Betonplatte am Bahnübergang

Regionalbahn zwischen Schleswig und Husum entgleist – Strecke bei Sollbrück weiterhin gesperrt

Regionalbahn zwischen Schleswig und Husum entgleist

Regionalbahn zwischen Schleswig und Husum entgleist

Sebastian Iwersen
Husum
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Die Regionalbahn war auf dem Weg von Husum über Schleswig und Rendsburg nach Kiel. Foto: Sebastian Iwersen/shz.de

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In dem Zug saßen rund 50 Fahrgäste. Die Bahnstrecke ist auch am Montagmorgen noch gesperrt.

Die Deutsche Bahn spricht auf einem ihrer Twitter-Kanäle von Vandalismus. Die Polizei hält das nach einer ersten Einschätzung jedoch für eher unwahrscheinlich: Am Sonntagnachmittag um kurz vor 17 Uhr ist auf der Bahnstrecke zwischen Schleswig und Husum eine Regionalbahn entgleist.

Die Bahnstrecke bei Sollbrück im Kreis Schleswig-Flensburg ist auch am Montagmorgen noch gesperrt. Der Abschnitt sei zunächst noch nicht wieder befahrbar, teilte ein Sprecher der Bundespolizei am Morgen mit.

Die 50 Fahrgäste im Zug wurden bei dem Unglück am Sonntag nicht verletzt. Zur Ursache des Unfalls sowie zum entstandenen Sachschaden konnte die Polizei noch keine Angaben machen.

Zu dem folgenschweren Unfall kam es in Höhe Esperstoft am Bahnübergang im Verlauf des Bollingstedter Wegs. Die Regionalbahn RE74 rammte eine am Bahnübergang verlegte Betonplatte.

Der Zug hatte auf der Fahrt von Husum in Richtung Jübek diese Platte erfasst und kam erst 150 Meter hinter dem Bahnübergang zum Stehen und entgleiste mit dem vorderen Drehgestell.

Möglicherweise hatte sich die Platte minimal verschoben. „Warum die Betonplatte von dem Zug erfasst wurde, steht noch nicht fest und ist Gegenstand der Ermittlungen“, erläutert Bundespolizei-Pressesprecher Hanspeter Schwartz. Die zwischen 150 und 200 Kilogramm schwere Platte aus Stahlbeton ist jedenfalls nicht einfach anzuheben.

Keine Verletzten

Die 53 Reisenden im Zug blieben unverletzt.

Die Feuerwehr Esperstoft evakuierte den Zug. Die Fahrgäste legten den Weg zurück zum Bahnübergang zu Fuß zurück und stiegen dort um in einen Bus. Die Landespolizei leitete den Verkehr auf der Straße um.

Bis der Zug wieder auf der Schiene steht, bleibt die eingleisige Bahnstrecke gesperrt. Dann klärt sich, ob der Zug fahrbereit ist oder abgeschleppt werden muss.

Auch wenn der Unfall glimpflich endete, so wird er in den kommenden Tagen erhebliche Auswirkungen auf den Straßen- und Schienenverkehr haben. Zwar soll der entgleiste Zug noch in der Nacht zum Montag mit einem aus Neumünster angeforderten Hilfszug wieder auf das Gleis gesetzt und dann
vermutlich abgeschleppt werden. Doch sowohl der Bahnübergang als auch die Bahnstrecke selbst sind durch den Unfall erheblich beschädigt worden.

Insgesamt zwei Betonplatten am Bahnübergang wurden herausgerissen und zerstört. Im Bahnübergang klafft ein tiefes Loch in der Fahrbahn. Weitere der Betonplatten, die der Überfahrt für Autos über das Gleis dienen, sind verschoben. Zudem gibt es Schäden am Asphalt der Fahrbahn.

Auch am Gleis der Bahnstrecke sind Reparaturarbeiten erforderlich, da mehrere Schwellen unterhalb der Schienen erheblich beschädigt worden sind.

Zwischen Husum und Jübek bleibt daher bis auf Weiteres ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Noch am Abend wurde der Bollingstedter Weg durch die Straßenmeisterei weiträumig abgesperrt. Die Sperrung wird vermutlich mehrere Tage andauern, in der die Straße voll gesperrt bleiben wird.

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Hannah Dobiaschowski
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