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Sonderburg mit größter überdachter Skater-Bahn Dänemarks

Sonderburg mit größter überdachter Skater-Bahn Dänemarks

Sonderburg mit größter überdachter Skater-Bahn Dänemarks

Sonderburg/Sønderborg
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In der Halle muss vor der Bronx AM am Sonnabend noch viel passieren. Foto: Ilse Marie Jacobsen

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Am 3. September trifft sich die dänische Skater-Elite wieder bei der Bronx AM auf dem Ringreiterplatz. Die offizielle Einweihung der völlig umgestalteten Halle beginnt um 12 Uhr. Alle können vorbeischauen.

Im vergangenen Jahr musste der jährliche große Bronx-Event wegen des miserablen Zustands der hölzernen Bahn in der Sonderburger Skaterhalle abgesagt werden.

In diesem Jahr hat die Halle einen neuen Namen. Heute steht „Sønderborg Skatepark“ über dem Eingang, und in der Halle wird es am Sonnabend ganz neu und unberührt ausschauen.

 

Mette und Simon Lauridsen bei einer Außen-Bahn, die vor fünf Jahren angelegt wurde Foto: Ilse Marie Jacobsen

Aber das ist erst in einigen Tagen. Am Dienstag sah es in der Skater-Halle noch ziemlich nackt aus. Noch haben die sechs bis sieben fleißigen Mitarbeiter des Skaterhallen-Experten FSR Beton ApS aus Kopenhagen vor dem Event am Sonnabend mehr als reichlich zu tun.

Alle schuften mit

„Sie sind monstertüchtig, und sie schuften. Aber durch sie erhalten wir auch einen blauen Stempel. Ich bin einfach so stolz. Wenn die mal eine Pause haben, sind sie trotzdem zugange“, erklärt die Skaterhallen-Mitarbeiterin Mette Lauridsen.

Blick vom Eingang der Halle Foto: Ilse Marie Jacobsen

In die Isolierung der Halle wurden 1,1 Millionen Kronen investiert. Das neue, moderne Skater-Areal kostet um die 800.000 Kronen. Die Kommune Sonderburg hat den größten Teil der Kosten übernommen. Der Umbau wurde aber durchweg so günstig wie möglich gestaltet.

100.000 Kronen gespart

So begann das Modernisierungsprojekt für die Mitglieder der Skaterhalle sehr schweißtreibend. Die Holzrampen wurden von den freiwilligen Helfern alle mit der Hand herausmontiert und nach draußen getragen, wo sie von Bürgerinnen und Bürgern kostenlos abgeholt werden konnten.

Eine der neuen Rampen Foto: Ilse Marie Jacobsen

„Das war eine Pferdearbeit mit einer Motorsäge. Wir haben drei Wochenenden lang schwer geschuftet“, so Mette Lauridsen. Das Rockwool-Isolierung der Halle wurde abmontiert, in 220 Säcke gestopft und fortgeschafft. „So haben wir jedenfalls 100.000 Kronen gespart“, schätzt Mette Lauridsen.

Ein Kindheitstraum wird wahr

Seit sechs Monaten wurde anschließend in der Halle auf dem Ringreiterplatz hart gearbeitet – aber Sonderburg erhält bei dem Millionenprojekt Dänemarks erste große Innenbahn aus Beton. In der Halle werden die Skater künftig unabhängig vom Wetter sein. Sie können dort wie unter freiem Himmel loslegen. „Und es muss künftig nichts mehr instandgesetzt werden. Das mussten wir ja immer bei den alten Holzrampen“, so Simon Lauridsen.

„Sønderborg Skatepark“ steht heute über dem Eingang zur Halle. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Er lebt seit ein paar Jahren in Kopenhagen und lässt sich dort zum Multimediadesigner ausbilden. Er freut sich. „Für mich ist es ein Kindheitstraum, der bald in Erfüllung geht. Und meine Mutter hat immer für das Geld gesorgt“, meint er dankbar zu seiner Mutter Mette Lauridsen lächelnd. Die beiden haben sich sechs oder sieben Jahre für die neue Halle eingesetzt.

