Der Blick unter die Motorhaube verrät: In Nordfriesland gibt es überdurchschnittlich viele Autos mit mehr als zwei Litern Hubraum. Das hat die jüngste Bestandsanalyse des Kraftfahrt-Bundesamtes ergeben. Rund 19 Prozent der gut 107.000 Pkw im Kreis haben einen solch leistungsstarken Motor. Zum Vergleich: Platz 1 ist der Kreis Starnberg in Oberbayern mit fast 21 Prozent.

Gründe

Für Sewdin Sardarjan von „Nordsee-Automobile“ in Breklum ist das Ergebnis im Bundesvergleich wenig überraschend: „Viele Leute wollen mit dem Auto Anhänger ziehen, vor allem in der Landwirtschaft.“ Dafür seien leistungsstarke Motoren elementar. Auch für Pferdetransport brauche es kraftvolle Pkw, so Sardarjan. „SUVs sind gefragt, viele auch mit Allrad-Antrieb.“

Details

Man könne jedoch nicht pauschalisieren, betont der Autoverkäufer. Da Motoren dieser Klasse in unterschiedlichen Modellen verbaut werden, gibt es zum Teil große Abweichungen bei Leistung und Spritverbrauch. Dennoch gibt es Zusammenhänge: „In der Regel wird mehr verbraucht, wenn über einen Anhänger hohes Gewicht gezogen wird“, sagt Sardarjan. So können, abhängig von der Anhängerlast, durchaus elf Liter Benzin pro 100 Kilometer nötig sein.

Typisch für Region

„Hier bei uns in Breklum kommen viele Kunden aus Bordelum, Viöl, Lütjenholm oder Nordstrand. Die brauchen, auch für ihre Bauernhöfe, passende Fahrzeuge“, sagt Sardarjan. Häufig verkauft werden seinen Schilderungen zufolge SUVs von den Marken BMW und Volvo, wie beispielsweise der BMW X5, der 73.000 Euro aufwärts kostet.

Kleine Wagen weiterhin in der Überzahl

Auch wenn die Anzahl an „großen“ Motoren verhältnismäßig hoch ist, fahren die meisten Menschen im Kreisgebiet weiterhin kleinere Autos. Etwa 48 Prozent der angemeldeten Pkw haben Motoren mit einem Hubraum von 1,4 bis zwei Litern. Rund ein Drittel der Nordfriesen fahren sogar mit Motoren unter 1,4 Litern Hubraum, die meist bei Kleinstwagen verbaut werden.