80-Meter-Rotorblätter unterwegs

Windkraft-Schwertransport steckt fest – am Ende muss eine ganze Baumreihe gefällt werden

Windkraft-Schwertransport steckt fest

Windkraft-Schwertransport steckt fest

Helmuth Möller
Husum
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Damit der Schwertransport in den Wirtschaftsweg einbiegen konnte, musste ein Teil des Knicks gerodet werden. Foto: Helmuth Möller/shz.de

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Die Landstraße 37 war zwischen Husum und Ostenfeld von Montagabend bis Dienstagnachmittag gesperrt, weil dort 80 Meter lange Rotorblätter für Windkraftanlagen nicht um die Kurve kamen.

Wie Spargel schießen sie derzeit aus dem Boden: Die Rede ist von den großen Windkraftanlagen entlang der Landesstraße 37 (Husum-Ostenfeld). Betroffen sind die Gemeindegebiete von Rantrum, Oldersbek und Ostenfeld. Zu einem besonderen und sehr langen Einsatz, dem eine rund 70 Meter lange Baumreihe zum Opfer fiel, kam es dabei am heutigen Dienstag, 28. März.

Bereits am Montagabend musste die die viel befahrene Landesstraße 37 zwischen den Abzweigungen nach Oldersbek und Osterröhnfeld voll gesperrt werden, weil die extrem langen Transportfahrzeuge mit 80-Meter-Windflügeln nach Ostenfeld transportiert werden mussten. Die Windflügel waren aus Osterrönfeld (Kreis Rendsburg-Eckernförde) abgeholt worden.

Die schweren Transportfahrzeuge samt Absicherungsfahrzeugen parkten zunächst auf der entgegengesetzten Straßenseite, der Nordseite. Der Grund: Sie konnten nicht nach rechts in einen Wirtschaftsweg einbiegen, der zu dem neuen Windpark führt.

70 Meter lange Baumreihe wurde für den Transport gefällt

Um nach rechts in den Wirtschaftsweg einbiegen zu können, musste am Dienstag zunächst einmal eine höhere, 70 Meter lange und auf einem Knick gewachsene Baumreihe mit schwerem Gerät entfernt werden. Dafür kam ein Bagger zum Einsatz. Der Grund für den großen Eingriff in die Natur: Beim scharfen rechtsseitigen Einbiegen der langen Transportfahrzeuge in den Wirtschaftsweg ragten die Windflügel über den Bereich, an dem die Baumreihe stand, hinweg.

Die Rangiermanöver gelangen daraufhin: Nahezu zentimeterweise bewegten die geübten Fahrer – begleitet durch zu Fuß nebenher laufende Einweiser und abgesichert durch weitere Fahrzeuge – die überlangen Gefährte in den Wirtschaftsweg. Bis alle großen Transporter den schwierigen Parcours geschafft hatten, dauerte es. Und dann fing es auch noch an zu regnen.

Der Autoverkehr wurde währenddessen über Oldersbek, Winnert und die L38 zur Wiederauffahrt an der L37 in Ostenfeld umgeleitet. Die Straßenmeisterei hatte dazu zwar gut sichtbar mehrere Barrieren unmittelbar auf den Fahrbahnen aufgestellt. Nachdem diese Vollsperrungen aber wiederholt missachtet wurden, postierte sich eine Streifenwagenbesatzung über einen längeren Zeitraum im abgesperrten Bereich. Mit Erfolg: Am Dienstag wurden gleich mehrere teure Verwarnungen wegen „Durchfahren eines für den Fahrzeugverkehr gesperrten Bereichs” ausgesprochen, teilte die Polizei mit.

 

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