Der Bahnhof in Klanxbüll am Dienstagmorgen um 6.38 Uhr. Unzählige Pendler drängen in die Marschbahn nach Sylt. Der Andrang ist allerdings zu groß, nicht alle können mitgenommen werden, einige Reisende werden am Bahnsteig stehengelassen und müssen eine Stunde in der Kälte auf den nächsten Zug warten. Was erwartet worden war, ist eingetroffen: Chaos.

Einige Sylt-Pendler können nicht mehr mitgenommen werden

Der Auslöser des jüngsten Chaos auf der Marschbahnstrecke nach Sylt: Gleisbauarbeiten auf dem Streckenabschnitt zwischen Niebüll und Klanxbüll sowie im Bahnhof von Westerland. Durch die Arbeiten ist der Zugverkehr von und nach Sylt erheblich gestört. Züge von Klanxbüll fahren nur bis Keitum, von dort geht es mit Bussen weiter. Züge zwischen Niebüll und Klanxbüll fahren gar nicht, auch dort kommen Busse zum Einsatz. Das Ganze gilt seit gestern Abend, 21. November und noch bis Freitag, 25. November.

Über den ersten chaotischen Anreise-Tag für viele Sylt-Reisende hat shz.de mit Achim Bonnichsen, Pendlersprecher auf der Marschbahnstrecke gesprochen. „Der Zug von Klanxbüll nach Keitum um 6.38 war völlig überfüllt“, sagt Bonnichsen. Der Zug direkt davor und direkt danach seien nach seinen Angaben aber halb leer gewesen. „Ein großes Problem ist, dass die Züge in dieser Woche nicht im Halbstundentakt - was auch möglich gewesen wäre - ,sondern im Stundentakt fahren. Vermutlich aus Kostengründen. Das Problem ist nur, dass die meisten Handwerker feste Arbeitszeiten haben und auf bestimmte Zugverbindungen angewiesen sind und nicht viel Spielraum haben.“

Aus diesem Grund rechnet Pendler-Sprecher Bonnichsen damit, dass die Züge um 6.38 Uhr von Klanxbüll nach Keitum bis Freitag knüppelvoll bleiben werden. Er rät dennoch all jenen, die es zeitlich einrichten können, entweder einen Zug früher oder einen später nach Sylt zu nehmen, um das Ganze zu entzerren.

„Tagsüber fahren die Züge mit zehn Waggons, später am Abend dann nur noch mit sechs. Das heißt, früher am Abend nach Hause zu fahren, ist keine schlechte Idee“, so Bonnichsen.

Busverkehr zwischen Niebüll und Klanxbüll funktioniert

Wie es mit dem Schienenersatzverkehr für Sylt-Pendler und Bahnreisende zwischen Niebüll und Klanxbüll am Dienstag geklappt hat? Shz.de hat sich Dienstagfrüh am Bahnhof in Klanxbüll umgehört. „Das klappte ganz gut“, sagte ein Pendler, der die Insel gestern Morgen pünktlich erreichte.

Zwischen Niebüll und Klanxbüll erneuert die Bahn auf einer Länge von knapp zehn Kilometern Teile der Gleisanlage. In diesem Bereich sind auch sechs kleinere Bahnübergänge zeitweise gesperrt. Der Ersatzverkehr mit Bussen fährt stündlich.

Die Deutsche Bahn hatte dafür ausreichend Busse bereit gestellt. Zudem wurde ein Parkplatz in Klanxbüll kostenlos für die Pendler zur Verfügung gestellt. Dieses Angebot haben viele Pendler am Dienstag wahrgenommen. Der Sylt-Parkplatz am Spangweg war bis auf den letzten Stellplatz gefüllt. Im Die Sperrung gilt bis zum kommenden Freitag, 25. November, um 2 Uhr.

Während die Bahnanreise nach Sylt Dienstagfrüh reichlich chaotisch war, entspannte sich die Lage im Laufe des Morgens wieder. Für Mittwoch, Donnerstag und Freitag ist aber vor allem in den frühen Morgenstunden erneut mit einem großen Andrang am Bahnhof in Klanxbüll zu rechnen. Pendler tun gut daran, rechtzeitig am Bahnhof in Klanxbüll zu sein, um auch sicher mitgenommen werden zu können.