Mit dem Skaten aufgewachsen

„Früher mussten wir in der Halle wegen einer möglichen Karambolage immer aufpassen, wenn wir von A nach B gefahren sind“, so der 25-Jährige, der mit dem Skaten aufgewachsen ist. Egal wohin er reist, ob Vietnam, Schottland, Frankreich, Gran Canaria oder Australien, er schaut sich immer die dortigen Skaterhallen an.

„Er ist nun mal ein Skater. Er weiß, was dort in die Halle musste“, meint seine Mutter lächelnd. Ein großer Vorteil der Halle sind nicht zuletzt die Isolierung und das Beheizen. Künftig wird die Halle 15 Grad haben. „Früher bin ich immer gut eingepackt auf Arbeit gekommen“, wie Mette Lauridsen lachend feststellt.

20-jähriges Bestehen

Bei der anstehenden Bronx AM wird unter anderem auch das 20-jährige Bestehen der Halle gefeiert. In diesem Jahr werden Mädchen gegen die Jungen in einer A- und einer B-Gruppe antreten. 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich schon vorab angemeldet. Hinzu kommen noch 200 bis 300 Gäste.

Mette und Simon Lauridsen Foto: Ilse Marie Jacobsen

„Ob Eltern oder frühere Skater – hier haben alle immer zusammengehalten“, meint Mette Lauridsen. Bei der Bronx werden an dem einen Tag fünf Turniere durchgeführt, unter anderem auch ein sogenanntes Death Race, wo zwei Skater gegeneinander antreten. „Das ist wirklich ein Riesenspaß“, verspricht Mette Lauridsen. Die besten Skater werden mit insgesamt 20.000 Kronen belohnt. Die Veranstaltung beginnt um 12 Uhr mit einer offiziellen Einweihung. Christel Leiendecker (Schleswigsche Partei) ist die Vorsitzende des Kulturausschusses. Sie lobt die Initiative: „Ich freue mich über den Zusammenhalt in der Skaterhalle. Sie ist der Inbegriff des Vereins-Dänemarks, das uns so stolz macht. Auf der einen Seite stärken sie die Breite, wo alle dabei sein können, und sie fördern die Elite."

Ein großes Lob für Mutter Mette

Ob Quarterpipes, Rampen oder Hubba – Sonderburg hat in Kürze alles zu bieten, was sich die Fahrer von Skatebords, Laufrädern und vielleicht auch bald BMX-Rädern und Inlinern wünschen können. Der Hallen-Experte FSR weiß nach der Einrichtung von ganz vielen Hallen, was gut bei den Sportlern ankommt. „Manchmal sieht eine riesige Rampe ja ganz toll aus. Aber keiner findet das Ding beim Fahren toll“, weiß Simon Lauridsen.

Es gibt noch viel zu tun in der Skater-Halle. Foto: Ilse Marie JacobsenSkaterpark Sonderburg 2022

Er freut sich am Sonnabend nicht nur über die neue Halle. Er ist seiner Mutter Mette, die vor 20 Jahren die Leitung der Halle übernahm, unglaublich dankbar. „Sie verdient ein ganz großes Dankeschön. Sie hat über die Jahre so viel Arbeit hier hineingesteckt und den Sport hier in Sonderburg so unglaublich weit gebracht“, so Simon Lauridsen.

Nächstes Projekt: Die kleine Halle

Auch wenn die Skater-Halle bald fertig ist – Träume haben Mutter und Sohn immer noch. „Wir würden gern noch die kleine Halle dort drüben einrichten. Dann könnten wir später die Schulen dort trainieren lassen“, so Simon Lauridsen. Laut DGI (Danske Gymnastik- og Idrætsforeninger) ist Sonderburgs Skaterhalle landesweit die Stätte mit den meisten Veranstaltungen. 

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