeiter wurden am Freitagnachmittag verletzt, als ein Bauzug mit einer Brücke am Bahnhof kollidierte. Einer der Bahn-Mitarbeiter, nach Angaben der Bundespolizei ein 55-Jähriger, wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die übrigen Arbeiter wurden laut Feuerwehr leicht verletzt.

Nach dem Unfall war der Bahnverkehr wegen einer Stromabschaltung für gut zwei Stunden komplett unterbrochen. Dann rollte der Regional- und Fernverkehr wieder an, wie ein Bahnsprecher sagte. Die S-Bahnen konnten den Hauptbahnhof bis in die Nacht zum Sonntag nicht anfahren.

Wegen der Abschaltung des Fahrstroms blieben mehrere Züge auf freier Strecke liegen. Vier Züge im Bereich des Hauptbahnhofs und drei weitere Züge an der Bahnstrecke wurden mithilfe von Bundespolizei, Feuerwehr und Bahnpersonal in Sicherheit gebracht - rund 1600 Fahrgäste waren betroffen. Unter den Passagieren war ein erkrankter Fahrgast, der ins Krankenhaus gebracht werden musste, wie die Feuerwehr mitteilte.

Der Unfall passierte am Freitag gegen 15.48 Uhr. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an. Sie rettete den schwer verletzten Arbeiter per Drehleiter und mit Unterstützung von Höhenrettern auf die Brücke, die sich am nördlichen Ende des Hauptbahnhofs befindet. Von dort aus wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Die sechs anderen Arbeiter wurden nach Angaben der Feuerwehr leicht verletzt - und ebenfalls in Krankenhäuser gebracht.

Nach Angaben der Bahn war der Bauzug unter der Ernst-Merck-Brücke in Schräglage geraten, weil er mit seinen Aufbauten an die Brückendecke stieß. Polizei und Feuerwehr hatten zunächst davon gesprochen, dass der Zug entgleist sei. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, war auch am Sonntag noch unklar. Die Feuerwehr teilte mit, sie sei mit 120 Kräften rund sechs Stunden im Einsatz gewesen. Ein Gutachter untersuchte die Brücke. Es seien keine Schäden an der Infrastruktur festgestellt worden, hieß es am Sonntag.

Der Hamburger Hauptbahnhof wird täglich von mehr 500 000 Reisenden genutzt. Er gilt als der am meisten frequentierte Bahnhof Deutschlands. Das Unglück behinderte am Freitag auch die Anreise zahlreicher Fans des Zweiligisten Hansa Rostock, die im Millerntorstadion die Partie gegen den FC St. Pauli (0:1) verfolgen wollten. Nach dem Spiel lief zumindest der Fernverkehr wieder.

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